Johannes Ehrenfeldner folgt Kurt Kirchberger als Nationalparkdirektor nach
Apetlon/Eisenstadt (blms) - DI Johannes Ehrenfeldner tritt mit 1. April seine neue Funktion als Direktor
des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel an. „Wir haben mit Johannes Ehrenfeldner einen ausgewiesenen Fachmann
für diese wichtige Aufgabe gefunden. Aufgrund seiner umfassenden naturwissenschaftlichen, landwirtschaftlichen,
wirtschaftlichen und rechtlichen Kenntnisse und seiner langjährigen Tätigkeit im Bereich der österreichischen
Nationalparks bringt er in hohem Maße alle Voraussetzungen für die Leitung des Nationalparks Neusiedler
See – Seewinkel mit“, betonten Naturschutzlandesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf und Landesrat Helmut Bieler,
Vorstandsvorsitzender der Nationalparkgesellschaft, bei der Vorstellung des neuen NP-Chefs am 28. März.
Ehrenfeldner habe im Hearing hervorragend abgeschnitten und sei im Zuge der Vorstandssitzung des Nationalparks
Neusiedler See-Seewinkel am 31. Jänner einstimmig zum neuen Nationalparkdirektor gewählt worden, berichtet
Bieler. Er wird seinen Job am 1. April 2017 antreten und folgt damit Kurt Kirchberger nach, der sich in die Pension
verabschiedet.
„Idealbesetzung“
Der gebürtige Niederösterreicher Johannes Ehrenfeldner, Absolvent der Universität für Bodenkultur
Wien, ist seit 2013 im Landwirtschaftsministerium - Abteilung I/8 Nationalpark, Natur- und Artenschutz tätig.
In seinen dortigen Verantwortungsbereich fallen Budgetkontrolle und Fördermanagement der Bundesbudgets der
Österreichischen Nationalparke, die Einhaltung der Nationalparkziele und die erfolgreiche Entwicklung der
bundesweiten Schutzgebiete. Von 2004 – 2006 war er Fachbereichsleiter für Umweltbildung im Nationalpark „Gesäuse“;
als Eigentümervertreter des Bundes in den Nationalparks „Oberösterreichische Kalkalpen“ und „Donau Auen“,
als Geschäftsführer der Nationalpark Austria Koordinierungsrunde sowie des Nationalparks Austria Beirates
ist Ehrenfeldner bestens mit Vertretern der österreichischen, aber auch internationaler Nationalparks vernetzt.
Die Kenntnis all dieser Bereiche, insbesondere der Förderlandschaft, seine Kontakte und Managementqualitäten
machten Ehrenfeldner zur „Idealbesetzung, vor allem im Hinblick auf die Weiterentwicklung des Nationalparks, aber
auch auf den damit verbundenen Bildungsauftrag“.
Flächenerweiterung und weitere Attraktivierung des Infozentrums
Am wichtigsten sei die Identifikation der gesamten Bevölkerung mit dem Nationalpark, sagt der neue Direktor,
selbst begeisterter Ornithologe und mittlerweile in Apetlon wohnhaft. Der Bürgermeister einer Nationalparkgemeinde
müsse „mit der Nationalparkfahne vorangehen“. Er sieht den Nationalpark als „einen großen Motor für
die regionale Entwicklung“. Als zentrale Vorhaben nennt er die Flächenerweiterung des Parks um 100 bis 150
ha, die Erstellung eines Managementplanes – beides solle in ein Nationalparkgesetz einfließen – sowie die
weitere Attraktivierung des Infozentrums für Besucher mit virtuellen Räumen und einem selbsterklärenden
Besucherbereich. Auch der landwirtschaftliche Betrieb solle nach notwendigen Adaptierungen für Besucher weiter
geöffnet werden. Bis zum 25-Jahr-Jubiläum des Nationalparks im kommenden Jahr solle einiges bereits umgesetzt
sein. Als größte Herausforderung bezeichnet er die im Vergleich mit anderen österreichischen Nationalparks
einzigartigen Besitzverhältnisse – 1.300 Besitzer – im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel.
„Wir wünschen Johannes Ehrenfeldner alles Gute für seine neue Aufgabe und sind überzeugt, dass
er mit seiner Kompetenz und Erfahrung hervorragende Arbeit für die Weiterentwicklung des Nationalparks Neusiedler
See – Seewinkel leisten wird“, so Eisenkopf und Bieler.
Bedeutender Wirtschafts- und Tourismusfaktor
Nicht nur für den Naturschutz, auch für Wirtschaft und Tourismus ist der Nationalpark ein bedeutender
Faktor für die Region. 28 Vollzeit- und 2 Teilzeitmitarbeiter sind beschäftigt, darüber hinaus 35
freie Mitarbeiter für Führungen und Bildungsprogramme. Durchschnittlich 12 externe Experten sind laufend
in Forschungs- und Monitoringprojekten tätig. In das Flächenmanagement sind ca. 50 landwirtschaftliche
Familienbetriebe direkt eingebunden, rund 300 Tourismusbetriebe und 60 weitere Unternehmen aus den Bereichen Bau,
Gewerbe, Transportwesen, Werbe- und Nahrungsmittelbranche profitieren vom Nationalparkzentrum. Eine bedeutende
Rolle spielt auch das seit 1996 bestehende Infozentrum, das sich zu einer wichtigen Anlauf- und Auskunftsstelle
für alle naturinteressierten Gäste entwickelt hat, mit seinem umfangreichen Besucherprogramm eine breite
Gästeschicht anspricht und damit zu einer wichtigen Bildungsstätte geworden ist.
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