Die Landesregierung hat auf der Grundlage einer Analyse des ASTAT erstmals Fördergebiete
mit Vorrang definiert, und zwar für den Bereich Wirtschaft.
Bozen (lpa) - Weg von der Gießkanne und hin zu einer gezielten Förderung: Diese Aufgabe hatte
sich die Landesregierung zu Beginn ihrer Amtszeit gesetzt. Nach drei Jahren Arbeit sei dieses Ziel mit der Genehmigung
der Wirtschaftsförderung für Kleinunternehmen (siehe eigene Aussendung) erreicht, sagt Landeshauptmann
und Wirtschaftslandesrat Arno Kompatscher. "Die Förder- und Entwicklungspolitik des Landes wird sich
in Zukunft auf 'Fördergebiete mit Vorrang' fokussieren", erklärt der Landeshauptmann. Die Liste
der Fördergebiete mit Vorrang für den Bereich Wirtschaft hat die Landesregierugn am 28.03. genehmigt.
Die Förderung des ländlichen Raumes sowie von strukturell benachteiligten Gebieten hat in Südtirol
lange Tradition. Die Südtiroler Landesregierung will in der laufenden Legislaturperiode diesen Weg mit verbessertem
Fokus weitergehen. Da die vorliegenden Studien älter als zehn Jahre waren, wurde eine Expertengruppe mit Vertretern
des Landes, des ASTAT, des WIFO, der Plattform Land sowie des Südtiroler Gemeindeverbandes eingesetzt, um
die Heterogenität des Territoriums zu erfassen und Schwächen und Stärken der einzelnen Gebite zu
definieren. Als Ergebnis wurde eine umfassende Grundlagenstudie vorgelegt, die den zuständigen Abteilungen
und Ämtern zur Verfügung steht. Diese „Grundlagen zur Ermittlung von strukturell benachteiligten Gebieten
in Südtirol“ wurde der Landesregierung vorgestellt.
"Die heute vorgestellte Grundlagenstudie ist ein Werkzeugkasten für die Abgrenzung von vorrangigen Fördergebieten",
betont der Landeshauptmann, "und der Umgang mit einigen dieser Werkzeuge ist durchaus anspruchsvoll."
Für die Grundlagenstudie wurden an die 20 Indikatoren berücksichtigt, von der demografischen Entwicklung
über die Arbeitsmarktlage bis hin zur Erreichbarkeit. Zudem wurde der Ausprägung einzelner Merkmale und
der Zugehörigkeit zu sogenannten Clustern Rechnung getragen. Die Fachleute aus Statistik und Wirtschaft sind
auch geografisch sehr ins Detail gegangen: So wurden die 116 Gemeinden in Abstimmung mit der jeweiligen Gemeinde
in 351 subkommunale Gebiete unterteilt, um damit die Treffsicherheit zu verbessern.
Die zuständigen Abteilungen und Ämter der Landesverwaltung haben nun die Aufgabe, auf der Grundlage dieser
Daten für die verschiedenen Anwendungsbereiche Fördergebiete mit Vorrang zu definieren. Die erste Liste
mit vorrangigen Fördergebieten, wurde von der Landesregierung für den Bereich Wirtschaft verabschiedet.
Darin wurden 167 der 351 subkommunalen Gebiete als Fördergebiete eingestuft, an erster Stelle steht St. Martin
am Kofl, während Telfes in Ratschings die Liste abschließen. "Die Listen für andere Anwendungsbereiche,
wie zum Beispiel Tourismus, Landwirtschaft oder Urbanistik, werden nun schrittweise erstellt und dann von der Landesregierung
genehmigt", kündigte Landeshuaptmann Kompatscher abschließend an.
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