LR Pernkopf: „89 Prozent der Niederösterreicher beschreiben die Umweltsituation als ‚gut’
oder ‚sehr gut’“
Wien/St. Pölten (nlk) - Im Zeitraum von 25. November bis 16. Dezember vergangenen Jahres wurden die
Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher nach ihrer Einschätzung zur Umweltsituation in Niederösterreich
befragt. Ausgeführt wurde die Umfrage vom Institut für Strategieanalysen (ISA), die Feldarbeit hat die
Gesellschaft für Marketing (OGM) übernommen. Die Ergebnisse der Umweltumfrage präsentierte Umwelt-Landesrat
Dr. Stephan Pernkopf am 29. März gemeinsam mit Univ.Prof. Dr. Peter Filzmaier im Rahmen einer Pressekonferenz
in Wien.
„89 Prozent der Niederösterreicher beschreiben die Umweltsituation als ‚gut’ oder ‚sehr gut’“, betonte Landesrat
Pernkopf, dass das eine Verbesserung um zwei Prozent gegenüber 2015 sei und man damit „auf einem sehr guten
Weg“ sei. „72 Prozent geben an, dass die Umweltsituation in den vergangenen Jahren gleich geblieben oder besser
geworden ist“, führte Pernkopf weiters aus, dass 83 Prozent eine bessere oder gleichbleibende Umweltsituation
erwarten würden. Die Niederösterreicher seien sehr umweltbewusst und stolz auf die intakte Natur. Die
wichtigsten Umwelt-Themen seien saubere Luft, saubere Energie und Lebensmittelverschwendung.
„In den letzten Monaten ist es uns gelungen, die Feinstaubbelastung zu verringern“, hielt der Umwelt-Landesrat
fest, dass seit dem 1. Jänner 2016 das neue Fahrverbot für LKWs mit Zulassung vor dem 1. Oktober 2001
im Wiener Umland gelte. Dadurch habe man eine Feinstaubreduktion von mehr als 40 Prozent im Wiener Umland erreicht,
und das sei sinnvoller, als ein Tempo-Limit von 100 km/h quer über alle Kraftfahrzeugklassen zu verordnen.
Zum Thema „Saubere Energie“ sagte Pernkopf, dass man erfolgreich am Weg der Energiewende sei. Allein im vergangenen
Jahr habe man 150 neue Windräder und 5.400 neue Photovoltaik-Anlagen in Betrieb nehmen könne. „Das bedeutet
umgerechnet sauberen Strom für weitere 250 Haushalte“, so der Landesrat.
„Pro Haushalt werden jährlich genussfähige Lebensmittel im Wert von 300 Euro weggeworfen“, hielt Pernkopf
fest, dass hier ein Umdenken notwendig sei. „Wir müssen die Lebensmittelverschwendung zurückdrängen“,
betonte der Landesrat, dass Lebensmittelverschwendung auch Energieverschwendung sei. Zudem gehe es auch um die
Wertschätzung für die Bäuerinnen und Bauern und die Produkte ihrer Arbeit.
Besonders erfreulich sei die „hohe Lebensqualität in unseren Gemeinden“, führte Pernkopf aus, dass 94
Prozent der Niederösterreicher sagten, dass ihre Gemeinde lebenswert sei. Das zeige, dass die Gemeinden „Keimzellen
der optimalen Lebensqualität“ seien und das sei „eine Bestätigung der tollen Arbeit unserer Bürgermeister
und Umwelt-Gemeinderäte“.
Univ.Prof. Dr. Peter Filzmaier sagte dass die Umweltumfrage Niederösterreich eine Langzeit-Monitor-Studie
sei. In Summe gebe es bereits über 2.000 Befragte, bis Herbst werde es 3.000 Befragte geben. Durch den längeren
Zeitraum der Studie sei es auch möglich, Zeitreihen zu erstellen. Im ersten Durchgang seien die Niederösterreicherinnen
und Niederösterreicher zum Schwerpunktthema „Energie“ befragt worden, im zweiten Durchgang sei das Thema „Lebenswerte
Gemeinde“ im Mittelpunkt gestanden. Zielgruppe sei die Wohnbevölkerung ab 16 Jahren. Durchgeführt worden
sei die Studie als Telefonumfrage.
„89 Prozent der Befragten sind mit der Umweltsituation in Niederösterreich zufrieden“, sprach Filzmaier von
einem „sehr guten Wert“. Es gebe keine nennenswerte Altersdifferenz und auch keine Unterschiede in den einzelnen
Vierteln von Niederösterreich. Zur Entwicklung der Umweltsituation führte Filzmaier aus, dass die Mehrheit
glaube, diese sei gleich geblieben, ein Drittel sage, diese habe sich verbessert. Generell seien Männer optimistischer
als Frauen und die ältere Generation optimistischer als die jüngere Generation. Was die zukünftige
Entwicklung der Umweltsituation betreffe, so erwarte sich die Mehrheit, dass diese gleichbleibe oder sich verbessere.
Zu den aktuell wichtigen Umweltthemen zählen saubere Luft (78 Prozent sagen, diese sei „sehr wichtig), erneuerbare
Energie (73 Prozent), Verschwendung von Lebensmitteln (71 Prozent), Anti-Atom (69 Prozent), Klimaschutz (64 Prozent),
Unterstützung von Landwirten bei einer naturnahen Landwirtschaft (55 Prozent), Wiederherstellung von natürlichen
Flussläufen (44 Prozent) und Bebauung von Flächen außerhalb von Ortschaften (34 Prozent).
Zum Schwerpunkt „Lebenswerte Gemeinde“ führte der Universitätsprofessor aus, dass 53 Prozent sagten,
die Situation in ihrer Gemeinde sei „sehr lebenswert“ und 41 Prozent sagten, diese sei „eher lebenswert“. Die Frage
„Was macht die Gemeinde lebenswert?“ in der Studie sei eine offene Frage gewesen, wodurch die Prozentzahlen geringer
seien, aber auch die weniger hohen Prozentzahlen seien ein Signal an die Politik, etwa die Anbindung an den öffentlichen
Verkehr, so Filzmaier. An oberer Stelle, was die Gemeinde lebenswert mache, stünden „Landschaft, Natur, ländlich,
Ruhe und klein“ mit 48 Prozent, „Menschen, Zusammenhalt, Vereinsleben, Freizeitangebot“ mit 33 Prozent und „gute
Infrastruktur, alles da, was man braucht“ mit 31 Prozent. In Summe seien die Studienergebnisse „ein guter Befund
mit einigen politischen Herausforderungen“ so Filzmaier.
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