Steirische Bürgermeister machen
 sich für Ökostrom stark

 

erstellt am
28. 03. 17
13:00 MEZ

Petition gegen Kahlschlag und für Fortführung der Biogasanlagen
Graz (lk-stmk) - "Die Zukunft der Biogasbranche hängt am seidenen Faden. Beschließt das Parlament am 05.04. die geplante Ökostromgesetz-Novelle, dann wäre dies das Aus für einen Großteil der 290 österreichischen und 37 steirischen Biogasanlagen. Diese versorgen mit ihren effizienten Doppelnutzungsanlagen über das öffentliche Stromnetz österreichweit 160.000 Haushalte mit Ökostrom (Steiermark: 30.000 Haushalte) sowie tausende Wohnungen, Einfamilienhäuser, Schulen, Pensionistenheime unter anderem mit regionaler Nahwärme und liefern wertvollen Ökostrom." Dies stellte die Initiative "Pro Ökostrom" am 27.03. fest. 14 steirische Bürgermeister, in deren Gemeinden diese Bioenergieanlagen nicht mehr wegzudenken sind, haben eine Petition an Bundeskanzler Christian Kern, Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, die Klubobleute aller im Parlament vertretenen Parteien und deren Energiesprecher sowie an alle 183 Nationalratsabgeordneten gerichtet und fordern darin eine Fortführung der bestehenden effizienten Anlagen.

Gemeinden und Bevölkerung in Bedrängnis
Der Sprecher der Initiative "Pro Ökostrom", der Bad Blumauer Bürgermeister Franz Handler, spricht von einem politischen Willkürakt und führt ins Treffen: "Wer Ökostrom abdreht, dreht Atomstrom auf." Österreich importiere Jahr für Jahr mehr riskanten Atomstrom sowie klimaschädlichen Kohlestrom und lasse sich das 400 Mio. Euro kosten. Da aber die Biogasanlagen zusätzlich zum Ökostrom auch regionale Ökowärme erzeugen, kommen Bevölkerung und Gemeindeverantwortliche in arge Bedrängnis.

"Ich bin sehr besorgt, weil durch dieses Vorgehen bei uns in Bad Blumau 20 Wohnungen, acht Einfamilienhäuser, die Volksschule, das Sportzentrum, das Pensionistenheim mit spezieller Betreuung der Alzheimerpatienten, ein Autohaus sowie das Feuerwehrgebäude in der Heizperiode kalt bleiben. Steiermarkweit beziehungsweise bundesweit wären tausende öffentliche Gebäude, Einfamilienhaus- und Wohnungsbesitzer betroffen", warnt Handler: Die bestehenden bewährten Anlagen abzuwracken, um dann wieder neue Anlagen aufzubauen, um die Energieversorgung zu sichern, sei verantwortungslos.

Biogasanlagen sorgen für gute Luft und gesunde regionale Wirtschaft
"Durch die Biogasanlagen wird der wichtige Naturdünger Gülle fast geruchlos gemacht und zusätzlich der in der Gemeinde anfallende Grünschnitt von Parkanlagen und sonstigen Grünflächen ökologisch verarbeitet. Dieser Naturdünger wird im Sinne der Kreislaufwirtschaft auf den Feldern und Äckern völlig geruchlos ausgebracht. Wir wollen nicht, dass in unserer Gemeinde das Geruchsthema wieder aufflammt, wenn die Gülle unverarbeitet auf den Feldern ausgebracht werden muss", argumentiert Handler. Insgesamt investieren die steirischen Biogasbetreiber jährlich 15 Mio. Euro und sichern dadurch 600 Arbeitsplätze im ländlichen Raum (Österreich: 110 Mio. Euro, 3.500 Arbeitsplätze).

Ökostromzuschlag: 1,80 Euro pro Monat
Mit einem immer wieder gezielt kolportierten Vorurteil räumt der Sprecher der steirischen Biogasanlagenbetreiber, Johannes Hauptmann, auf: " Biogas-Ökostrom macht sich auf der Stromrechnung mit 1,80 Euro pro Monat bemerkbar. Das ist nicht einmal die Hälfte dessen, was ein Krügerl Bier im Gasthof kostet. Das sollte uns ein gutes Gewissen wert sein."

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.lk-stmk.at

 

 

 

 

 

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