Ingrid Brodnig zu neuem Digital Champion Österreichs ernannt
Wien (bka) - "Ich freue mich, dass wir mit Ingrid Brodnig eine ausgewiesene Expertin als neuen Digital
Champion für Österreich gewinnen konnten, die sich bereits seit Jahren mit aktuellen gesellschaftspolitischen
Fragen der Digitalisierung beschäftigt, insbesondere mit Problembereichen wie Cybermobbing, Hasspostings und
Fake News", sagte Staatssekretärin Muna Duzdar am 10.04. in einem Mediengespräch zum Thema "Digital
Champion" im Bundeskanzleramt. "Mit ihrer Ernennung wollen wir ein Zeichen setzen, dass die Politik diesem
Themenfeld große Bedeutung zumisst und negativen Entwicklungen aktiv gegensteuern will", so Duzdar.
Die Initiative "Digital Champions" wurde im Dezember 2011 von der EU-Kommission ins Leben gerufen. Jedes
EU-Mitgliedsland nominierte in der Folge einen solchen digitalen Botschafter, der sich ehrenamtlich für einen
besseren Zugang zu digitalen Technologien, Förderung von Medienkompetenzen und den Austausch von Erfolgskonzepten
einsetzt.
"Die Digitalisierung hat viel Positives gebracht, wie einen kostenlosen und niederschwelligen Zugang zu Informationen.
Hier sehe ich die Aufgabe der Politik darin, eine Teilhabe aller sicherzustellen und notwendige Kompetenzen zu
vermitteln. Gleichzeitig müssen wir uns auch den Schattenseiten der Digitalisierung widmen und Wege finden,
um auf Fake News, Cybermobbing und Hasspostings reagieren zu können", sagte die Staatssekretärin.
Ein erster Schritt sei die Einrichtung der Meldestelle für Hasspostings. Geplant sei ab Herbst außerdem
die Schaffung von Sonderstaatsanwaltschaften. "Ingrid Brodnig kann in ihrer neuen Funktion dazu beitragen,
dass auch die Europäische Kommission diesem Themenkomplex mehr Augenmerk schenkt und der Erfahrungsaustausch
in Österreich und auf EU-Ebene verstärkt wird", so Duzdar.
Als erster Digital Champion Österreichs fungierte bisher Meral-Akin Hecke, die ihre Funktion mit Jahresanfang
zurückgelegte. Ihr Arbeitsschwerpunkt lag auf der Stärkung der digitalen Medienkompetenz, der Schließung
der digitalen Kluft und Open Data. Ingrid Brodnig will ihr Augenmerk auf die Vernetzung zwischen Zivilgesellschaft
und EU-Ebene legen und als Wissensvermittler und Schnittstelle fungieren: "Mir ist es wichtig sicherzustellen,
dass die Perspektive der Bürgerinnen und Bürger im politischen Prozess gehört wird", so Brodnig.
Sie plane bereits für Juni eine Kick-off-Veranstaltung zum Gedankenaustausch auf Expertenebene sowie in der
Folge einen jährlichen Bericht zu aktuellen Themen der Digitalisierung. Wichtig sei ihr auch, praxisorientiertes
Wissen zu vermitteln und eine Brückenfunktion zwischen Fachwelt und Gesellschaft einzunehmen.
Ingrid Brodnig, geboren 1984 in Graz, studierte an der Fachhochschule Joanneum Journalismus und Unternehmenskommunikation.
Sie war für das Stadtmagazin "Falter" und als Redakteurin des Nachrichtenmagazins "Profil"
tätig und ist heute selbständige Publizistin mit Fokus auf digitale Debattenkultur. Sie hält laufend
Vorträge und Workshops und veröffentlicht regelmäßig im "Profil" eine IT-Kolumne.
Ihr erstes Buch befasste sich mit dem Thema, wie die Anonymität im Internet unsere Gesellschaft verändert.
Ihr zweites Buch widmet sich der Frage, wie dem "Hass im Netz" entgegengewirkt werden kann.
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