Freyheit durch Bildung

 

erstellt am
10. 04. 17
13:00 MEZ

500 Jahre Reformation - Sonderausstellung auf der Schallaburg von 8. April bis 5. November 2017
Schallaburg (schallaburg) - Am 07.04. hat die Schallaburg die Sonderausstellung Freyheit durch Bildung – 500 Jahre Reformation mit einem Festakt eröffnet. Dieses 500. Jubiläumsjahr feiert die Schallaburg mit und widmet sich den Bildungsidealen der Reformationszeit: Hans Wilhelm von Losenstein, protestantischer Herr der Schallaburg, begründete im 16. Jahrhundert die „Hohe Schule“ zu Loosdorf, die durch ihr innovatives reformpädagogisches Konzept hervorstach. Er machte damit die Schallaburg und die umliegende Region zu einem Vorzeigeprojekt und Zentrum für Wissensaustausch und Neugierde. Ein ausgewogener Stundenplan, individuelle Förderung und Rücksichtnahme auf die persönliche Entwicklung sind nur ein paar ihrer zentralen Ideen. „Freyheit durch Bildung“ scheint heute kaum weniger aktuell als damals. Welche Rolle spielt Bildung für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Freiheiten, die wir genießen? Und wie steht es umgekehrt um den freien Zugang zu Bildung? Freiheit verlangt Verantwortung, Verantwortung verlangt Bildung.

Die Eröffnung der Sonderausstellung nahm LH-Stellvertreterin Johanna Mikl-Leitner vor: „Die Schallaburg als Ausstellungszentrum und Begegnungsraum beleuchtet mit der Sonderausstellung sowohl die eigene Kulturgeschichte als auch das so wesentliche Thema Bildung und dessen Auswirkung auf unsere Gesellschaft. Als Bildungs, - und Vermittlungsraum ist die Schallaburg ideal geeignet neue Sichtweisen auf die sich rasant wandelnde Welt zu präsentieren – hier begegnen sich internationale Kulturen und Religionen. Ob Ausstellung, Burgareal, Natur oder Kulinarik, das gesamte Ensemble lädt zum Verweilen ein.“

Die Ausstellung beleuchtet zentrale Fragestellungen der Reformation und deren Auswirkung auf das Heute: Warum war der evangelischen Kirche stets die Bildung ein Anliegen? Welche Konsequenzen hatten Luthers Lehren in Österreich, in Niederösterreich? Wie erfolgte der Glaubenswechsel und wurde er überhaupt aktiv wahrgenommen? Wie waren Religion und Herrschaft miteinander verbunden? Was machte die „Hohe Schule“ zu Loosdorf einzigartig? Wie stand sie mit der Schallaburg in Verbindung? Inwiefern war die Schulordnung innovativ? Ein wichtiges Anliegen Luthers: Jeder Gläubige sollte die Heilige Schrift lesen können! Den Unterricht organisierten evangelische Städte oder Adelige, wie Hans-Wilhelm von Losenstein, der Herr der Schallaburg – auf eigene Kosten. „Die Ausstellung verbindet das geschichtliche Geschehen der Reformationszeit in Niederösterreich mit der Bildungsfrage und vermeidet dadurch eine rein historisierende Betrachtungsweise. Sie zeigt das Bildungsbewusstsein der damaligen protestantischen Verantwortlichen, die in der Loosdorfer Schulordnung und in der "Hohen Schule" zu Loosdorf eine besondere reformpädagogische Gestalt bekommen haben“, erklärte die inhaltliche Leiterin der Ausstellung, Helene Miklas.

Die Sonderausstellung begibt sich damit auf eine Spurensuche in ein wichtiges und allzu oft vergessenes Kapitel niederösterreichischer Geschichte! Besonders interessant sind die aktuellen Fragen zu Bildung, die immer wieder eingestreut werden. Darüber hinaus soll die Schau aber auch zum Nachdenken über einige grundsätzliche Aspekte der immer aktuellen Bildungsdiskussion anregen. „Wer trägt Verantwortung für Bildung? Wer bestimmt die Lehrinhalte? Wessen Interessen stehen dabei im Vordergrund? Es sind Fragen wie diese, die man für historische Kontexte ebenso wie für unsere eigene Gegenwart kritisch stellen muss", so Dominik Heher (Inhaltliches Team).

Für die Ausstellungsgestaltung zeichnet sich Mia Bodenstein verantwortlich: „Der aktuelle Bezug zum Thema „Freyheit durch Bildung“ zieht sich durch die gesamte Ausstellung. Illustrationen, schlichte Baukörper, häufige Perspektivenwechsel und ein offenes Raumgefühl spiegeln den Leitgedanken des Protestantismus wieder.“

„Themen aufgreifen und Fragen aufwerfen vor dem Hintergrund unserer Gesellschaft sind das Ziel der Schallaburg als Ausstellungszentrum und als Teil eines Begegnungsraums", sagte der Künstlerische Leiter der Schallaburg, Kurt Farasin.

Jährlich wechselnde Themen am Puls der Gesellschaft mit Bezug zur Gegenwart. Immer im lebendigen Austausch mit den Besucherinnen und Besuchern. Brennende Fragen der Zeit werden aufgeworfen die Menschen betreffen und bewegen. Diskursiv, neugierig und visionär zeigt die Schallaburg neue Sichtweisen auf. Neue Präsentations- und Vermittlungsformen sollen viele Menschen ansprechen und den Einzugsbereich der Schallaburg grenzüberschreitend ausweiten. Gesamterlebnis Schallaburg: Das gesamte Areal wird zu einer Begegnungsbühne, zu einem Lieblingsplatz. Kultur als Kommunikation die in die Landschaft ausstrahlt.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.schallaburg.at

 

 

 

 

 

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