London/Wien (rk) - Am 06.04. besuchten der britische Thronfolger Prinz Charles, Prince of Wales, und seine Gemahlin
Camilla, Duchess of Cornwall, im Rahmen ihres Wien-Aufenthaltes das Jüdische Museum Wien, ein Museum der Wien
Holding. Prinz Charles und Herzogin Camilla verbrachten viel Zeit mit Überlebenden des Holocaust, sie hoben
die große Bedeutung des Jüdischen Museums Wien als Kommunikationsort zwischen den Generationen hervor
und waren von der Vermittlungsarbeit mit jungen Flüchtlingen besonders angetan.
Die Königlichen Hoheiten trafen knapp nach 10 Uhr im Museum in der Dorotheergasse ein und wurden von Direktorin
Danielle Spera, Chefkurator Werner Hanak-Lettner und vom kaufmännischen Leiter Markus Roboch empfangen.
Es folgte ein Rundgang durch die permanente Ausstellung „Unsere Stadt! Jüdisches Wien bis heute“, bei dem
ausgewählte Objekte mit historischen Querverbindungen zwischen der jüdischen Wiener und der britischen
Geschichte präsentiert wurden.
Im Atrium des Museums hatten Prinz Charles und Herzogin Camilla die Möglichkeit, Wiener Überlebende des
Holocausts, u.a. Gerda Frey, Hans Menasse, Arik Brauer und Franziska Demmer, zu sprechen. In Kooperation mit dem
britischen Holocaust Educational Trust konnten auch die beiden Überlebenden Harry Bibring und Freddie Knoller,
die in England eine neue Heimat gefunden hatten, an dem Treffen teilnehmen.
Anschließend wurde der Rundgang durch die Dauerausstellung fortgesetzt, bei dem sich die beiden Gäste
insbesondere für die Zeit des Holocaust interessierten.
Ein besonderer Wunsch der Königlichen Hoheiten war es, an einem Vermittlungsworkshop über jüdische
Kultur und Geschichte mit jungen Flüchtlingen teilzunehmen. In diesen Workshops der Vermittlung des Jüdischen
Museums Wien werden die Themen Heimat und Exil, das Verlassen-Werden und Verlassen-Müssen, sowie das Ankommen
und Bleiben besprochen. Dabei wird deutlich: Wer eine Geschichte hat, hat eine Heimat. Wer im Moment keine Heimat
hat, hat dennoch eine Geschichte.
Das Programm des königlichen Besuchs im Jüdischen Museum Wien wurde mit einem Kennenlernen von SponsorInnen
und UnterstützerInnen des Museums abgeschlossen.
Direktorin Danielle Spera betonte sowohl die Bedeutung des Vereinigten Königreichs als Exilland für die
österreichischen JüdInnen als auch die Wichtigkeit der Integrationsarbeit mit Flüchtlingen im heutigen
Europa.
Schließlich schrieben Prinz Charles und Duchess Camilla auf einem Tisch, der dem Museum vor kurzen von Nobelpreisträger
Martin Karplus geschenkt wurde und auf dem sein Großvater Johann Paul Karplus, Primar an der Wiener Polyklinik,
immer wieder mit Sigmund Freud Tarock gespielt hatte, ins Gästebuch.
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