LH Kaiser, LHStv.in Prettner, LHStv.in Schaunig, LR Benger und LR Holub: Handlungsorientierung
für Landesregierung zur Digitalisierung – Wollen Strukturwandel in Gesellschaft und Wirtschaft proaktiv mitgestalten
Klagenfurt (lpd) - Die Digitalisierung schreitet mit enormer Geschwindigkeit voran, greift in immer mehr
Lebensbereiche und verändert unsere Welt nachhaltig. Kärnten rüstet sich dafür mit einer eigenen
Digitalen Agenda, die vor allem auch konkrete Projekte umfassen soll. Das gaben Landeshauptmann Peter Kaiser, LHStv.in
Beate Prettner, die zuständige Technologiereferentin LHStv.in Gaby Schaunig sowie die Landesräte Christian
Benger und Rolf Holub am 07.04. bekannt. In der Regierungssitzung am 11.04. legen sie gemeinsam den entsprechenden
Bericht zur Kenntnisnahme vor.
„Unser Ziel ist es, den durch die Digitalisierung eingeleiteten Strukturwandel in Gesellschaft und Wirtschaft proaktiv
mitzugestalten“, erklären Kaiser und Schaunig unisono. Die Digitale Agenda Kärnten solle eine Handlungsorientierung
für die Landesregierung darstellen und eine ressortübergreifende Betrachtung des Themas ermöglichen.
Einen Ausgangspunkt für ihre Erarbeitung bilde die von der Bundesregierung Anfang des Jahres präsentierte
Digital Roadmap für Österreich.
„Unser Fokus liegt nicht nur auf den vielen positiven Effekten und Chancen durch die Digitalisierung – natürlich
müssen wir auch den damit einhergehenden Herausforderungen unsere Aufmerksamkeit widmen“, betont Kaiser. Er
erklärt, dass daher die Umsetzung der Digitalen Agenda als offener, alle relevanten Gruppen einschließender
Prozess erfolgen solle. Schaunig sagt, dass man für die relevanten Handlungsbereiche des Landes Kärnten
konkrete Visionen und Ziele definieren sowie künftige Entwicklungspotentiale erkennen wolle. Sie führt
folgende Themenbereiche an: Bildung; Arbeitsmarkt; digitale Inklusion; Mobilität und Verkehr; Wirtschaft,
Tourismus, Gewerbewesen und Industrie 4.0; Gesundheit, Pflege und Soziales; Umwelt, Landwirtschaft und Energie;
E-Government (Verwaltung 4.0); Medien und Kultur.
Als Bildungsreferent nennt Kaiser entsprechende Schritte für den Bildungsbereich. „Technisch dreht es sich
natürlich um Infrastruktur, Hardware und Software. Bei der Ausbildung bzw. Steigerung der digitalen Kompetenz
sollen Maßnahmen für die Kinder und Jugendlichen, die Pädagoginnen und Pädagogen sowie alle
in deren Ausbildung Tätigen und auch für die Bildungsverwaltung gesetzt werden“, erklärt er. In
der Bildungsabteilung des Landes gehe es hier beispielsweise um den elektronischen Akt. Die „Schule 4.0“ wolle
man gemeinsam mit Bildungsministerium und Landesschulrat mit leistungsstarkem Breitband und WLAN sowie Tablets
mit Lernsoftware ausstatten.
Im Gesundheitsbereich ermögliche die Digitalisierung neue Dimensionen des medizinischen Fortschritts, erklärt
Gesundheitsreferentin Prettner. „Hier heißt es, am Ball zu bleiben und neue Entwicklungen laufend zu implementieren.
Aber auch im Pflegebereich wird und muss die digitale Entwicklung forciert werden – vor allem im Bereich der Verwaltung“,
sagt sie. Mit dem neuen Heimgesetz werde auch eine Pflegedatenbank umgesetzt: Jede Pflegeeinrichtung werde verpflichtet,
ihre Belegsituation laufend in einer zentralen Datenbank bekanntzugeben. „Damit kann das Land die Pflegeversorgung
der Kärntner Bevölkerung bedarfsgerecht und kosteneffizient steuern“, so Prettner.
Technologiereferentin Schaunig verweist darauf, dass in Kärnten analog zum Bund eine Plattform Industrie 4.0
bei der BABEG eingerichtet wurde, welche in Abstimmung mit der Bundesebene das Themenfeld aufbereitet. Es wurde
ein kreativer Prozess gestartet, der der Kärntner Wirtschaft und dem Arbeitsmarkt sowie Gesellschaft die neuen
Herausforderungen im Wechsel zur vierten industriellen Revolution zugänglich macht und Kooperationsprozesse
der wesentlichen Stakeholder ins Leben ruft.
„Wir müssen uns der Zukunft stellen - in allen Bereichen, wenn Kärnten im Wettbewerb mitmischen will.
Im Tourismus setzen wir mit einem Förderprogramm für den Ausbau des eTourismus einen neuen Schwerpunkt.
Unsere Touristiker müssen weltweit erkennbar und buchbar sein“, erklärt Tourismuslandesrat Benger ein
Beispiel für die Digitalisierung in seinem Referatsbereich. Daher habe er in seiner Richtlinienkompetenz für
den Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds (KWF) die Ausarbeitung einer neuen Richtlinie in Auftrag gegeben.
.„Maßnahmen und Aktivitäten, die einen klaren Endkundenfokus haben, oder neue Technologien sollen unterstützt
werden“, so Benger. Ergebnis solle beispielsweise eine flächendeckende Online-Buchbarkeit der Kärntner
Tourismusbetriebe, unabhängig von Buchungsportalen, sein.
Im Mobilitätsbereich sind laut Verkehrslandesrat Rolf Holub das mit Juni startende Pilotprojekt Geo-tracking
und das Automatisierte Fahren zentrale Bereiche der Digitalen Agenda. Es werde eine verstärkte Nutzung von
Open Data, Open Interface und Linking-of-Services-Ansätzen zur Schaffung neuer intermodaler Informations-
und Zahlungslösungen geben. „Mit dem Pilotprojekt Automatisiertes Fahren werden wir dazu beitragen, die Mobilität
in eine neue Ära zu katapultieren. Aber auch im Zuge der Umsetzung des Mobilitätsmasterplans mit der
Schaffung von Mobilitätsknoten wird die Digitalisierung von Mobilitätsangeboten Kärnten weiter voranbringen“,
so Holub.
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