Migration und Integration zentrale Themen
Wien/Innsbruck (lk) - Am 05.04. empfing LH Günther Platter den Außen- und Integrationsminister
Sebastian Kurz in seinen Amtsräumlichkeiten. Im Fokus des Gesprächs standen das Flüchtlingsthema
und die Integration von AsylwerberInnen. „Beide Themen sind für Österreich und Tirol nichts Neues – und
dennoch sind sie brandaktuell“, betonte LH Platter nach dem Treffen. „Wir sind uns einig, dass es eine dringende
Änderung in der europäischen Migrationspolitik benötigt: Europa muss die Herkunfts- und Transitländer
zum Handeln bringen. Über 5.000 Menschen sind im Vorjahr im Mittelmeer gestorben – das entspricht der Einwohnerzahl
eines mittelgroßen Tiroler Ortes.“
So bekräftigten Platter und Kurz ihre gemeinsame Forderung nach Asylverfahrenszentren in Afrika, um eine geordnete
und gesicherte Einreise für jene zu ermöglichen, die auch Asyl bekommen. Dann solle auch eine gerechte
Verteilung der Flüchtlinge auf die EU-Mitgliedsstaaten erfolgen. Zudem müssten Perspektiven für
die Menschen vor Ort geschaffen werden, damit sie nicht erst flüchten müssen. „Und wir werden nicht umhin
kommen, die EU-Außengrenzen durch eine gemeinsame Mission zu schützen“, waren sich LH Platter und BM
Kurz einig. Auch müssten Abschiebungen von Menschen ohne Aufenthaltsberechtigung schneller vonstattengehen.
Staaten, die ihre Bürger nicht zurücknehmen, müssten auch mit Kürzungen von Unterstützungen
rechnen.
Integration als Schlüssel zum erfolgreichen Zusammenleben
„Integration funktioniert nicht so nebenbei, diese Lehre haben wir leider aus der Vergangenheit ziehen müssen“,
sagte LH Platter. „Umso wichtiger ist es jetzt, dass wir die richtigen Maßnahmen setzen“, erklärte Tirols
Landeshauptmann auch seine Unterstützung für das Integrationsgesetz: „Es braucht klare Regeln, Rechte
und Pflichten – Fördern und Fordern lautet auch die Devise bei uns in Tirol.“ So stelle man die Angebote zur
Verfügung, die Menschen müssten aber auch die österreichischen Regeln, Gesetze, Werte und Lebensgewohnheiten
respektieren.
Derzeit sind rund 6.000 Personen in der Grundversorgung. Jede/r zweite AsylwerberIn hat Zugang zu Deutschkursen,
die in drei bis vier Wochenstunden durch qualifiziertes Lehrpersonal durchgeführt werden.
|