Verein „Unser Dorf“: Workshops vermitteln Jugendlichen das Wissen, wie Dörfer „funktionieren“
und wie sie ihre unmittelbare Umgebung mitgestalten und ihre Bedürfnisse artikulieren können
Neudörfl/Eisenstadt (blms) - Mit dem Schulprojekt „DorfZUKUNFT Burgenland“ setzt der Verein „Unser
Dorf“ im diesjährigen „Jahr der Gemeinden“ in Zusammenarbeit mit dem Landesschulrat einen Jugendschwerpunkt.
Die Intention, die dahinter steht, ist klar: Hat die Jugend im Dorf eine Zukunft, so bleibt die Jugend auch im
Dorf! Und nur so hat das Dorf auch nachhaltig eine Zukunft. „Mit dem Schulprojekt ,DorfZUKUNFT Burgenland‘ wendet
sich der Verein ,Unser Dorf‘ das erste Mal direkt an die Schulen und die Klassen der Unterstufen, um alle Facetten,
die das Leben im Dorf ausmachen, aufzuarbeiten und zum Mittun zu motivieren. Jugendliche sollen sich einbringen
und auch offen ansprechen, was ihnen gefällt oder was sie anders machen würden“, so Vereinsobfrau Landesrätin
Verena Dunst. Kooperationspartner beim Projekt ist der Verein „Die Wanderklasse“. Im Rahmen einer Pressekonferenz
in der NMS Neudörfl wurde das Projekt am 05.04. vorgestellt und offiziell gestartet. Die NMS Neudörfl
war als Testschule ausgewählt worden, dort wurde das Modell erfolgreich getestet und umgesetzt. Zielgruppe
sind Schulklassen der NMS sowie der AHS Unterstufe (Altersgruppe: 10- bis 14-Jährige). Bewerbungen für
Pilotworkshops können ab sofort schriftlich per Email an den Verein „Unser Dorf“ gerichtet werden (info@unserdorf.at).
Der jeweils erste Pilotworkshop pro Bezirk wird zu 100 Prozent vom Verein „Unser Dorf“ gefördert. Die Bewerbungsfrist
für die Pilotworkshops läuft bis Ende April. Gleichzeitig können sich Schulen für einen regulären
Workshop direkt beim Verein „Die Wanderklasse“ anmelden. Für den regulären Workshop gibt es keine Fristen.
„Hauptziel der Workshop Reihe und unserer Kooperationspartnerin – der Wanderklasse – ist es, Bewusstsein für
die eigene Umwelt und das eigene Dorf zu wecken“, erklärt Dunst. In einer lustvollen und lebensnahen Weise
wird mit den Kindern und Jugendlichen dem Dorf, seiner Geschichte, seiner Entstehung und seiner Struktur auf den
Grund gegangen. Der Workshop „DorfZUKUNFT Burgenland“ bietet unterschiedliche Zugänge zu den Dörfern
und zeigt, wie diese gebaut, strukturiert und organisiert sind; und macht wach- und aufmerksam für Entwicklungen
und Veränderungen der Dörfer im Laufe der Zeit. „Die Jugendlichen bekommen im Rahmen der Workshops ein
Gefühl für ihr Dorf und fragen sich nach den Anforderungen, die das eigene Dorf als Lebensraum, als Arbeitsraum,
als Wohnraum, als Erholungsraum und vieles mehr erfüllen muss. Die Jugendlichen werden ermutigt, die eigenen
Bedürfnisse zu artikulieren. Durch diese Workshops bekommen Jugendliche die Mittel in die Hand, Ansprüche
zu stellen und ihre Umgebung mitzugestalten: Wahrnehmung, Engagement und Bewusstsein für Qualitäten.“
Für den Landesschulrat sei selbstverständlich, bei diesem Projekt mitzumachen, sagt dessen amtsführender
Präsident Heinz Josef Zitz: „Das Dorf wirkt auf die Schule und die Schule wirkt auf das Dorf. Wir wollen das
Zusammenwirken von Dorf und Schule forcieren und stehen für eine Öffnung der Schulen nach außen.“
Mit ihrer Anteilnahme und dem Mitgestalten würden die jungen Menschen ihre Zugehörigkeit zu ihrer Heimatgemeinde
zeigen und so „auch Vorurteile bekämpfen, die sagen, die Jugend würde sich für nichts interessieren“,
so Dunst. Das sei aber nicht so: „Man muss die Jugend ernst nehmen und anhören.“
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