Sozialminister für konsequente Umsetzung der Demenzstrategie und weitere Verbesserungen
in der Hospiz und Palliativversorgung
Wien (bmask) - Das österreichische Pflegevorsorgesystem ist ein internationales Erfolgsmodell. Derzeit
werden rund 450.000 Menschen durch das Pflegegeld unterstützt. "Wir haben unser Pflegesystem laufend
ausgebaut und durch die Reformen in den vergangenen Jahren die Finanzierbarkeit und damit die Stabilität der
Pflege in Österreich gesichert", betont Sozialminister Alois Stöger am 05.04. im Rahmen der parlamentarischen
Enquete zur Zukunft der Pflege. "Unser Pflegesystem wirkt. Darauf können wir stolz sein, aber wir dürfen
uns darauf nicht ausruhen. Wir müssen unser System zukunftsfit machen, um alle Pflegebedürftigen und
ihre Angehörigen auch weiterhin bestmöglich unterstützen zu können", so Stöger weiter.
Herausforderungen sieht der Sozialminister insbesondere im Umgang mit Demenz und auch im Bereich der Hospiz- und
Palliativversorgung. "Wir haben mit der Entwicklung der Demenzstrategie und dem Aufbau des Hospiz- und Palliativforums
erste Schritte gesetzt. Das war erst der Anfang. Wir müssen hier konsequent weiterarbeiten, um spürbare
Verbesserungen auch in diesen Bereichen zu erzielen", erklärt Stöger. Besonders hebt Stöger
auch die zusätzliche Bereitstellung von 18 Millionen Euro jährlich für Hospiz und Palliativdienste
als "Beitrag zur Sicherung der Würde der Menschen im Alter" hervor. Darüber hinaus wurde im
Rahmen der letztjährigen Finanzausgleichsverhandlungen der Pflegefonds verlängert, ab dem Jahr 2018 höher
dotiert und zusätzliche qualitative Weiterentwicklungen im Bereich der Versorgung mit Dienstleistungen vereinbart.
Augenmerk auf Menschen hinter der Pflege
Rund drei Viertel aller pflegebedürftigen Personen werden zu Hause von ihren Angehörigen betreut und
gepflegt. "Die pflegenden Angehörigen sind eine tragende Säule unseres Pflegesystems. Deshalb ist
es wichtig und richtig, dass wir auch für diese Personen weitere Unterstützungsangebote schaffen",
so Stöger. Großteils handelt es sich bei den pflegenden Angehörigen um Frauen, die oftmals auch
ihre Arbeit aufgeben, um sich um pflegebedürftige Familienmitglieder zu kümmern. Mit der Einführung
einer kostenlosen Kranken- und Pensionsversicherung, Zuwendungen zu den Kosten der Ersatzpflege und der Einführung
des Pflegekarenzgeldes hat das Sozialministerium bereits Angebote geschaffen, um die Situation der pflegenden Angehörigen
nachhaltig zu verbessern.
Zukünftigen Diskussionsbedarf sieht der Sozialminister bei der Valorisierung des Pflegegelds und der, von
Bundeskanzler Christian Kern vorgeschlagenen, Abschaffung des Eigenregresses. "Zum Teil verlieren Menschen
die pflegebedürftig werden alles, was sie sich in jahrzehntelanger Arbeit aufgebaut und angespart haben. Diese
100 prozentige Erbschaftssteuer bei vielen Pflegebedürftigen ist ungerecht", so Stöger, der die
Enquete als Anstoß für eine neue Auseinandersetzung mit diesem Thema sieht. Abschließend gibt
der Sozialminister auch zu bedenken, dass das Pflegegeld seit seiner Einführung rund 25 Prozent an Wert verloren
hat. "Das Pflegegeld soll den Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu Hause ermöglichen. Deshalb sollten
wir uns intensiv mit der Frage nach einer jährlichen Erhöhung des Pflegegeldes auseinandersetzen, damit
es die gesetzlich vorgesehenen Funktionen auch erfüllen kann", so Stöger.
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