Resümee über 25 Jahre Kulturpolitik in Niederösterreich

 

erstellt am
05. 04. 17
13:00 MEZ

LH Pröll: „Es ist uns gelungen, die Menschen auf breitester Ebene für Kultur zu begeistern“
St. Pölten (nlk) - Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll gab am 04.04. im Beisein von Mag. Hermann Dikowitsch, Leiter der Abteilung Kunst und Kultur im Land Niederösterreich, und DI Paul Gessl, Geschäftsführer der Niederösterreichischen Kulturwirtschaft (NÖKU), „einen Rückblick und Überblick darüber, was sich kulturpolitisch in den zurückliegenden 25 Jahren getan hat“.

„Am Anfang am Herzen gelegen“ sei ihm „ein gestärktes Kulturbewusstsein“, betonte Landeshauptmann Pröll, dass dieses „eine wichtige Trägerrakete für die Entwicklung des Selbstbewusstseins Niederösterreichs“ gewesen sei. In den zurückliegenden 25 Jahren seien 360 Millionen Euro investiert, über 70 Kulturbauten und über 25.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche geschaffen worden. 1996 habe Pröll die Kulturagenden zur Gänze von Liese Prokop übernommen, führte der Landeshauptmann weiters aus, dass man das Kulturbudget „von 37 Millionen Euro im Jahr 1992 auf 130 Millionen Euro im Jahr 2016 entwickelt“ habe.

Ein weiterer wichtiger Punkt sei die organisatorische Facette, so fuße die erfolgreiche kulturpolitische Arbeit auf neuen Formen des Kulturmanagements. Man habe den Schritt „von einer reinen Kulturverwaltung zu einem modernen Kulturmanagement“ vollzogen, hob der Landeshauptmann die NÖKU mit ihren 27 Kulturbetrieben, die Kultur.Region.Niederösterreich, die rund 700 Museen und 35 Musikschulen verwalte, und die Kulturvernetzung Niederösterreich hervor.

Die finanziellen und organisatorischen Maßnahmen seien auch Voraussetzung dafür gewesen, „um in eine inhaltliche Breite hineinzugehen“, so der Landeshauptmann. „Jemand, der in der eigenen Kultur nicht tief verwurzelt ist, der ist nicht fähig, weltoffen nach vorne zu gehen“, führte Pröll aus, dass man daher auch einen Fokus auf die zeitgenössische Kunst gelegt habe – etwa durch eigene Formate wie das Donaufestival, durch das Forum Frohner oder das Nitsch-Museum und durch den Ankauf von Vorlässen. „Was mich besonders freut ist, dass es uns gelungen ist, einen Schwerpunkt Film zu entwickeln“, so der Landeshauptmann.

Durch die Übersiedlung der Landeshauptstadt von Wien nach Niederösterreich sei auch der kulturelle Fokus auf der Landeshauptstadt St. Pölten gelegen. Dabei habe man aber auch immer die Regionen im Blick gehabt. Dass sich die innovative Kraft der Kulturarbeit und der Künstler auf die Entwicklung einer Region derart positiv auswirken könne, habe dazu geführt, dass man in den dezentralen Regionen kulturelle Kristallisationspunkte geschaffen habe, hob Pröll das Theaterfest Niederösterreich, die Niederösterreichischen Landesausstellungen und das Viertelfestival hervor.

Seit 1992 verantworte er in Niederösterreich auch den Denkmalschutz, führte der Landeshauptmann aus, dass in den zurückliegenden 25 Jahren 250 Millionen Euro in Burgen, Schlösser und Kirchen investiert worden seien. Fast alle Stifte seien revitalisiert worden. Dazu zählten auch die Revitalisierungsmaßnahmen im Zusammenhang mit den Landesausstellungen, dafür sei das Schloss Pöggstall mit der heurigen Landesausstellung ein Musterbeispiel.

Weiters sprach der Landeshauptmann „die kulturelle Emanzipation Niederösterreichs“ an. Dabei sei es auch um die Frage gegangen, wo man ansetze, „um internationale Strahlkraft zu entwickeln“. Das sei etwa mit Grafenegg und Rudolf Buchbinder gelungen. Schritt für Schritt seien weitere derartige Projekte hinzugekommen, führte Pröll aus, dass das Haus der Geschichte „ein nächster wesentlicher Schritt“ sei. Man habe in den zurückliegenden Jahren „konzentrierte kulturelle Einrichtungen geschaffen, die Strahlkraft entwickeln konnten“, hob der Landeshauptmann auch die Kunstmeile in Krems mit der Kunsthalle, dem Karikaturmuseum und der entstehenden Galerie Niederösterreich hervor.

Seine Motivation in der kulturpolitischen Arbeit sei gewesen, „ein kulturpolitisches Profil zu schaffen mit dem Ziel, das Selbstbewusstsein Niederösterreichs zu stärken“, betonte Pröll: „Es ist uns gelungen, die Menschen auf breitester Ebene für Kultur zu begeistern. 88 Prozent der Niederösterreicher bezeichnen Niederösterreich als Kulturland und für 80 Prozent ist die Kultur ein Anliegen.“ Zudem gebe es 80.000 Freiwillige im Kulturbereich. Dass sich ein Peter Turrini, ein Daniel Spoerri, ein Arnulf Rainer, ein Felix Mitterer oder ein Erwin Wurm zu Niederösterreich bekennen, habe Strahlkraft weit in die Regionen hinein.

 

 

 

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