Mehr Qualität in der Lehrlingsausbildung

 

erstellt am
04. 04. 17
13:00 MEZ

Mit einem Bündel an Maßnahmen wird die Lehrlingsausbildung im Burgenland optimiert
Eisenstadt (blms) - Die Lehrlingsausbildung im Burgenland wird optimiert und mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket auf eine qualitativ noch höhere Stufe gehoben. Die Maßnahmen betreffen alle für die Ausbildung relevanten Ebenen: von der Schule über die Lehre im Betrieb bis zur überbetrieblichen Lehre. Unter anderem sollen Berufsorientierung und Berufswahl professionalisiert, bestehende Ausbildungsangebote noch besser aufeinander abgestimmt, der Übergang von der Schule in den Beruf weiter verbessert sowie Kompetenzdefizite und Bildungsbarrieren bei Jugendlichen gezielt abgebaut werden. Die Details dazu wurden am 03.04. von Landeshauptmann Hans Niessl, Wirtschaftskammer- präsident Ing. Peter Nemeth, AK-Präsident Gerhard Michalitsch und IV-Präsident Manfred Gerger, MBA, im Hella Werk Großpetersdorf vorgestellt. Am Maßnahmenpaket haben Experten aller in der Lehrlingsausbildung aktiven Institutionen, Bildungseinrichtungen sowie Interessensvertretungen mitgearbeitet. Ausgearbeitet wurde das Konzept von einer im Juni 2016 auf Initiative des Landeshauptmannes eingesetzten Arbeitsgruppe unter der Koordination der Wirtschaftskammer. Im Burgenland werden derzeit rund 2600 Lehrlinge ausgebildet, davon 500 in der überbetrieblichen Lehre, 2100 in Betrieben. Positive Nachrichten gibt es auch vom Arbeitsmarkt: Im Jahresvergleich ist die Arbeitslosigkeit im Burgenland im März um 9,9 Prozent gesunken. Das ist der höchste Rückgang nach Kärnten (-10,1%). Österreichweit sank die Arbeitslosigkeit um 3,7 Prozent.

„Alle Jugendliche sollen die Möglichkeit haben, eine Ausbildung zu machen. Wir wollen bei der Lehrlingsausbildung effizienter werden und besonders auf sozial Schwache Bedacht nehmen und Defizite und Barrieren abbauen, um jeden jungen Menschen in die Lage zu versetzen, eine Ausbildung zu machen“, so Niessl. Deshalb sei es wichtig, dass die Initiative auf einer breiten Basis stehe und alle in der in der Lehrlingsausbildung aktiven Institutionen, Bildungseinrichtungen sowie Interessensvertretungen mit eingebunden sind. „Wir haben alle ein großes Interesse daran, dass junge Menschen die beste Ausbildung bekommen.“

Im Schulbereich sind Maßnahmen zur Professionalisierung der Berufsorientierung und unterstützende Projekte für die Ausbildungspflicht bis 18 Jahre vorgesehen. Die Implementierung eines flächendeckenden Frühmeldesystems, um abbruchs- und ausgrenzungsgefährdete Jugendliche zu identifizieren, sowie die Schaffung einer zentralen Plattform „Berufsorientierung“ mit Auflistung aller Angebote und Ansprechpersonen sind nur zwei Beispiele dafür.

Um die Ausbildungsreife bei Jugendlichen zu erhöhen, wird eine flächendeckende Berufsorientierung und Berufsauswahl in allen Schultypen der Unterstufe (10-14-Jährige) umgesetzt und durch Beratungsangebote und Orientierungsmaßnahmen der einzelnen Institute unterstützt. „Viele machen etwas, das ist gut so. Was wir brauchen, ist eine bessere Abstimmung“, so Niessl. Wichtig sei es auch, die Ausbildung sozialer, digitaler und technischer Kompetenzen in den Polytechnischen Schulen zu intensivieren, betont der Landeshauptmann. Gelingen soll das durch spezielle Berufsvorbereitungskurse. Das Nachholen des Pflichtschulabschlusses soll durch modulare PSA-Lehrgänge erleichtert werden.

Eine qualitätvolle Ausbildung ist aus unserer Sicht noch immer das Wichtigste überhaupt für den Start ins Berufsleben, ergänzt AK-Präsident Gerhard Michalitsch. „Dazu gehören die laufende Weiterbildung der Ausbildnerinnen und Ausbildner sowie laufende Schulungen und gute Betreuung im Bereich der Ausbildung.“

Um die Schnittstelle Wirtschaft-Schule zu verbessern, ist die Adaptierung der bereits bestehenden Plattform „Lehrbetriebsübersicht“ vorgesehen. Den Hebel ansetzen will man auch bei der Elternarbeit. „Wir müssen die Jugendlichen darauf vorbereiten, wie die Arbeitswelt der Zukunft aussieht. Digitalisierung und Wirtschaft 4.0 spielen dabei eine zentrale Rolle. Dazu müssen wir auch die Eltern abholen. Eltern müssen informiert sein, auch darüber, wie die Wirtschaft hilft“, sagt IV-Präsident Gerger. Wie Niessl betont Gerger die Wichtigkeit einer professionellen Berufsorientierung. Qualität sei in allen Bereichen nötig, betont WK-Präsident Nemeth. „Um erfolgreich zu sein, muss man Qualität bieten. Gut ausgebildete Mitarbeiter sind das Asset eines jeden Unternehmens. Sie sind der Erfolgsgarant.“

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.burgenland.at

 

 

 

 

 

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