Aktienumsatz steigt im Q1 2017 um 5,8 % auf 16,62 Mrd. Euro – Marktkapitalisierung erstmals
seit August 2008 über 100 Mrd. Euro – Allzeit-Hoch bei handelbaren Wertpapieren
Wien (wienerborse) - Im ersten Quartal 2017 verzeichnet die Wiener Börse einen Aktienumsatz von 16,62
Mrd. Euro. Das entspricht einem Plus von 5 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Q1 2016: Euro 15,7 Mrd. Euro).
Der durchschnittliche Monatsumsatz liegt bei rund 5,54 Mrd. Euro. Beim Ranking der stärksten Handelstage im
ersten Quartal 2017 führt der 17. März, mit einem Handelsvolumen von 921,7 Mio. Euro, vor dem 25. Jänner
(393,5 Mio. Euro) und dem 31. März (359,2 Mio. Euro). Mit 2,4 Mio. ausgeführten Börseaufträgen
im ersten Quartal bewegt sich die Aktivität am heimischen Börseplatz weiterhin auf Höchstniveau.
„Die Wiener Börse freut sich über einen guten Start ins Jahr. Das hohe Niveau der Börseaufträge
spiegelt das Interesse von Marktteilnehmern aus aller Welt an österreichischen Aktien wider. Satte Kurszuwächse
der börsenotierten Unternehmen sorgen für ein Plus beim Handelsvolumen und bei der Marktkapitalisierung,“
erklärt Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse. „Unser Fokus wird weiterhin darauf liegen, die Handelsqualität
zu steigern, um auch in Zukunft der logische Listingplatz vor allem für österreichische Unternehmen zu
sein. Denn unser Kerngeschäft ist es, modernste Infrastruktur und Services anzubieten, für eine professionelle,
reibungslose und kosteneffiziente Abwicklung von Börsegeschäften.“
Umsatzstärkste Aktien & Handelsteilnehmer
Das Ranking der umsatzstärksten Aktien im ersten Quartal 2017 führt Erste Group Bank AG mit einem
Geldumsatz von fast 2,8 Mrd. Euro an, vor OMV AG mit 1,96 Mrd. Euro und Raiffeisen Bank International AG mit 1,92
Mrd. Euro. Auf Platz vier und fünf folgen voestalpine AG (1,67 Mrd. Euro) und Immofinanz AG (996,7 Mio Euro).
In den ersten drei Monaten des Jahres war der umsatzstärkste Handelsteilnehmer Morgan Stanley & Co mit
10,35 % am Umsatz in Beteiligungswerten und strukturierten Produkten der Wiener Börse, vor Wood & Company
Financial Services (9,12 %) und Hudson River Trading Europe Ltd. (7,78 %). Auf Platz vier und fünf folgen
die größten heimischen Börsemitglieder Raiffeisen Centrobank AG (6,38 %) und Erste Group Bank AG
(6,31 %).
Marktkapitalisierung & Performance-Überblick
Erstmals seit August 2008 (115,87 Mrd. Euro) steigt die Marktkapitalisierung der Wiener Börse im Februar 2017
über 100 Mrd. Euro. Mit dem Stichtag 31. März 2017 beträgt die Kapitalisierung der heimischen börsenotierten
Unternehmen 104,52 Mrd. Euro.
28 von 39 prime market Unternehmen weisen im 1. Quartal eine positive Wertentwicklung auf. Lenzing AG (+ 37,09
%), FACC AG (+ 33,48 %), AMAG Austria Metall AG (+ 27,82 %), Polytec Holding AG (+ 27,68 %) und Flughafen Wien
AG (+ 26,47 %) bilden die Top 5.
Der österreichische Leitindex ATX hat seit Jahresbeginn ein Plus von 8,03 % hingelegt (+ 8,31 % inkl. Dividenden)
und hält per 31. März 2017 bei 2.828,79 Punkten. (Jahrestief am 2. Jänner 2017: 2.654,94 Punkte;
Jahreshoch am 16. März 2017: 2.850,76 Punkte). Damit zählt der ATX zu den Top-Performern unter den europäischen
Indizes.
Agrana Beteiligungs AG nutzte das günstige Marktumfeld, um seinen Streubesitz zu erhöhen und platzierte
rund 192 Mio. Euro am Markt, davon 142 Mio. Euro in jungen Aktien. Durch diese Transaktion konnte das Unternehmen
den Börseumsatz in ihren Aktien vervielfachen. Lag das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen (Geldumsatz)
im Jänner 2017 noch bei 380.000 Euro, so stieg es nach der Kapitalerhöhung im März 2017 auf 2,4
Mio. Euro.
Erhöhung der Handelsqualität durch Specialist-Ausschreibung
Der Handel an der Wiener Börse wird mit Zusatzliquidität von Market Makern und Specialists versorgt.
Davon profitieren alle Anleger, denn diese Zusatzliquidität sorgt für ein qualitativ besseres Orderbuch
und günstigere implizite Handelskosten. Die Ende März abgeschlossene Specialist-Ausschreibung für
alle Marktteilnehmer der Wiener Börse hat genau dieses Ziel erreicht. Für 28 von 39 prime market Aktien
konnte der Spread (Spanne zwischen Kauf- und Verkaufspreis) verringert werden. Der engste Spread wird aktuell für
Aktien der Immofinanz AG angeboten (0,15 %), gefolgt von Erste Group Bank AG (0,33 %) und voestalpine AG (0,38
%). Auch der Spread für Aktien der Agrana Beteiligungs AG hat sich signifikant verbessert (2016: 2,94 %, 2017:
1,48 %).
Bei der Ausschreibung wurden insgesamt 118 Gebote von sechs Handelsteilnehmern abgegeben. Der aktivste Liquiditätsanbieter
ist Raiffeisen Centrobank. Das Handelshaus spendet Zusatzliquidität in allen 39 Aktien des prime markets.
Wiener Börse wickelt professionelle IT-Services ab
Die Handelsinfrastruktur der Wiener Börse war im ersten Quartal 2017 gut ausgelastet. Im März waren fast
14.000 Instrumente vom Kurszettel der Wiener Börse handelbar (Anzahl handelbarer Titel am 17.3.2017: 13.787).
Das ist ein neues Allzeit-Hoch. Neben dem Handelsbetrieb und der Datenverarbeitung für Wien, bietet die Wiener
Börse zahlreiche Services für Börsen und Finanzdienstleister im Raum Zentral- und Osteuropa an.
„Wir sind der Service Provider Nummer eins auf diesem Markt“, sagt Ludwig Nießen, COO/CTO der Wiener Börse.
„Unsere professionellen Systeme, Schnittstellen und Services werden laufend weiterentwickelt und modernisiert,
um die steigenden Datenmengen gut handhaben zu können. Für unser neuestes Angebot, das MiFID-II-Meldeservice
TTR II, registrieren wir hohes Kundeninteresse. Dass die IT-Lösungen der Wiener Börse sowohl kundenorientiert
als auch nach höchsten Standards gestaltet sind, beweisen auch die jüngsten Vertragsverlängerungen.“
Die Verträge zum Betrieb des Handelssystems für die Börse Budapest und Börse Laibach konnten
bis Ende 2021 verlängert werden. Die Börse Zagreb wurde als neuer Kunde gewonnen. Damit betreibt die
Wiener Börse künftig die technische Handelsinfrastruktur für fünf Börsen. Die Preisdaten
von über zehn Börsen aus Zentral- und Osteuropa werden auf dem Marktdatenfeed der Wiener Börse gebündelt
vertrieben.
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