„Bestätigung für den richtigen Weg der niederösterreichischen Gesundheitspolitik“
St. Pölten (nlk) - Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag. Johanna Mikl-Leitner stellte am 14.04. im
Rahmen einer Pressekonferenz in St. Pölten gemeinsam mit Landesrat Ing. Maurice Androsch den NÖ Gesundheitsbericht
für das Jahr 2016 vor. Das Thema Gesundheit stehe für die Menschen ganz oben auf der Wunschliste, führte
Landeshauptmann-Stellvertreterin Mikl-Leitner aus, dass es daher seitens der Politik wichtig sei, die richtigen
Maßnahmen zu setzen und das Gesundheitssystem weiterzuentwickeln. „Eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung
des Gesundheitssystems ist der NÖ Gesundheitsbericht“, so Mikl-Leitner.
„Sehr erfreulich ist, dass die Lebenserwartung angestiegen ist und die Menschen länger gesund sind“, so die
Landeshauptmann-Stellvertreterin. Bei der Lebenserwartung gebe es sowohl bei Männern als auch bei Frauen einen
Anstieg, der bei Männern sei etwas höher. „In den letzten zehn Jahren ist die Lebenserwartung bei Männern
um 2,2 Lebensjahre angestiegen“, informierte Mikl-Leitner, dass das Durchschnittsalter bei Männern bei 79
Jahren liege, 69 Jahre davon würden Männer in Gesundheit leben, d.h. sie würden um zwölf Jahre
länger in Gesundheit leben als das noch vor 25 Jahren gewesen sei. Die Lebenserwartung bei Frauen sei in den
letzten zehn Jahren um 1,7 Lebensjahre angestiegen, das Durchschnittsalter betrage 83 Jahre. „Frauen leben 66 Jahre
in Gesundheit, das sind um elf Jahre mehr als vor 25 Jahren“, so die Landeshauptmann- Stellvertreterin, die betonte,
dass es eine positive Entwicklung sei, dass nicht nur die Lebenserwartung angestiegen sei, sondern die Menschen
auch länger im Alter gesund leben könnten. Zudem würden vier von fünf Niederösterreicherinnen
und Niederösterreichern ihren Gesundheitszustand als sehr gut oder gut einschätzen.
Jeder Euro im Bereich der Vorsorge und Prävention rechne sich, man wolle auch in Zukunft mehr in die Vorsorge
als in die Reparatur investieren, so Mikl-Leitner. Niederösterreich habe ein flächendeckendes Versorgungsnetz,
führte die Landeshauptmann-Stellvertreterin aus, dass die 1.300 Ärzte für die Allgemeinmedizin,
die 2.000 Fachärzte, die 600 Zahnärzte und die 28 Kliniken dafür sorgen, dass die Niederösterreicherinnen
und Niederösterreicher bestmöglich versorgt werden. Positiv sei auch, dass man die Sterberate reduzieren
habe können, etwa bei Schlaganfall oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
„Wir wollen das Best Point of Service für unsere Patienten haben“, so Mikl-Leitner. Ein neuer Meilenstein
in der Gesundheitsversorgung sei vergangene Woche mit dem Start der telefonischen Gesundheitsberatung 1450 erreicht
worden. Diese mache nicht nur in Österreich, sondern auch darüber hinaus Furore, informierte die Landeshauptmann-Stellvertreterin,
dass sich Sachsens Ministerpräsident DI Stanislaw Tillich diese gestern vor Ort angeschaut hätte und
dieses Service für Sachsen mitgenommen habe.
Vor einer großen Herausforderung stehe man bei den psychischen Erkrankungen, hielt Mikl-Leitner fest, dass
die psychischen Erkrankungen im Steigen seien. Früher seien diese meist verschwiegen worden, heute rede man
darüber und bekenne sich dazu, wodurch es auch leichter werde, diese zu behandeln. „Die Zunahme liegt bei
acht Prozent in den letzten zehn Jahren“, sagte die Landeshauptmann-Stellvertreterin, dass heute auch bessere Diagnosen
gestellt werden könnten. Die Anzahl der psychisch bedingten Krankenstände sei im Zeitraum von 2005 bis
2014 um 73 Prozent gestiegen – von 7.200 auf 12.400 Fälle. Die durchschnittliche Dauer dieser Krankenstände
habe sich von 32 auf 46 Tage erhöht.
„Mehr als die Hälfte der niederösterreichischen Bevölkerung ist übergewichtig oder adipös“,
führte Mikl-Leitner aus, dass nur 29 Prozent der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher
täglich Obst essen, sich nur 24 Prozent ausreichend bewegten und fast ein Viertel an Bluthochdruck leide.
„Dabei haben schon kleine Veränderungen in unserem Lebensstil große Auswirkungen auf unsere Gesundheit“,
so die Landeshauptmann-Stellvertreterin. Viel erreicht habe man diesbezüglich schon mit der Initiative „Tut
gut!“, man müsse aber noch mehr sensibilisieren.
Landesrat Androsch ergänzte, dass der NÖ Gesundheitsbericht 2016 zeige, dass man „auf einem guten Weg“
sei. Eine große Herausforderung sei die Bevölkerungsentwicklung, insbesondere, dass die ältere
Generation immer älter und der Jugendbereich abnehmen werde. Eine Steigerung habe es bei den chronischen Erkrankungen
gegeben, die Schwerpunkte dabei lägen im Bereich der Allergie, Rücken- und Nackenschmerzen und Bluthochdruck,
gefolgt von Diarthrose, Asthma, etc. Im Bereich der Krebserkrankungen liege Niederösterreich im Bundesdurchschnitt.
„Jährlich erkranken in Niederösterreich 7.000 Menschen an Krebs“, führte Androsch aus, dass an der
Spitze Brustkrebs, gefolgt von Prostatakrebs, stünde.
Die Gesundheit der Bevölkerung könne nur wirksam und nachhaltig gefördert werden, wenn gebündelte
Anstrengungen in allen Bereichen unter dem Leitbild „Health in All Policies“ unternommen würden, so Androsch.
Ein maßgebliches Thema dabei sei die Bildung. Menschen in Armut und auch in Arbeitslosigkeit seien gesundheitsgefährdeter,
es sei daher wichtig, die Menschen in Arbeit zu bringen. Eine Herausforderung der neuen Zeit sei auch die Vereinbarkeit
von Familie und Beruf.
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