Wien (bmi) - Nach Beurteilung der letzten Anschläge in Europa gab Innenminister Wolfgang Sobotka eine Überarbeitung
der bestehenden Sicherheitskonzepte in Auftrag. Auch wenn es derzeit keinen Hinweis auf eine konkrete Gefahr gäbe,
wolle man im Ernstfall nichts dem Zufall überlassen, sagte Innenminister Wolfgang Sobotka am 13.04.
Nach den Terroranschlägen in ganz Europa in den vergangenen Tagen und Wochen veranlasste Sobotka noch am 07.04.
eine sofortige Überarbeitung der bestehenden Sicherheitskonzepte. Konkret bedeutet dies, dass die Generaldirektion
für Öffentliche Sicherheit im Auftrag des Innenministers die Landespolizeidirektionen angewiesen hat,
sämtliche Ablauf- und Sicherheitspläne an aktuelle Bedrohungsszenarien anzupassen, um potenzielle Anschläge
schon im Vorhinein bestmöglich verhindern und im Ernstfall rasch reagieren zu können.
Nicht weniger als 70 Cobra-Beamte sind rund um die Uhr im Einsatz, um im Fall der Fälle eingreifen zu können.
Zusätzliche Rufbereitschaft ermöglicht eine umgehende Aufstockung der Spezialeinsatzkräfte. Zur
Sicherstellung der Luftbeweglichkeit stehen weiters Helikopter an allen bundesweiten Standorten bereit.
Absolute Sicherheit kann es nicht geben
"Wir werden auch die Anzahl von uniformierten und zivilen Einsatzkräften maßgeblich erhöhen,
um für die bestmögliche Sicherheit unserer Bevölkerung zu sorgen. Die Polizeibeamten leisten schon
bisher hervorragende Arbeit und werden vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse nochmals in besonderer Weise
für potenzielle Gefahren sensibilisiert", sagte der Innenminister.
Neben sichtbaren Maßnahmen sind zusätzlich auch solche in Auftrag gegeben, die für die Öffentlichkeit
nicht wahrnehmbar sind. "Auch wenn es gegenwärtig keinen Hinweis auf eine konkrete Gefahr gibt, werden
wir nichts dem Zufall überlassen. Absolute Sicherheit kann es aber nicht geben", sagte Sobotka. Bei allen
Sicherheitsvorkehrungen dürfe man sich aber keinesfalls seine Lebensgewohnheiten rauben lassen. "Eine
freie und demokratische Gesellschaft kann und wird sich niemals von derartigen Anschlägen in die Knie zwingen
lassen", sagte Sobotka.
Um auch bei Veranstaltungen für bestmöglichen Schutz zu sorgen, stehen die Polizeibehörden in intensivem
Kontakt mit Organisatoren, die bei der Erarbeitung von maßgeschneiderten Sicherheitsmaßnahmen bei Veranstaltungen
miteinbezogen werden. Das kann unter anderem auch die Platzierung von temporären Barrieren in Absprache mit
den jeweils zuständigen Behörden beinhalten.
Kein Hinweis auf konkrete Gefahr
Der Polizei liegen derzeit keine Hinweise auf eine konkrete Gefahr in Österreich vor. Der Status einer erhöhten
Gefährdungslage ist auf internationale Krisenherde rund um Europa sowie gezielte Aufrufe zum Terror innerhalb
der Europäischen Union zurückzuführen und besteht bereits seit den Terroranschlägen in Paris
im November 2015.
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