Wien (ove) - Die zunehmende Digitalisierung aller Geschäftsprozesse bewirkt einen enormen technologischen
Wandel, der unsere Wirtschaft stark beeinflussen wird. Das Internet der Dinge, Machine-to-Machine Communication,
Cyber Security, „smarte“ Technologien und 5G spielen dabei eine wesentliche Rolle. Damit alle künftigen Systeme
im globalen Austausch kompatibel, effizient und sicher funktionieren, braucht es international einheitliche Normen
und Standards. Im Bereich der Informations- und Telekommunikationstechnik (IKT) erfüllt ETSI – European Telecommunications
Standard Institute – als internationale Standardisierungsorganisation eine koordinierende zentrale Rolle.
Auf Einladung des OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik besuchte ETSI-Generaldirektor Luis
Jorge Romero nun Wien und stellte im Rahmen einer Informationsveranstaltung ETSI-Aktivitäten und -Strategien
vor. ETSI, mit Sitz in Frankreich, wurde 1988 im Zuge der europaweiten Telekom-Liberalisierung gegründet und
agiert seither global in der IKT-Standardisierung. Dabei ist es ETSI unter anderem gelungen, für den Mobiltelefonsektor
mit GSM, UMTS, LTE und künftig 5G weltweit jeweils einen einzigen gültigen Standard zu etablieren.
OVE erleichtert Zugang zur internationalen IKT-Normung
Der OVE, in Österreich zuständig für die elektrotechnische Normung, war im Vorjahr ETSI als
Vollmitglied beigetreten, um allen österreichischen Stakeholdern den Zugang auch zur internationalen Standardisierung
im Bereich IKT zu erleichtern, wie Dipl.-Ing. Christian Gabriel, Leiter des Bereichs Normung im OVE, hervorhob.
So bietet die Mitarbeit in der internationalen Normung der österreichischen Wirtschaft und Industrie die Möglichkeit,
Entwicklungen aktiv mitzugestalten und daraus wirtschaftlich Vorteile zu ziehen.
Einladung zur Mitarbeit an Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie
In einem weiteren Vortrag beleuchtete Dipl.-Ing. Franz Ziegelwanger, Leiter der Abteilung Technik der Sektion
Innovation und Telekommunikation im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), die
Bedeutung von ETSI aus Sicht des Ministeriums und stellte in diesem Zusammenhang auch die Neuerungen der Radio
Equipment Directive kurz vor. Schließlich informierte Dipl.-Ing. Richard Valenta, Referent für den IKT-Bereich
im OEK Österreichisches Elektrotechnisches Komitee im OVE, über Möglichkeiten der Einflussnahme
in der IKT-Normung. Das auf nationaler Ebene zuständige Komitee „TSK ETSI“, das die ETSI-Agenden spiegelt,
wurde vor kurzem neu organisiert und lädt Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie zur Mitarbeit
ein. Interessierte Expertinnen und Experten mögen sich bitte beim OVE, Herrn Valenta, melden.
Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse und wurde insgesamt sehr gut beurteilt. Der OVE plant
daher weitere Termine im gleichen Veranstaltungsformat, um über aktuelle Themen der elektrotechnischen Normung
zu informieren.
Über den OVE
Der OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik repräsentiert alle Bereiche der Elektrotechnik
und Informationstechnik und vertritt die Interessen seiner Mitglieder sowie der gesamten Branche auf nationaler
und internationaler Ebene. Seine Kerngebiete sind die elektrotechnische Normung, die Zertifizierung, die Blitzortung
und Blitzforschung sowie die fachliche Aus- und Weiterbildung. Der OVE ist der offizielle österreichische
Vertreter bei IEC und CENELEC, den internationalen und europäischen Normungsorganisationen für die Elektrotechnik,
sowie bei ETSI, der europäischen Organisation für Telekommunikationsnormen. Der OVE steht für die
Förderung der Wissenschaft, die Vertretung des Berufsstandes des Elektrotechnikers und für die Sicherheit
von elektrotechnischen Anwendungen. Die Aktivitäten seiner Fachgesellschaften dienen dem Erfahrungsaustausch,
dem Aufbau von Expertennetzwerken und der Imagebildung.
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