Kontrollen im Vorfeld und passende Infrastrukturlösungen sollen wirtschaftliche Schäden
vermeiden
München/Wien (pwk) - Das Grenzmanagement Europas steht an den Innen- wie Außengrenzen der EU
unverändert vor großen Herausforderungen. Das zeigt auch die gestern erfolgte Ankündigung Bayerns,
die Grenzkontrollen zu Österreich mindestens noch bis zum Jahresende beibehalten zu wollen.
„In einer nach wie vor sensiblen Phase der Flüchtlingsproblematik ist die europäische Politik gefordert,
für alle tragbare Lösungen zu finden. Dabei darf die Wirtschaft, vor allem jene Transportunternehmen,
die von den Auswirkungen der Grenzkontrollen hautnah betroffen sind, aber nicht aus dem Fokus geraten“, warnt Alexander
Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der WKÖ. Schon jetzt entstehen den Transportunternehmen
in Österreich Kosten von bis zu 2,5 Mio. Euro pro Tag durch verstärkte Kontrollen und Grenzwartezeiten,
die sie meist selbst zu schultern hätten, die aber vermeidbar wären, betont der Branchensprecher.
Und zwar mit einem vorausschauenden Grenzmanagement, das „nicht erst an der jeweiligen Grenze selbst, sondern muss
schon viel früher ansetzen muss“, betont Klacska. „Kontrollen müssen effektiv schon im Vorfeld fixiert
werden, sodass massive Schwierigkeiten durch Staus und stundenlange Wartezeiten an den Grenzen verhindert werden.“
Zusätzlich – oder alternativ dazu – sollte eine Infrastruktur geschaffen werden, die dem Güterverkehr
eine möglichst ungehinderte Durchfahrt möglich macht, etwa durch rechtzeitige Spurumleitung oder, wo
möglich, die Schaffung von zusätzlichen Lkw-Spuren.
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