Gemeinden machen sich gemeinsam mit Kärntner Wirtschaft fit für die digitale Zukunft
– LHStv.in Schaunig: Land fördert Umstieg auf modernes System – Mehr Effizienz, mehr Transparenz, mehr Bürgerservice
Klagenfurt (lpd) - Die Digitalisierung beschäftigt nicht nur die Unternehmens- und Bildungslandschaft,
sondern im hohen Ausmaß auch die Verwaltung. Die Kärntner Gemeinden bereiten sich aktiv auf die bereits
laufenden und zu erwartenden Umbrüche vor und rüsten technisch auf – mit Unterstützung des Landes
und der Kärntner Wirtschaft.
„Die Kommunen wissen, welche Lösungen sie brauchen, heimische Betriebe können die entsprechenden Produkte
herstellen und von Landesseite gibt es dafür die notwendige Unterstützung“, erklärte Technologie-
und Gemeindereferentin LHStv.in Gaby Schaunig am 21.04. bei einer Pressekonferenz. Festgehalten wurde dieses Bekenntnis
in einem Letter of Intent, den Schaunig, Gemeindebundpräsident Peter Stauber, Wirtschaftskammerpräsident
Jürgen Mandl sowie Manfred Wundara, Geschäftsführer des Gemeindeinformatikzentrums Kärnten
im Anschluss an die Pressekonferenz unterschrieben.
„Die Kärntner Software-Hersteller sind ausgezeichnet aufgestellt und können den Gemeinden liefern, was
sie brauchen. Das schafft Wertschöpfung und Arbeitsplätze“, betonte Mandl. Kärnten könne damit
„zum österreichweiten Vorreiter werden“, zeigte sich Stauber überzeugt.
In Zusammenarbeit mit dem Land Kärnten hat das Gemeindeinformatikzentrum Kärnten im Vorjahr den Auftrag
für eine neue Kommunalsoftware-Basis europaweit ausgeschrieben. Gewonnen hat das deutsche Unternehmen Infoma,
das mit „New System“ eine Software für das Rechnungswesen in den Gemeinden erstellt hat. „Die Vorgaben waren
klar: das System muss für beide Verrechungsvarianten gelten – für die alte Kameralistik und für
die künftig vorgeschriebene Doppik – und es muss offene Schnittstellen haben“, erläuterte Wundara. Diese
offenen Schnittstellen ermöglichen es nun heimischen Software-Anbietern, ihre für die Gemeinden maßgeschneiderten
Programme an das Basis-System anzudocken. In Klagenfurt, Villach, Finkenstein und Nötsch läuft das „New
System“ schon als Pilot. Auch erste Anwendungen wurden bereits entwickelt, dazu gehören etwa eine Software
für Friedhofsverwaltung oder Kindergartenwesen, eine Müll-App, Gieß-Systeme oder ein Video-Dolmetsch.
„Mit der Umstellung verfolgen wir mehrere Ziele“, erläuterte Stauber die Intention der Gemeinden: „Verwaltungsvereinfachung
und mehr Effizienz auf der einen Seite und modernes Service und Transparenz für die Bürger auf der anderen
Seite“. Mit dem Umstieg auf die neue, einheitliche Kommunalsoftware und die gemeinsame Nutzung von Apps „made in
Kärnten“ können die Gemeinden mittelfristig bis zu 70 Prozent ihrer IT-Kosten einsparen. „Bei den anfänglichen
Umstiegskosten unterstützt das Land die Kommunen mit einem Kostenbeitrag von 50 Prozent“, sagte Schaunig.
Elf Kärntner Software-Anbieter sind bereits an Bord, andere können sich noch einklinken. Schaunig, Mandl,
Stauber und Wundara sind überzeugt, dass Kärnten mit dieser Vorgehensweise zum Technologieführer
im Bereich der Kommunal-Software und Vorbild für andere österreichische Bundesländer werden kann.
„Zwei Unternehmen, die bereits Apps für das Kärntner System entwickelt haben, gehen mit diesen Produkten
jetzt in den deutschen Markt“, berichtete Mandl.
Zur Info: Wie die neue Kärntner Kommunalsoftware funktioniert und welche Apps bereits erfolgreich laufen bzw.
gerade getestet werden, können Medienvertreter bei einem Lokalaugenschein am kommenden Mittwoch (26. April)
in Villach live erleben. Eine detaillierte Einladung folgt.
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