Minister bei Empfang für katholische Migrantengemeinden: "Bin dankbar für das
vielfältige christliche Leben in Wien" - Weihbischof Scharl: Wahrnehmung und Anerkennung fördern
die Integration
Wien (kap) - Die Wiener katholischen Gemeinden für Migranten leisten nach den Worten von Außen-
und Integrationsminister Sebastian Kurz einen wichtigen Beitrag für die Integration in Österreich. "Viele
Gemeinden fungieren als Anlaufstellen und tragen wesentlich dazu bei, dass Menschen hier nach ihrer Ankunft heimisch
werden", sagte der Minister am Abend des 20.04. bei einem Empfang für die anderssprachigen katholischen
Gemeinden der Bundeshauptstadt. An der Veranstaltung im Außenministerium nahmen Spitzenbeamte des Ministeriums
sowie rund 120 Priester, Pastoralassistenten und andere Vertreter der Gemeinden der Erzdiözese Wien mit Weihbischof
Franz Scharl an der Spitze teil, der auch in der Bischofskonferenz für die anderssprachige Seelsorge zuständig
ist.
Er sei "dankbar für das vielfältige christliche Leben in Wien", betonte Kurz. Er hob das große
ehrenamtliche Engagement in den Gemeinden hervor und zeigte sich erfreut über bereits bestehende Kooperationen.
Besonders wichtig sei dieser Einsatz auch angesichts der außenpolitisch "sehr bewegten Zeiten"
und der Flüchtlingsbewegungen, so der Minister. Die Bemühungen um Integration in Österreich seien
ein "Job, der nie aufhört", wobei für ihn die vorrangigen Bereiche der Spracherwerb, der Einstieg
in den Arbeitsmarkt - auch durch Schaffung gemeinnütziger Arbeitsplätze -und die Vermittlung von Grundwerten
seien, letzteres besonders bei Menschen aus anderen Kulturkreisen.
Solidarität mit koptischen Christen
Kurz kündigte beim Empfang seine Teilnahme am "Fest der Begegnung" der anderssprachigen Gemeinden
Wiens im Dekanat Klosterneuburg am 24. Juni an und lud seinerseits zu einer ökumenischen Solidaritätsveranstaltung
mit Kardinal Christoph Schönborn in der an die koptische Gemeinde übergebenen Kirche "Maria vom
Siege" am 7. Mai ein. Angesichts der Anschläge auf ägyptische Gotteshäuser vor Ostern und in
Zeiten, in denen weltweit 200 Millionen Christen verfolgt würden, sei es wichtig, "dass Länder,
in denen Religionsfreiheit selbstverständlich ist, genau hinsehen, wenn dies anderswo nicht funktioniert",
betonte der Minister.
Weihbischof Scharl dankte Kurz für dessen "von Wohlwollen und Interesse geprägten" Einsatz
für die anderssprachigen Gemeinden, welcher sich "nicht nur in schönen Worten, sondern auch in konkreten
Schritten" äußere. Die "Botschaft der offenen Türen" im Ministerium durch den seit
2012 jährlich abgehaltenen Empfang spreche für sich und komme auch bei den Gemeinden an. "Sehen
und Anerkennen ist für die Integration wichtig. Wer gesehen wird, genießt Ansehen und ist in Folge auch
eher bereit dazu, seine Fähigkeiten in die Gesellschaft zu investieren", so der Weihbischof.
Gottesdienste in 20 Sprachen
500.000 Katholiken in Österreich haben laut Angaben der Nationaldirektion der katholischen fremdsprachigen
Seelsorge Migrationshintergrund, wobei zwei Drittel davon in Wien und Umgebung leben. Die meisten der praktizierenden
Gläubigen sind in den deutschsprachigen Ortspfarren integriert, viele Migranten besonders aus den ersten Generationen
jedoch auch in den anderssprachigen Gemeinden. In der Erzdiözese Wien bietet die katholische Kirche Seelsorge
in 20 Sprachen an, geleitet von 35 Priestern und vielen weiteren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern.
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