Staatssekretär Harald Mahrer würdigt im Rahmen des Forschungsforums der Fachhochschulen,
deren hohe Einsatzbereitschaft im Bereich der angewandten Forschung
Wien (fhk) - Bereits zum 11. Mal traf sich die Forschungscommunity der Fachhochschulen beim Forschungsforum
der Fachhochschul-Konferenz (FHK), das am 19. und 20.04. an der IMC FH Krems stattgefunden hat und wieder ein voller
Erfolg war. Forscherinnen und Forscher unterschiedlicher Forschungsdisziplinen trafen sich zum Austausch und zur
Vernetzung. Am zweiten Tag kam die Politik zu Wort.
Staatssekretär Mahrer erkannte die wichtige Rolle der Fachhochschulen in der Forschung. Fachhochschulen betreiben
anwendungsorientierte Forschung und kooperieren mit der Wirtschaft und Gesellschaft. So bringen sie innovative
Produkte hervor, die auf dem Weltmarkt reüssieren. Bezugnehmend auf die Vorgaben der EU-Kommission Exzellenz,
Impact-Orientierung und Vernetzung mit anderen Akteuren bei der Forschung in den Fokus zu rücken, ist Mahrer
überzeugt, dass die Fachhochschulen diese Vorgaben gut umsetzen. Er erwähnt die aktuelle Forschungsquote
Österreichs von 3,14% und betont, dass Österreich in diesem Bereich auch weiterhin investieren muss.
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion mit der zuständigen Sektionschefin im BMWFW, Barbara Weitgruber,
der Geschäftsführerin der FFG, Henrietta Egerth, dem Präsidenten der Christian Doppler Forschungsgesellschaft,
Reinhart Kögerler, dem Leiter der FHK-Forschungsausschusses Johann Kastner und dem Vice President R&D,
bei Shire, Friedrich Scheiflinger waren sich alle darüber einig, dass die Fachhochschulen eine wichtige und
bedeutende Position in der österreichischen Forschungslandschaft einnehmen. Ihre hohe Bereitschaft, mit dem
KMU-Sektor sowie mit anderen gesellschaftlichen Akteuren zu kooperieren, wurde als wesentlich hervorgehoben. Ihr
Exzellenzverständnis wird vom Bestreben getragen, gesellschaftlichen Nutzen zu stiften, indem Forschungsergebnisse
von der Wirtschaft und von anderen gesellschaftlichen Akteuren unmittelbar angewendet werden. Auf diesem Wege entstehen
neue Produkt- und Prozessinnovationen. Einigkeit unter den Diskutanten bestand auch darüber, dass Fachhochschulen
eine nachhaltige Finanzierung in der Forschung benötigen, um sicherzustellen, dass Forschungsgruppen auch
über die Laufzeit eines Forschungsprojektes hinaus weiterbestehen können und der Wirtschaft sowie anderen
Akteuren als Kooperationspartner zur Verfügung stehen.
„Fachhochschulen kooperieren aktuell mit 1450 Unternehmenspartnern, 62% davon aus dem KMU-Bereich. Ihr Forschungsumsatz
liegt bei rund 100 Millionen Euro jährlich. Um diese positive Entwicklung fortsetzen zu können, brauchen
die Fachhochschulen eine nachhaltige Forschungsfinanzierung. Wichtiger Träger der Forschungsaktivitäten
einer Fachhochschule ist der wissenschaftliche Nachwuchs. Die Forderung der FHK nach einer Möglichkeit, eigenständige
Doktoratsprogramme nach externer Akkreditierung anbieten zu können, geht auf diesen Umstand zurück. Der
wissenschaftliche Nachwuchs an Fachhochschulen soll gleichwohl wie an Universitäten die Möglichkeit erhalten,
die eigenen Forschungsergebnisse in Dissertationen abzubilden. Um Kooperationen zwischen Fachhochschulen und Universitäten
in Zukunft zu erleichtern, brauchen die beiden Hochschultypen gleiche Rechte, um als Partner auf Augenhöhe
agieren zu können. Wir werden daher unsere Forderung nach nachhaltiger Finanzierung ebenso mit Nachdruck weiterverfolgen,
wie jene nach eigenständigen Doktoratsprogrammen,“ führt FHK-Präsident Helmut Holzinger in seiner
Rede anlässlich des Forschungsforums aus.
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