Erneut zeigt das Konjunkturbarometer der IV NÖ deutlich nach oben. Die 37 befragten Betriebe
sind zufrieden mit ihrer Situation, auch am Arbeitsmarkt geht es wieder bergauf.
Wien/St. Pölten (iv-noe) - Der Positivtrend vom Jahresende 2016 setzt sich auch 2017 fort: Das IV-NÖ
Konjunkturbarometer – als Mittelwert aus der Beurteilung der gegenwärtigen und zukünftigen Geschäftsentwicklung
– ist seit dem vierten Quartal 2016 von 25,1 auf 37,4 Prozentpunkte gestiegen. „Aus einer zunächst zögerlichen
Erholung hat sich ein konjunktureller Aufschwung entwickelt, der die gesamte erste Jahreshälfte prägen
wird“, erklärt IV NÖ-Präsident Thomas Salzer. Bei der vierteljährlichen Befragung haben dieses
Mal 37 Unternehmerinnen und Unternehmer mit insgesamt 14.169 Beschäftigten teilgenommen.
Salzer: „Modernes Arbeitszeitgesetz jetzt besonders wichtig“
Am stärksten wirkte sich die aufgehellte Stimmung bei der Einstellungsneigung der Betriebe aus: Bei der
Einschätzung zum Beschäftigtenstand in drei Monaten stieg der Saldo seit dem Vorquartal von -2 auf 11
Prozentpunkte. „Das bedeutet, es gibt einen Überhang jener Unternehmen, die mit einem Anstieg im Beschäftigtenstand,
also mit Personalaufnahme, rechnen“, erklärt IV NÖ-Präsident Thomas Salzer. Gut die Hälfte
(52 Prozent) rechne jedoch mit einem gleich bleibenden Personalstand. „Um am Arbeitsmarkt weitere positive Effekte
zu erreichen, brauchen wir dringend modernere Rahmenbedingungen im Arbeitszeitgesetz. Gerade in Zeiten des Aufschwungs
ist es für die Unternehmen wichtig, die eingehenden Aufträge auch abarbeiten zu können“, so Salzer.
Weitere Ergebnisse im Detail:
Einen weiteren Anstieg gab es zudem bei der aktuellen Geschäftslage:
Laut Umfrage stieg dieser Saldo im ersten Quartal 2017 von 36 auf 54 Prozentpunkte. Während nur drei Prozent
der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage mit „schlecht“ beurteilten, war mehr als die Hälfte der Unternehmen
(57 %) zufrieden. Die Prognosen rund um die Geschäftslage in sechs Monaten haben sich ebenso weiter aufgehellt:
Hier stieg der Saldo von 14 auf 21 Prozentpunkte. Im Detail gehen jedoch 70 Prozent der Unternehmen von einer gleichbleibenden
Geschäftslage im nächsten halben Jahr aus. Mit einer Verbesserung rechnen nur 26 Prozent.
Weitere Steigerungen gab es beim derzeitigen Auftragsbestand, wo der Saldo von 36 auf 41 Prozentpunkte kletterte.
Was die Auslandsaufträge betrifft, kam es hingegen zu einem leichten Rückgang (Saldo sank von 39 auf
35 Prozentpunkte). Positiv entwickelt haben sich die Einschätzungen zur aktuellen Ertragssituation (von 18
auf 32) sowie zur Produktionstätigkeit in drei Monaten (von 18 auf 33). Die Beurteilungen zur Ertragssituation
in sechs Monaten haben sich hingegen leicht verschlechtert (von 7 auf 4). „Man erkennt, dass die Unternehmen bei
den Prognosen zum Teil noch vorsichtig sind“, kommentiert der IV NÖ-Präsident dieses Ergebnis.
Geringe Veränderungen gibt es bei den Verkaufspreisen für die nächsten drei Monate: Mit vier statt
zuvor zwei Prozentpunkten hat der Saldo nach wie vor nur einen geringen positiven Wert. „Die international vorhandenen
Überkapazitäten schlagen sich weiterhin in einem hohen Preisdruck nieder, die Ära der fallenden
Verkaufspreise ist jedoch zumindest vorübergehend vorbei. Um diesen Aufwind weiter zu nutzen und stärker
Investitionen anzuziehen, müssen wir jetzt den Standort attraktiver gestalten. Das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort
kann wiedergewonnen werden, wenn die Machbarkeit von Investitionsprojekten durch Rechtssicherheit gewährleistet
ist – Stichwort dritte Piste –, die Bürokratie für Unternehmen zurückgefahren wird, der Überregulierung
Einhalt geboten wird und die Steuer- und Abgabenlast endlich auf den europäischen Durchschnitt abgesenkt wird“,
zieht IV Präsident Thomas Salzer sein Fazit aus den Ergebnissen.
Befragungsmethode
Den Unternehmen werden für die Berechnung des Konjunkturbarometers zwei Antwortmöglichkeiten für
die derzeitige und künftige Geschäftslage vorgelegt: steigend/gut und fallend/schlecht. Aus die-sen (beschäftigungsgewichteten)
Antwortkategorien werden Saldi gebildet. Der Mittelwert dieser bei-den Saldi, also aus der Beurteilung der gegenwärtigen
und zukünftigen Geschäftsentwicklung, ergibt wiederum den Wert für das allgemeine Geschäftsklima.
Diese Werte werden auch für die grafische Darstellung des Konjunkturbarometers herangezogen.
Bei den Detailergebnissen (Geschäftslage, Verkaufspreise etc.) wird der konjunktursensible Saldo aus den
Prozentanteilen positiver und negativer Antworten unter Vernachlässigung der neutralen gebildet. Diese Saldi
werden ebenso als Werte für die grafische Darstellung der Umfrageergebnisse herangezogen.
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