Schwarzmann/Rupprechter: Internationale Konferenz „Frauen in Bergregionen“ und Bundesbäuerinnentag
2017 in Alpbach
Alpbach/Wien (bmlfuw) - „Das Engagement von Frauen ist eine wesentliche Voraussetzung für einen lebenswerten
ländlichen Raum.“ – Das betonten Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann und Bundesminister Andrä Rupprechter
am 19.04. bei einer Pressekonferenz anlässlich der internationalen Konferenz „Frauen in Bergregionen“ und
des Bundesbäuerinnentages 2017 in Alpbach in Tirol.
Bei beiden Veranstaltungen standen die Chancen und Herausforderungen für Frauen in den ländlichen Regionen
im Mittelpunkt.
„In allen Gebirgsregionen stellt sich das Problem der Abwanderung. Es sind gerade die jungen Frauen, die vom ländlichen
Raum in die Städte abwandern. Das liegt nicht zuletzt an den fehlenden Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten“,
erklärte Rupprechter. Dem will der Minister in Österreich mit dem Masterplan Land, der derzeit erarbeitet
wird, entgegenwirken. „Der Zukunftsraum Land braucht Chancengerechtigkeit und neue Perspektiven. Frauen spielen
dabei eine besonders wichtige und zentrale Rolle“, so Rupprechter.
Regionale Lösungen für globale Herausforderungen
An der internationalen Konferenz am 18. und 19. April nahmen Vertreterinnen verschiedenster Organisationen aus
Südamerika, Asien, Afrika und Europa teil.
Trotz aller Unterschiede, stehen die Frauen in aller Welt vor ähnlichen Herausforderungen. Tshering Sherpa,
Koordinatorin für Frauenprojekte in der Himalaya-Region, ist ebenfalls mit dem Thema Abwanderung konfrontiert:
„Für eine positive Entwicklung der Bergregionen müssen wir die Wirtschaftskraft in diesen Gebieten stärken.
Die Frauen sind hier besonders aktiv und müssen dabei unterstützt werden“, betont Sherpa.
Musonda Mumba, die für das Umweltprogramm der Vereinten Nationen tätig ist, verwies auf die Rolle der
Frauen im Umweltbereich. „Frauen sind wesentlich an der Erhaltung der ökologischen Systeme beteiligt. Bei
meiner Arbeit in den Gebirgsregionen von Peru, Nepal und Uganda habe ich deutlich gesehen, was die Frauen in diesem
Bereich leisten.“
Bei der Konferenz, die im Zuge der Österreichischen Präsidentschaft der Alpenkonvention stattfand, wurde
eine Deklaration mit dem Titel „Regionale Lösungen für globale Herausforderungen“ ausgearbeitet. Ziel
ist es die vielfältigen Initiativen von Frauen zu stärken und zu vernetzen. Zentrale Forderungen sind
Maßnahmen, um den Zugang von Frauen zum Arbeitsmarkt zu verbessern, eine gezielte Aus- und Weiterbildung
sowie eine verstärkte Zusammenarbeit der internationalen Organisationen, um Frauen bei ihren vielfältigen
Aufgaben zu unterstützen.
Ohne Bäuerinnen keine Landwirtschaft
Was die Frauen in der Landwirtschaft leisten, ist das Hauptthema beim Bundesbäuerinnentag am 20. April. „Mittlerweile
ist allen bewusst, dass die meisten landwirtschaftlichen Betriebe im alpinen Raum ohne Frauen gar nicht existieren
können“, betonte Minister Rupprechter. „Wir brauchen gezielte Maßnahmen und attraktive Rahmenbedingen,
die neue Chancen für Frauen am Land schaffen“. Mit einem 7-Punkte-Plan möchte der Minister die Bäuerinnen
noch wirksamer unterstützen:
* Arbeitsbedingungen verbessern und Digitalisierung forcieren
* Online Bildungsangebote ausbauen
* Mehr Kinderbetreuungsangebote schaffen
* In Nischen und Innovationen investieren
* Kooperationen fördern
* Politisches Engagement von Frauen unterstützen
* Ehrenamt und Netzwerke stärken.
Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann hält ein verstärktes politisches Engagement von Bäuerinnen
für dringend notwendig: „Die jungen Bäuerinnen bringen mit ihrer Ausbildung und Erfahrung viel Know-how
aus anderen Sparten in die bäuerliche Betriebsführung und Dörfer ein. Ihre vielfältigen fachlichen
und sozialen Kompetenzen sollen neue Perspektiven eröffnen und frischen Wind in politische Entscheidungsgremien
bringen.“
Grundsätzlich schauen die Bäuerinnen mit Optimismus in die Zukunft, wie die aktuelle Bäuerinnen-Befragung
zeigt. „Sieben von zehn Bäuerinnen würden diesen Beruf wieder wählen. Besonders wichtig ist den
Frauen die partnerschaftliche Betriebsführung“, betonte die Bundesbäuerin.
Die Zufriedenheit hat gegenüber der letzten Bäuerinnenbefragung 2006 (69 %) sogar noch etwas zugenommen
(73 %). Was die positiven Aspekte des Bäuerinnenberufes angeht, werden in erster Linie die gute Vereinbarkeit
von Beruf und Familie, die Naturverbundenheit als auch die Selbständigkeit und flexiblen Arbeitszeiten geschätzt.
Schwarzmann: „Wir wollen den großen Nutzen der partnerschaftlichen Lebens- und Betriebsführung für
die bäuerliche Landwirtschaft in Österreich künftig noch besser sichtbar machen. Gleichzeitig wollen
wir mit der Erhöhung des Frauenanteils in agrarischen und politischen Gremien die aktive Mitgestaltung der
Bäuerinnen in der Interessenvertretung noch weiter ausbauen.“
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