Pröll eröffnete „Schule der Regionen“ im Museumsdorf Niedersulz
Niedersulz/St. Pölten (nlk) - Ein historischer Moment war am Ostermontag (17.04.) die Eröffnung
der „Schule der Regionen“ im Museumsdorf Niedersulz: Zum einen handelt es sich bei dem neu errichteten Gebäude
um einen Nachbau der alten Volksschule von Radlbrunn, die Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll selbst besucht hatte,
zum anderen war das Prölls letzte Eröffnung als Landeshauptmann. Dass seine Volksschule „bei meinem letzten
offiziellen Auftritt eine wichtige Rolle spielt“ sei etwas Besonderes, so Pröll.
„Die Erinnerungen an diese Schule sind mannigfaltig. Wir hatten eine wunderschöne Gemeinschaft“, erzählte
Landeshauptmann Pröll von „wunderschönen Erlebnissen“ in seiner Schulzeit im Gespräch mit Dorothea
Draxler, Geschäftsführerin der Kulturregion Niederösterreich. Aus den vier Jahren seiner Volksschulzeit
habe er „sehr viel mitgenommen“, so Pröll, etwa das „Grüß Gott“. Heute höre man dieses viel
zu selten, betonte der Landeshauptmann, dass es wichtig sei, in der Schule wieder das Grüßen zu lernen.
Die „Schule der Regionen“ sei „eine Zukunftswerkstatt für die Gesellschaft“, führte Pröll aus, dass
man heute in einer schnelllebigen Zeit lebe, in der die Menschen zunehmend entwurzelt werden würden. „Die
Regionen sind eine Chance am Weg in die Zukunft“, betonte der Landeshauptmann, dass die „Schule der Regionen“ die
Aufgabe habe, möglichst vielen Menschen in Niederösterreich und in Europa beizubringen, wie wichtig es
sei, die Regionen in Europa zu stärken. „Denn nur mit starken Regionen kann es ein starkes Europa geben“,
so Pröll.
Im Blick zurück sei es gelungen, dass Niederösterreich „einen eigenständigen Weg eingeschlagen“
habe, betonte Pröll, dass das „durch eine neue Kultur- und Wissenschaftspolitik“ gelungen sei. Mit der Eigenständigkeit
Niederösterreichs sei auch das Selbstbewusstsein gekommen, sagte Pröll, dass Niederösterreich auch
konkurrenzfähiger geworden sei und sich auf Augenhöhe mit Wien, den anderen Bundesländern und auch
anderen Regionen Europas befinde. „Wir haben an Internationalität gewonnen“, so Pröll. Er wünschte
dem Land weiterhin alles Gute, es gebe noch „so viele Chancen und Möglichkeiten am Weg in die Zukunft“.
Zur „Schule am alten Platz“ sprachen Dechant Dr. Edmund Tanzer, Pfarrer von Radlbrunn, der einen Einblick in die
Geschichte der Volksschule von Radlbrunn gab, und die Segnung der „Schule der Regionen“ vornahm, und Waltraude
Sporrer, die die Volksschule von Radlbrunn dreieinhalb Jahre lang besucht hatte: „Ich fühle mich zurückversetzt
in die erste Klasse, wenn ich im Klassenraum stehe.“
In einer zweiten Interviewrunde sprachen Dr. Edgar Niemeczek, Geschäftsführer der Kulturregion Niederösterreich,
Mag. Klaudia Tanner, Direktorin des NÖ Bauernbunds, und Martin Lammerhuber, Geschäftsführer der
Kulturregion Niederösterreich, zur „Schule am neuen Platz“: Niemeczek führte aus, dass sich die Kulturregion
Niederösterreich schon viele Jahre mit dem internationalen Austausch beschäftige. „Im Haus der Regionen
in Krems werden Kunst und Handwerk aus den Regionen präsentiert. Das findet die perfekte Fortsetzung in der
‚Schule der Regionen’“, so Niemeczek. „Ich bin überzeugt, dass jede zukunftsfähige Gesellschaft Werte
braucht“, hielt Tanner fest, dass die „Schule der Regionen“ „ein Richtungsweiser“ sein werde – „von der Vergangenheit
über die Gegenwart in die Zukunft“. Lammerhuber führte aus, dass die Kulturregion Niederösterreich
„ein ganzes Potpourri an Angeboten“ habe, die „Schule der Regionen“ solle „ein Ort des Miteinanders“ werden.
Musikalisch umrahmt wurde die Festveranstaltung von der Pulkautaler Kirtagsmusik und dem Zistersdorfer Terzett.
Einen literarischen Beitrag gab es von Dr. Martin Neid.
Die „Schule der Regionen“ soll in Zukunft für Seminare, Workshops und Vortragsreihen zum Thema ländlicher
Raum zur Verfügung stehen – betrieben durch die Volkskultur Niederösterreich in Zusammenarbeit mit dem
Museumsdorf Niedersulz und unter Einbindung benachbarter Institutionen.
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