Wien (rk) - Wiens Bürgermeister Michael Häupl hat am 18.04. im Roten Salon des Wiener Rathauses das
erste Monitoring-Komitee gegen Antisemitismus in Wien präsentiert. Dabei handelt es sich um VertreterInnen
und ExpertInnen aller politischen Fraktionen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen: Antisemitismus in Wien keine
Chance geben. „Antisemitismus ist immer noch ein aktuelles Thema. Als ÖsterreicherInnen wissen wir um unsere
Geschichte, die nicht verleugnet werden kann“, so Häupl. Zudem betonte er die Wichtigkeit dieser parteiübergreifenden
Initiative.
Ein Vorfall am Abend des 30. Augusts 2012 war unter anderem Anlass für die Gründung der Initiative. Ein
jüdischer Bürger wurde im Rahmen eines Fußballspiels beschimpft, beleidigt und angepöbelt.
Die Wiener Erklärung gegen Antisemitismus hat das Ziel, ein friedvolles Miteinander in der Stadt zu schaffen
und den Respekt für andere Kulturen und Religionen zu fördern. Aufgabe des Komitees wird es sein, Empfehlungen
über das Verhalten bei antisemitischen Übergriffen abzugeben und Steuerungsgruppen einzurichten.
Entstehung der Antisemitismus-Arbeitsgruppe - ein Rückblick
Der Wiener Gemeinderat hat sich am 7. September 2012 dafür ausgesprochen, eine Arbeitsgruppe zur Bekämpfung
von Antisemitismus in Wien einzurichten. Im Jänner 2015 wurde die „Wiener Erklärung zur Bekämpfung
von Antisemitismus“ veröffentlicht, die sich an ein Paper der in London gegründeten interparlamentarischen
Koalition aus dem Jahr 2009 anlehnt. Darin wird unter anderem festgehalten, wie ParlamentarierInnen, Mitglieder
der Regierung, die OSZE, der EU-Ministerrat sowie Führungspersönlichkeiten aller Glaubensrichtungen gegen
Hass und Gewalt an jüdischen BürgerInnen auftreten können.
Initiiert wurde der Arbeitskreis zur Bekämpfung von Antisemitismus 2012 vom SPÖ-Landtagsabgeordneten
und Wiener Gemeinderat Peter Florianschütz. Er wird das Monitoring-Komitee gegen Antisemitismus auch künftig
koordinieren. „Es ist unsere Aufgabe und Pflicht dafür zu sorgen, dass jedweder Antisemitismus entschieden
bekämpft wird“, so Peter Florianschütz über das Leitmotiv des Antisemitismus-Komitees.
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