Inflation sinkt im März 2017 auf 2,0%

 

erstellt am
19. 04. 17
13:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für März 2017 belief sich nach Berechnungen von Statistik Austria auf 2,0% (Februar +2,2%). Ausschlaggebend für diesen Rückgang war der schwächere Preisauftrieb bei Treibstoffen, die aber weiter Hauptpreistreiber blieben. Als zweitstärkster Preistreiber erwiesen sich Ausgaben für Restaurants. Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat März bei 102,7. Gegenüber dem Vormonat Februar stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,6%.

Ohne Ausgaben für Treibstoffe und Restaurants hätte die Inflation 1,3% betragen
In der Ausgabengruppe "Verkehr" stiegen die Preise um 4,1% (Einfluss: +0,54 Prozentpunkte). Die Teuerung bei Treibstoffen insgesamt lag im März bei 13,9% (Einfluss: +0,44 Prozentpunkte); im Februar betrug der Anstieg noch 17,2% (Einfluss: +0,54 Prozentpunkte). Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich im März 2017 um 2,5%. Flugtickets ins Ausland, deren Preise im Februar 2017 noch um 16,2% gestiegen waren, verbilligten sich hingegen um 2,2%.

Bei "Wohnung, Wasser, Energie" erhöhten sich die Preise durchschnittlich um 1,7% (Einfluss: +0,33 Prozentpunkte). Wohnungsmieten stiegen um 3,8% (Einfluss: +0,18 Prozentpunkte), die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich durchschnittlich um 2,0%. Die im Jahresvergleich deutlich weniger stark gestiegenen Heizölpreise (+22,9%; Februar: +34,4%) wurden durch fallende Strompreise (-5,6%) kompensiert (Gas -3,5%, Fernwärme +2,5%, feste Brennstoffe +0,3%), die Preisentwicklung der gesamten Haushaltsenergie war damit fast preisstabil (durchschnittlich -0,1%).

Für "Restaurants und Hotels" musste durchschnittlich um 2,9% (Einfluss: +0,32 Prozentpunkte) mehr bezahlt werden. Dazu trugen überwiegend teurere Bewirtungsdienstleistungen (insgesamt +2,9%; Einfluss: +0,27 Prozentpunkte) bei. Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 2,8% mehr.

Die Preise für "Freizeit und Kultur" erhöhten sich um durchschnittlich 1,8% (Einfluss: +0,21 Prozentpunkte). Freizeit- und Kulturdienstleistungen kosteten insgesamt um 2,4% mehr, Pauschalreisen um 4,4%.

"Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" verzeichneten einen durchschnittlichen Preisschub von 1,6% (Einfluss: +0,20 Prozentpunkte). Nahrungsmittel verteuerten sich insgesamt um 1,5%, deutlich weniger als im Februar (+2,4%), weil die Gemüsepreise, die im Februar im Jahresabstand noch um 8,3% gestiegen waren, im März um 1,7% sanken (Fisch +12,2%, Brot und Getreideerzeugnisse +2,0%, Milch, Käse und Eier insgesamt +1,3%, Fleisch +0,8%, Obst -0,9%). Alkoholfreie Getränke kosteten um 3,4% mehr (Kaffee +4,7%).

Als leichter Preisdämpfer erwies sich die Ausgabengruppe "Nachrichtenübermittlung" (durchschnittlich -1,7%; Einfluss: -0,04 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren die um 2,1% verbilligten Telefon- und Telefaxdienste.

Inflation März 2017 gegenüber Februar 2017: +0,6%
Ausgaben für "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich +14,6%; Einfluss: +0,63 Prozentpunkte) erwiesen sich als Hauptpreistreiber im Monatsabstand. Hauptverantwortlich dafür war der Wechsel auf die aktuellen Frühjahrs- und Sommerkollektionen, die nahezu alle Winterschlussverkaufswaren ersetzten. Bekleidungsartikel verteuerten sich daher gegenüber Februar 2017 insgesamt um 18,7%, Schuhe um 5,0%.

"Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich -0,7%; Einfluss: -0,08 Prozentpunkte) waren Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand. Verantwortlich dafür war unter anderem ein Preisrutsch bei Gemüse (-5,9%).

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im März 2017: +2,2%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im März bei 103,01. Die harmonisierte Inflationsrate betrug +2,2% (Februar +2,4%); der Unterschied zum VPI von +0,2 Prozentpunkten beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen). Kräftige Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI deutlich gegenüber dem VPI. Teurere Treibstoffe (jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) ließen den HVPI zusätzlich merklich gegenüber dem VPI ansteigen. Höhere Kosten für die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen sowie für Versicherungsdienstleistungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.

Inflation für täglichen sowie für wöchentlichen Einkauf merklich höher als jene des VPI
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen und den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresabstand um 2,7% (Februar +3,2%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 4,0% (Februar +4,4%).

 

 

 

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