Heimische Konjunktur erhöht Aufwärtstempo
Wien (wifo) - Gemäß der aktuellen Schnellschätzung des WIFO wuchs die österreichische
Wirtschaft im I. Quartal 2017 gegenüber dem Vorquartal um 0,6 Prozent (nach 0,5 Prozent im IV. Quartal). Neben
einer weiterhin kräftigen Konsum- und Investitionsnachfrage stützte diesmal auch der Außenbeitrag
wieder das BIP-Wachstum. Die Industriekonjunktur gewann weiter an Dynamik, auch in der Bauwirtschaft stieg die
Wertschöpfung.
Das österreichische BIP wuchs im I. Quartal 2017 um 0,6 Prozent gegenüber der Vorperiode. Damit beschleunigte
sich die Konjunktur seit Mitte 2016 stetig. Gegenüber dem Vorjahr wurde das unbereinigte BIP um 2,0 Prozent
ausgeweitet. Zweieinhalb zusätzliche Arbeitstage (trotz einem Schalttag weniger) haben das starke Wachstum
im Vorjahresvergleich gestützt. Die saison- und arbeitstagsbereinigte BIP-Veränderungsrate (Kennziffer
laut Eurostat-Vorgabe) stieg um 0,5 Prozent.
Erstmals seit dem 2. Halbjahr 2014 wurde das Quartalswachstum nicht mehr ausschließlich von der Binnennachfrage
bestimmt, sondern auch der Außenbeitrag lieferte einen positiven Beitrag zum BIP-Wachstum. Die Ausweitung
der Exporte lag mit 2,1 Prozent über jener der Importe (+1,8 Prozent). Die konjunkturelle Dynamik des privaten
Konsums blieb auch im I. Quartal 2017 weiterhin stark, die privaten Konsumausgaben (einschließlich privater
Organisationen ohne Erwerbszweck) stiegen um 0,4 Prozent. Die Nachfrage nach langlebigen Konsumgütern (vor
allem Kfz-Neuanschaffungen) ist zum Jahresauftakt weiter sehr robust. Die öffentlichen Konsumausgaben wuchsen
mit 0,5 Prozent weiterhin solide.
Auch die Ausweitung der Investitionen stützte das Wirtschaftswachstum. Die Nachfrage nach Bruttoanlageinvestitionen,
welche Ausrüstungs- und Bauinvestitionen umfassen, stieg ähnlich wie in den Vorquartalen um 0,9 Prozent.
Heimische Unternehmen investierten erneut in ihre Produktionskapazitäten, auch die Bauinvestitionen gewannen
zuletzt wieder an Dynamik.
Der Aufschwung der Industriekonjunktur verstärkte sich. Die Wertschöpfung in der Sachgütererzeugung
stieg um 1,8 Prozent (IV. Quartal +0,4 Prozent). Auch in der Bauwirtschaft verlief die Entwicklung gut, nach der
Abschwächung in der zweiten Jahreshälfte 2016 stieg die Wertschöpfung im I. Quartal 2017 wieder
(+0,4 Prozent). Ebenso unterstützten die Marktdienstleistungen das Wirtschaftswachstum. Im Handel wurde die
Wertschöpfung um 0,6 Prozent ausgeweitet, im Bereich Beherbergung und Gastronomie um 0,5 Prozent.
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