Aktionstag Girls' Day 2017: Parlament öffnet Türen für Mädchen
Wien (pk) Politikerin, Bauleiterin, Klimatechnikerin, Journalistin, Architektin oder Kamerafrau - beim
Girls' Day überzeugten sich 34 Mädchen am 27.04. vom breiten Spektrum der Berufe für Frauen fernab
gängiger Rollenbilder im Hohen Haus. Sie erhielten einen Eindruck von der heterogenen Arbeitswelt im Parlament.
Die Parlamentsdirektion beteiligte sich heuer zum achten Mal an diesem bundesweiten Aktionstag für junge Frauen.
Nationalratspräsidentin Doris Bures begrüßte die interessierten Teilnehmerinnen im Alter zwischen
dreizehn und fünfzehn Jahren. Ihr sei es ein großes Anliegen, jungen Frauen zu zeigen, welche Möglichkeiten
es für berufliche Werdegänge und eigene Ausbildungsmöglichkeiten gibt, die einem bisher vielleicht
noch unbekannt waren, so Bures. Die Politikerin empfahl, sich als Frauen gegenseitig die Rücken zu stärken
und sich auch über Parteigrenzen hinweg zu vernetzen.
Bures motivierte ihre jungen Gäste auch, sich für den Beruf als Politikerin zu interessieren, indem sie
anschaulich auf ihre Aufgaben als Nationalratspräsidentin einging. Gleichzeitig warb sie dafür, sich
für den demokratischen Prozess stark zu machen: "Zu wählen ist nichts Selbstverständliches",
betonte sie. Im Hinblick darauf, dass die Mädchen am Nachmittag auch in die journalistische Arbeit und Berichterstattung
über das Parlament hineinschnuppern konnten, wies die Nationalratspräsidentin auf die Bedeutung freier
Medien hin, die Politik und demokratische Prozesse transparent machen.
Vor dem Gespräch gab es ein Gruppenfoto mit der Präsidentin, die dann auch gerne für Selfies mit
den Jugendlichen zur Verfügung stand.
An einem Tag das Parlament von oben bis unten kennenlernen
Den Parlamentsbetrieb außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung kennen zu lernen und Mitarbeiterinnen in
unterschiedlichen Berufsfeldern für einen Tag über die Schulter zu schauen, ist das Ziel des Girls' Day
in der Parlamentsdirektion. Dieses Jahr wurde mit einer Besichtigung des Ausweichquartiers begonnen, übersiedelt
das Hohe Haus während der Generalsanierung im Sommer doch für drei Jahre in die Hofburg. Es folgten der
Besuch der Nationalratssitzung und eine Führung durch das über 130 Jahre alte Parlamentsgebäude,
und sogar der Nationalratssitzungssaal von unten wurde von den jungen Frauen erkundet.
Kreativ wurde es dann in Kleingruppen bei den Programmpunkten "Nachrichten aus dem Parlament", bei dem
die Mädchen Postings für den Facebook-Account der Demokratiewebstatt sowie die Facebook- und Twitter-Auftritte
des Parlaments erstellten. Auch Gespräche mit einer Kamerafrau, einer Technikerin und einer Redakteurin im
ORF-Stadtstudio ließen einen Blick hinter die Kulissen der Berichterstattung und Liveübertragungen aus
dem Hohen Haus zu.
Die Mädchen hatten zudem die Möglichkeit, mit Mandatarinnen aller Parlamentsklubs über deren Entscheidung
für die Arbeit in der Politik zu diskutieren. Bundesrats-Vizepräsidentin Ingrid Winkler ging dabei vor
allem auf (Aufstiegs-)Chancen für Frauen im Beruf, Ausbildungsmöglichkeiten und die Kombination von Beruf
und Familie ein.
Die Parlamentsdirektion liegt aktuell bei einem Frauenanteil von 49,5 %. Vor allem in den Führungspositionen
haben die Frauen in den letzten Jahren aufgeholt - auf VizedirektorInnen-Ebene besteht Ausgewogenheit, auf der
dritten Führungsebene sind vier von sieben DienstleiterInnen weiblich.
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