Ludwig: Bereits mehr als 250 neue "Hausbesorger"
 in den Wiener Gemeinbebauten beschäftigt

 

erstellt am
28. 04. 17
13:00 MEZ

Die Stadt Wien stellt überall dort, wo es die BewohnerInnen wünschen, neue „Hausmeister“ auf Basis des erfolgreichen „Wiener Modells“ ein. Dieses Angebot wird sehr gut angenommen.
Wien (rk) - Seit der Abschaffung des bundesweit gültigen Hausbesorgergesetzes durch die ÖVP-FPÖ-Bundesregierung im Jahr 2000 ist es nicht mehr möglich, „klassische“ HausbesorgerInnen einzustellen. Auch alle Initiativen für ein neues Bundes- Hausbesorgergesetz – insbesondere auch unterstützt durch das klare Votum einer überwältigenden Mehrheit von 84 Prozent der WienerInnen, die sich bei der Volksbefragung 2010 für neuen Hausbesorger ausgesprochen hatten – scheiterten bis heute am politischen Widerstand der ÖVP. Trotzdem stellt die Stadt Wien - Wiener Wohnen überall dort, wo es von den BewohnerInnen gewünscht ist, wieder neue „HausbesorgerInnen“ ein. Ein Wiener Modell, das sehr, sehr gut angenommen wird und sich auch einer großen Nachfrage erfreut.

„Wir erfüllen damit den Wunsch der Wiener Gemeindebaubewohnerinnen und Bewohner. Die überwiegende Mehrheit spricht sich für eine persönliche Betreuung vor Ort aus. Viele der Mieterinnen und Mieter wünschen sich eine ‚gute Seele‘ im Haus. Daher haben wir dieses Angebot geschaffen“, betont Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. „Mit dem Wiener Modell ist es gelungen, trotz fehlender bundeseinheitlicher Gesetzesbestimmungen für einen neuen Hausbesorger-Beruf eine Lösung zu schaffen, die die notwendige Betreuung des Hauses und auch direkte Ansprechpartner vor Ort vereint. Inzwischen sind bereits mehr als 250 neue Wiener ‚Hausbesorger‘ in den Wiener Gemeindebauten beschäftigt.

Von den nach dem „alten“ Hausbesorgergesetz angestellten HausbesorgerInnen, die noch bis zum Jahr 2000 auf Basis der geltenden bundesgesetzlichen Regelung eingestellt werden konnten, sind aktuell noch 1.426 MitarbeiterInnen in den Wiener Gemeindebauten im Einsatz. Sie betreuen zusammen 8.638 Stiegen. Die insgesamt 253 neuen „Wiener Hausbesorger“ sind mittlerweile in 296 Wohnhausanlagen tätig und betreuen 1.734 Stiegen. In vielen Gemeindebauanlagen teilen sich die „klassischen“ HausbesorgerInnen und die neuen „Wiener Hausbesorger die Stiegen und arbeiten somit gemeinsam für „ihre“ MieterInnen vor Ort.

Auf gute Zusammenarbeit im Sandleiten-Hof
So auch im 16. Bezirk im traditionellen Sandleiten-Hof. Hausbesorgerin Elisabeth Zika ist bereits seit 25 Jahren für 7 Stiegen zuständig. „Natürlich war es schade, dass der klassische Hausbesorgerposten nicht mehr nachbesetzt werden konnte, aber mit Yvonne (Anm.: Yvonne Werblicky, neue „Wiener Hausbesorgerin“, die seit Februar 2016 hier tätig ist) funktioniert die Arbeit in der Wohnhausanlage reibungslos“, bestätigt die eingesessene Hausbesorgerin. „Elisabeth ist immer für einen Austausch über die Anlage und die Stiegen bereit, hat immer ein Lächeln und einen guten Tipp parat“, ergänzt die neue „Wiener Hausbesorgerin“ Yvonne Werblicky.

„Spätestens jetzt – in den Wohnhausanlagen, wo sich die angestammten Hausbesorger und die neuen „Wiener Hausbesorger“ die Arbeit teilen – sehen wir, dass das Modell der „Wiener Hausbetreuer“, die inzwischen als „Wiener Hausbesorger“ tätig sind, was die Leistungen für die Bewohner betrifft, um nichts nachsteht,“ freut sich Wiener Wohnen-Direktor Josef Neumayer, der in den letzten Jahren sowohl der Ausbau der Hausbesorgerleistungen als auch das Heranwachsen der „Wiener HausbesorgerInnen“ im Sinne der MieterInnen forciert hat.

Beste Qualität dank umfassender MitarbeiterInnenschulung
Die 1.426 HausbesorgerInnen sind fachlich optimal geschult. Neben Reinigung und dem umweltbewussten Umgang mit Putzmitteln sind auch Kommunikationsschulungen und Konfliktmanagement sowie u.a. Erste-Hilfe Ausbildung Teil des Weiterbildungsangebots.

Die 253 „Wiener HausbesorgerInnen“ stehen auch in der Aus- und Weiterbildung den HausbesorgerInnen um nichts nach. Sie erhalten neben der praktischen Einführung in alle Tätigkeiten begleitend eine fachliche Schulung. Daraufhin folgt die Arbeit in den Wohnhausanlagen. Neben dem Wissen über Reinigungs-und Pflegemethoden, erhalten die „Wiener HausbesorgerInnen“ ebenso eine verpflichtende Erste-Hilfe Ausbildung, Aufzugsschulung sowie vertiefte Informationen im Bereich der Kommunikation und interkulturellen Kompetenz.

„Durch diese breit angelegte Ausbildung, erhalten auch die ‚Wiener Hausbesorgerinnen und Hausbesorger‘ die optimalen Voraussetzungen für ihre vielfältigen Aufgaben und ihre Rolle als zentrale Ansprechperson für die Mieterinnen und Mieter“, unterstreicht die Geschäftsführerin der Haus- und Außenbetreuung, Gabriele Payr.

Wiener Modell als Angebot für die Wiener Gemeindebauten – mit Wahlfreiheit
Mit dem Erfolgsmodell der „Wiener HausbesorgerInnen“ wurde von der Stadt Wien ein Alternativangebot zum verhinderten „Hausbesorger neu“ – also HausbesorgerInnen, die mit einem modernem Berufsbild ausgestattet und auf Basis einer zeitgemäßen bundesgesetzlichen Grundlage beschäftigt sein sollten – geschaffen. Seit dem Frühjahr 2011 wird im Bereich der Wiener Gemeindebauten, überall dort, wo es die Mehrheit der MieterInnen wünscht, mit den neuen „Wiener HausbesorgerInnen“ (vormals „Wiener HausbetreuerInnen“) eine Alternativlösung – auf Basis der derzeit geltenden gesetzlichen Bestimmungen – angeboten. Im Mittelpunkt steht dabei, dass die MitarbeiterInnen klar definierte Betreuungstätigkeiten haben und den BewohnerInnen vor allem auch als direkte AnsprechpartnerInnen mit fixen Sprechstundenzeiten zur Verfügung stehen.

Die Aufgaben der „Wiener HausbesorgerInnen“ im Überblick

  • Fachgerechte Reinigung der zugeordneten Bereiche
  • Eingeschränkter Winterdienst und Meldung von Schneefall an die Einsatzzentrale, Durchführung von Sofortmaßnahmen bei Gefahr in Verzug
  • Kontrolle der Wohnhausanlagen und Meldung eventueller Schäden an die Hausverwaltung Wiener Wohnen
  • Durchführung einfacher Kleinreparaturen oder Unterstützung des Technikteams zur Durchführung von größeren Reparaturarbeiten
  • Lagerverwaltung und Materialanforderung
  • direkte AnsprechpartnerInnern mit fixen Sprechstunden für MieterInnen und MietervertreterInnen und damit die Kommunikationsschnittstelle zur Hausverwaltung Wiener Wohnen
  • Entgegennahme und Weiterleitung von Anfragen, Wünschen und Anregungen der MieterInnen an die Hausverwaltung
  • Einführung von NeumieterInnen in der Wohnhausanlage
  • Konfliktmanagement


Die neuen „Wiener Hausbesorger“ als wichtiges Angebot der Wiener Wohnen Haus- & Außenbetreuung GmbH
Die neuen „Wiener Hausbesorger“ sind bei der Wiener Wohnen Haus- & Außenbetreuung GmbH beschäftigt. Die Kernaufgaben dieses zu 100 Prozent im Eigentum von Wiener Wohnen stehende Tochterunternehmen betreffen umfassende Betreuungsleistungen im Innen- und Außenbereich der Wohnhäuser der Stadt Wien. Die Haus- & Außenbetreuung betreut rund 1.400 Wohnhausanlagen mit rund 7.500 Stiegenhäusern und beschäftigt derzeit mehr als 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen 253 als „Wiener HausbesorgerInnen“ arbeiten.

Abschaffung des Bundes-HausbesorgerInnengesetzes im Jahr 2000
Im Jahr 2000 wurde das Bundes-HausbesorgerInnengesetz von der damaligen ÖVP-FPÖ-Bundesregierung abgeschafft. Bei der Wiener Volksbefragung 2010 sprach sich eine überwältigende Mehrheit von 84 Prozent der WienerInnen für die Möglichkeit aus, HausbesorgerInnen anzustellen. Die Stadt schuf daher mit dem Modell der „Wiener HausbesorgerInnen“ eine funktionierende Alternative, die möglichst nah an das Berufsbild des klassischen Hausbesorgers heranreichen sollte.

 

 

 

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