"Eva Esterházy, geb. Thököly“ – erste Fürstin, Rebellenschwester
und Gefangene – Esterhazy Privatstiftung zeigt von 1. April bis 31. Oktober 2017 neue spannende Sonderausstellung
auf der Burg Forchtenstein
Forchtenstein/Eisenstadt (esterházy) - Zum ersten Mal wird auf der Burg Forchtenstein das Leben von
Eva Esterházy (1659-1716), einer geborenen Gräfin Thököly, gewürdigt und skizziert:
Eva, die Schwester des ungarischen Rebellen Imre Thököly, war als Vollwaise am Hof von Graf Paul Esterházy
aufgenommen worden, nach dem Tod seiner ersten Frau ehelichte sie der spätere Fürst. Trotz ihres Status
war Eva vor ungeheuerlichen Anschuldigungen, Ächtung, Arrest und Unbill nicht gefeit. Sie war Rebellenschwester,
Fürstin und Gefangene und führte schließlich ein Leben getrennt vom Esterházy-Hof. Drei
Jahre nach Pauls Tod starb sie im Jahr 1716. Die Worte auf ihrem Grabdenkmal „Vergiss es nicht; heute mir und morgen
dir!“ sind nicht nur als Mahnung vor dem Tod zu verstehen, sondern vielleicht auch vor einem allzu harten Schicksal.
Das Leben dieser außerordentlichen Frau kann ab April 2017 in einer Sonderausstellung auf Burg Forchtenstein
nachempfunden werden. Im Rahmen der Dauerausstellung „Helden, Schätze, Beutestücke“ wird nun das dramatische
Schicksal Eva Esterházys beleuchtet und ein lange vergessenes Geheimnis der Esterházy-Familiengeschichte
gelüftet. Kaum bekannte und teilweise erstmals präsentierte Esterházy-Schatzkammerobjekte, neu
entdeckte Dokumente aus dem Nachlass Eva Esterházys sowie rare und kostbare Publikationen aus der Bibliothek
der Fürsten bilden das Fundament für die spektakulären Inhalte der Ausstellung, die nur 2017 auf
Burg Forchtenstein zu sehen ist.
Biografie
Evas Mutter war früh verstorben, ihr Vater starb während der Belagerung seiner Burg Árva. Die
junge Waise fand schließlich Aufnahme am Hof der Esterházy. Evas Bruder war ein Rebell, der gegen
das Haus Habsburg konspirierte und mit den Osmanen sympathisierte. Der kaisertreue Paul I. Esterházy heiratete
Eva nach dem Tod seiner ersten Frau. Als er später zum Fürsten erhoben wurde, war aus der Schwester des
Rebellen eine Fürstin geworden. Doch bald scheiterte die Ehe und Eva wurde aufgrund von bösartigen Anschuldigungen
in einem Kloster verbannt. Nach flehentlichen Bitten an den Kaiser erließ dieser letztlich ein Dekret zu
ihrer Rehabilitierung. Ihre letzte Ruhestätte fand Eva Esterházy nicht in der Familiengruft im Eisenstädter
Franziskanerkloster sondern in der Wallfahrtskirche Maria Lanzendorf.
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