Branche optimistisch für 2017, Standortfaktor Arbeitskosten bleibt größte Herausforderung
Wien (fmti) - Die Automotive Zulieferindustrie erzielte 2016 einen Produktionswert von 21,2 Milliarden EUR
und erzielte damit im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 2,4 %. Aktuell arbeiten rund 73.000 Beschäftigte
in diesem Industriebereich. Eine Studie des IWI - Industriewissenschaftliches Institut - errechnete kürzlich
die volkswirtschaftliche Bedeutung dieser Branche für Österreich. Laut dieser Studie ist auch die Wirkung
dieses Industriebereichs auf den Arbeitsmarkt bedeutsam, so werden durch Vorleistungsverflechtungen und induzierte
Effekte in Summe über 195.000 Arbeitsplätze gesichert.
Dietmar Schäfer, Vorsitzender der ARGE Automotive Zulieferindustrie, zeigt sich erfreut über diese Tendenz:
„Die Unternehmen der Automotiven Zulieferindustrie sind ein enorm wichtiger Bestandteil der heimischen Volkswirtschaft,
sie sind Beschäftigungsgarant und Impulsgeber für Innovation und weitere Wertschöpfung. Durch die
Zusammenarbeit mit Partnern auf der Zulieferebene erzielen diese Multiplikator-Effekte weit über die eigenen
Unternehmensgrenzen hinweg.“ Die Branche zeichnet sich durch einen hohen Vernetzungsgrad und eine heterogene Struktur
aus. Jedes dritte Unternehmen ist ausschließlich im automotiven Bereich, zwei Drittel sind auch in anderen
Sektoren tätig. Diese Vernetzung zieht entscheidende volkswirtschaftliche Effekte nach sich. So löst
ein Euro an Produktion in Summe 1,76 Euro an Produktionswert für Österreichs Wirtschaft aus, ein Beschäftigungsverhältnis
sichert insgesamt sogar 2,65 Beschäftigungsverhältnisse ab.
Kurzfristige Aussichten positiv, Strukturwandel als Herausforderung
Der aktuelle WIFO-Konjunkturtest, der auf Unternehmensbefragungen basiert, ergibt für die automotive Industrie
kurzfristig durchwegs positive Einschätzungen. So sind Produktion und Auftragsbestände in den ersten
Monaten des Jahres leicht im Plus, ebenso wie die Produktionserwartungen und die Einschätzung der eigenen
Geschäftslage. Gleichzeitig steht die Branche vor einem Strukturwandel, etwa durch geändertes Konsumenten-verhalten
und die Entwicklung neuer Antriebssysteme. Der Wettbewerb der Standorte wird vor allem durch die jeweiligen Rahmenbedingungen
beeinflusst, wie Arbeitskosten, regulatorisches Umfeld und die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften.
Schäfer sieht in diesen Entwicklungen eine Aufforderung an alle relevanten wirtschaftspolitischen Akteure:
„Das zarte Pflänzchen Aufschwung braucht dringend frischen Dünger, um auch nachhaltig wachsen zu können.
Das heißt für uns vor allem rasch eine weitere Senkung der Lohnnebenkosten, Unterstützung von Forschung
und Innovation in den Unternehmen, Stärkung der Universitäten und Fachhochschulen und Vereinfachungen
in der Bürokratie. Österreich ist ein guter Standort, jetzt sollten wir ihn zu einem Spitzen-standort
weiterentwickeln und die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Nur so können wir die Branche langfristig
in Österreich absichern.“
Die ARGE Automotive Zulieferindustrie
Die ARGE Automotive Zulieferindustrie ist die Interessensvertretung und Serviceorganisation für rund 800
Unternehmen aus dem automotiven Wertschöpfungsbereich und vereinigt alle wesentlichen Player dieses Sektors.
Die ARGE ist angesiedelt im Fachverband Metalltechnische Industrie der Wirtschaftskammer Österreich. Gründungsmitglieder
sind die Bundessparte Industrie, vier verschiedene Industrie-Fachverbände (Fachverband Metalltechnische Industrie,
Fachverband der chemischen Industrie, Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie, Fachverband der Textil-,
Bekleidungs-, Schuh- und Lederindustrie) sowie die Außenwirtschaft Österreich.
Die ARGE wird vom Vorsitzenden Dietmar Schäfer und den beiden Geschäftsführern Clemens Zinkl und
Christian Wurstbauer geleitet.
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