Verkehrsminister fordert mehr EU-Förderung für E-Tankstellen ? Ausbau von Heimladestationen
muss forciert werden
Brüssel/Wien (bmvit) - Verkehrsminister Jörg Leichtfried gehen die Förderpläne der EU-Kommission
für E-Mobilität nicht weit genug. Das grundsätzliche Bekenntnis von EU-Vizekommissionspräsident
Maros Sefcovic, den Ausbau von E-Ladestationen in Europa weiter voranzutreiben, begrüßt Leichtfried.
"Die Kommission hat die Zeichen der Zeit erkannt", so der Minister, aber: "Die Europäische
Union (EU) darf jetzt keine halben Sachen machen. E-Mobilität muss alltagstauglich, zuverlässig und leistbar
sein, dann steigen die Leute um. Darum brauchen wir einen Vollausbau von E-Tankstellen in ganz Europa, nicht nur
entlang der großen Verkehrsachsen. Dafür muss die EU-Kommission richtig Geld in die Hand nehmen",
fordert Verkehrsminister Leichtfried. Zudem müsse die Kommission sicherstellen, dass europaweit der Weg für
E-Heimladestationen freigemacht wird, so der Minister. Zuletzt hatte die EU-Kommission überlegt, Anschlussmöglichkeiten
für Ladepunkte bei Neubauten oder umfassenden Sanierungen vorzuschreiben. "Das eigentliche Laden passiert,
wenn Leute ihr E-Auto parken, am ehesten daheim, über Nacht in der Garage. Darum muss die EU einheitliche
Voraussetzungen dafür schaffen, dass E-Autos künftig bequem zuhause aufgeladen werden können",
sagt Leichtfried.
Die vorgeschlagene Finanzierung über die Investitionsbank hält Leichtfried für untauglich: "Ein
Kredit ist schwierig zu bekommen. Es braucht dafür zum Beispiel einen gewichtigen Eigenmittelanteil. Und letztlich
muss das Geld auch wieder zurückgezahlt werden." Als Finanzierungshebel schlägt Verkehrsminister
Leichtfried deshalb Förderungen im Rahmen der Einrichtung für Infrastrukturausbau, der Connecting Europe
Facility CEF, vor. Die CEF fördert etwa den EU-weiten Ausbau von Straße, Schiene, Stromnetz und Breitbandinternet.
Zum Start der Hannover-Messe hatte EU-Vizekommissionspräsidenten Sefcovic angekündigt, Ende Mai ein Maßnahmenpaket
für umweltfreundlichen Verkehr zu präsentieren. Als einen wesentlichen Punkt nannte der dabei die Summe
von 1,5 Milliarden Euro für den Ausbau von E- und Wasserstoff-Tankstellen entlang der großen transeuropäischen
Strecken.
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