Linz (lk) - Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Michael Strugl stellte am 24.04. in einer gemeinsamen Pressekonferenz
mit Johann Ecker (Institut Retzl GmbH), Vorstandsdirekter DI Mag. (FH) Gerhard Christiner (Austrian Power Grid),
Vorstandsdirektor DI Stefan Stallinger (Energie AG), und Prokurist DI (BA) Helmut Köpplmayr (LINZ STROM Netz
GmbH) im Landhaus in Linz den "Stromnetz-Masterplan Oberösterreich 2026" vor.
Versorgungssicherheit und -qualität sind die Säulen der oberösterreichischen Landesenergiestrategie.
Die wirtschaftliche Entwicklung sowie die Herausforderungen zu Erreichung der Klimaschutzziele benötigen ein
leistungsfähiges Übertragungs- und Verteilnetz, um sowohl dezentrale Energieerzeugungseinheiten als auch
zentral positionierte Kraftwerke im Netz integrieren zu können. "Durch einen sorgfältig geplanten
Netz- und Leitungsausbau soll die Versorgungssicherheit weiterhin gewährleistet werden und das Netz auf die
zukünftigen Marktentwicklungen - Erzeugung & Verbrauch - vorbereitet werden", unterstreicht dazu
Energiereferent Landeshauptmann-Stv. Dr. Michael Strugl.
Der nun vorliegende "Stromnetz-Masterplan Oberösterreich 2026" wurde durch die relevanten Netzbetreiber
(Austrian Power Grid AG, Netz Oberösterreich GmbH und Linz Strom Netz GmbH) in enger Zusammenarbeit erstellt:
"Diese Abstimmung und Kooperation ist notwendig, da etliche Projekte in starker gegenseitiger Abhängigkeit
stehen: Daraus ergibt sich in vielen Fällen auch eine klare zeitliche Abfolge für die Realisierung der
Projekte", erläutert LH-Stv. Strugl.
OÖ. Masterplan mit 30 Leitungsprojekten
Basierend auf der zehnjährigen Ausbauplanung der drei Netzbetreiber finden sich im Masterplan 30 Leitungsprojekte
auf den Spannungsebenen ? 110 kV und Umspannwerke mit einem Investitionsvolumen von 700 - 800 Mio. Euro. Die nunmehr
vorliegende zusammengefasste Ausbauplanung soll Information und Transparenz bieten. Im Masterplan sind neue Leitungsprojekte
auf gänzlich neuen Trassen systemneutral (Freileitung bzw. Kabel) enthalten.
Die Top-3-Masterplan-Projekte für Oberösterreich sind:
" Generalerneuerung Donauschiene mit Netzabstützung Innkreis
" Netzabstützung Zentralraum Oberösterreich als Voraussetzung zur Realisierung
anderer Projekte des Masterplans - unter anderem die 110 kV-Kabelprojekte
im
Linzer Raum
" Stromversorgung Mühlviertel
Ein Gutachten des Institutes für elektrische Anlagen der TU Graz stellt eine objektive und plausible Bewertung
der vorgelegten Planungen dar.
Trassenfindungs-Leitfaden bringt Transparenz
Der Umsetzungszeitraum von der Planung, Genehmigung bis zur Errichtung von 110-, 220- oder 380-kV-Leitungsprojekten
reicht von mehreren Jahren bis teilweise Jahrzehnten. Eine der Ursachen dafür liegt oftmals in der mangelnden
Transparenz des Planungsprozesses und der Entscheidungsfindung für die "neue Leitung". Im eigentlichen
Genehmigungsverfahren werden die Konsenswerber, die Genehmigungsbehörde, aber auch die Politik immer wieder
mit folgenden Fragen konfrontiert:
" Notwendigkeit ("Warum brauchen wir die Leitung überhaupt?")
" Systementscheidung ("Warum wird eine Freileitung - Erdkabel verhandelt?")
" Trassenverlauf ("Warum ist die Trasse hier und nicht wo anders?")
Diese Fragen konnten nachträglich vielfach nur durch zusätzliche Gutachten beantwortet werden. Neben
der Behandlung von technischen Fragen wurden oft auch noch grundsätzliche politische Diskussionen über
die Systementscheidung zwischen Erdkabel und Freileitung geführt. Der nun vorliegende "Leitfaden für
Planungsprozesse zur Trassenfestlegung bei neuen Hochspannungsanlagen" wurde
" von Experten des Landes Oberösterreich,
" der Netzbetreibern
o Netz Oberösterreich GmbH,
o Linz Strom Netz GmbH und
o Austrian Power Grid AG sowie
" den externen Beratern
o ILF Consulting Engineers Austria GmbH und
o Institut Retzl GmbH, Linz, erarbeitet.
Die gewählte Systematik lehnt sich an die bewährten Trassenfindungs-Leitfäden für Verkehrsprojekte
(Straße: Anwendung bei der Suche nach einem Korridor für die Ostumfahrung Linz; Schiene: Suche nach
einer Trasse für die Regiotram von Pregarten nach Linz) an.
Im Rahmen des Trassenauswahlverfahrens sollen u.a. folgende Ziele in einem transparenten, akzeptierten und nachvollziehbaren
Prozess sichergestellt werden:
" Vereinheitlichung des Rahmens eines Trassenauswahlverfahrens
" Sicherstellung der frühzeitigen Berücksichtigung später notwendiger
Bewilligungsverfahren
" Systementscheidung (Freileitung - Erdkabel) auf Basis von vorher
festgelegten Parametern
" Ermittlung der bestmöglichen Leitungstrasse aus einem breiten, interdisziplinären
Blickwinkel nach festgelegten Grundprinzipien
" Hohe Akzeptanz der vorgeschlagenen Lösung
"Stromnetz-Masterplan Oberösterreich 2026" und Trassenfindungs-Leitfaden auf Landeshomepage abrufbar
Sowohl der "Stromnetz-Masterplan Oberösterreich 2026" als auch der Trassenfindungs-Leitfaden
sind auf der OÖ Landeshomepage abrufbar - unter http://www.land-oberoesterreich.gv.at/187716.htm
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