Rund 60 Millionen Euro für Digitalisierungsoffensive
St. Pölten (nlk) - „Die Digitalisierung ist heute aus der Wirtschaft, aus der Arbeitswelt und aus dem
täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Wir in Niederösterreich wollen daher diese weltweite Entwicklung
mit Mut und mit Entscheidungsfreude zum Vorteil Niederösterreichs nutzen“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner
am 07.05. im Rahmen der Radiosendung „Forum Niederösterreich“.
Ziel sei es, dass Niederösterreich nicht nur das größte Bundesland ist, sondern auch zum schnellsten
Bundesland wird. Deshalb habe man den „Masterplan Digitalisierung“ mit 92 ganz konkreten Maßnahmen beschlossen.
Die Landeshauptfrau: „Damit setzen wir einen wichtigen Schritt, um aus den Herausforderungen unserer Zeit neue
Chancen für unser Niederösterreich zu machen.“
Grundvoraussetzung ist eine leistungsfähige Infrastruktur. Die Evaluierung der Breitbandoffensive wird auf
Sommer 2017 vorgezogen. Welchen Nutzen diese Breitbandoffensive bringen kann, zeigt etwa das Beispiel der Firma
RZA aus Amaliendorf. Die Firma beschäftigt 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Firmeninhaber Reinhard Müllner:
„Für uns ist das digitale Internet ein sehr wichtiger Faktor, da wir in ganz Österreich unsere Kunden
betreuen. Nun haben wir den Nutzen, dass wir diese Betreuung mit der neuen Glasfaserleitung problemlos vornehmen
können. Ein riesengroßer Vorteil ist auch das Home Office – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben
die Möglichkeit, auch zuhause zu arbeiten.“
Ein weiteres Beispiel ist die Firma GLS Tanks International aus Heidenreichstein. Die Firma hat mehr als 70 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter und eine Exportquote von nahezu 100 Prozent. Geschäftsführer Günther Fuchshuber:
„Wir exportieren von Mexiko, über Brasilien, über Afrika, Europa, mittlerer und ferner Osten bis nach
Japan und müssen schnell und effizient mit unseren Kunden kommunizieren können. Gleichzeitig ist es natürlich
wichtig, dass wir auch große Datenmengen schnell zu unseren Kunden schicken können.“
Der „Masterplan Digitalisierung“ zielt auf alle Bereiche ab, von der Arbeitnehmer-Förderung über die
Schulen bis hin zur Landwirtschaft. Auch im Bereich der Verwaltung wird die Digitalisierung eine große Rolle
spielen. Die Landeshauptfrau dazu: „Wir wollen die Digitalisierung so nutzen, dass sie am Weg nach vorne dem Land
und den Menschen hilft, und daher wollen wir auch im Bereich der Verwaltung noch schneller werden. So werden wir
zum Beispiel mit einer Online-Plattform die Förderungen für Unternehmerinnen und Unternehmer noch einfacher
und schneller zugänglich machen. Zur optimalen Koordinierung all unserer Maßnahmen im Land werden wir
auch eine neue Stabstelle für Technologie und Digitalisierung einrichten. Diese schlagkräftige Einheit
soll die Digitalisierungsagenden im Land bündeln, und darüber hinaus soll diese Stabstelle auch ein niederösterreichisches
,Haus der Digitalisierung‘ entwickeln.“
Mag. Georg Bartmann, der Leiter der Gruppe Wirtschaft, Sport und Tourismus des Amtes der NÖ Landesregierung,
betonte zur neuen Stabstelle: „Jeder Bereich, jedes Ressort, jede Abteilung ist mit der Digitalisierung konfrontiert,
umso wichtiger ist es, dass es eine Stelle gibt, die all die Aktivitäten miteinander vernetzt, koordiniert
und auch Mobilisierungsaktivitäten setzt.“
Insgesamt werden rund 60 Millionen Euro für die Digitalisierungsoffensive bereitgestellt, so Landeshauptfrau
Mikl-Leitner abschließend: „Und ich bin fest davon überzeugt, dass sich diese 60 Millionen Euro am Weg
in die Zukunft für unsere Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher rechnen und vielfach verzinsen
werden.“
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