Wien (erstegroup) - „Mit einem Nettogewinn von 262 Millionen Euro sind wir gut ins laufende
Geschäftsjahr gestartet. Dazu haben auch die guten volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der ganzen CEE-Region
beigetragen. Ein Blick auf unsere Zahlen zeigt eine Fortsetzung der positiven Trends des Vorjahres: Beim Kreditvolumen
wurden insbesondere in Privatkundengeschäft stabile Wachstumsraten verzeichnet, die Risikokosten blieben auf
historischen Tiefständen, die Kreditqualität war mit einer NPL-Quote von unter fünf Prozent nach
wie vor sehr solide, und wir haben mit einer harten Kernkapitalquote gemäß Basel 3 phased-in von 13,0
Prozent unsere Kapitalisierung auf hohem Niveau gehalten.
Bei den Kosten gab es im ersten Quartal ebenfalls einen Anstieg. Dieser erklärt sich teils mit den Aufwendungen
zur Erfüllung regulatorischer Anforderungen, vor allem aber wegen der Investitionen, die wir tätigen,
um unseren Kunden noch mehr digitale Dienstleistungen bieten zu können. Nicht umsonst werden in diesem Bereich
bereits zu den Pionieren im europäischen Bankensektor angesehen.
Wir sind auch sehr zufrieden, dass unsere anhaltend guten Zahlen der letzten Quartale auch kürzlich von den
Ratingagenturen gewürdigt wurden, in dem Standard and Poor‘s und Fitch ihre langfristige Ratings auf A- (positiv)
bzw. A- (stabil) erhöht haben. Die Trends, die wir auf Gruppenebene sehen, zeigen sich auch auf lokaler Ebene:
Alle unsere CEE-Tochtergesellschaften trugen zum guten Quartalsergebnis bei”, sagte Andreas Treichl, Vorstandsvorsitzender
der Erste Group Bank AG.
Kurzüberblick
Im Zwischenlagebericht werden die Finanzergebnisse Jänner bis März 2017 mit jenen von Jänner bis
März 2016 und die Bilanzwerte zum 31. März 2017 mit jenen zum 31. Dezember 2016 verglichen.
Der Zinsüberschuss ging trotz Kreditwachstums insbesondere aufgrund des geringeren Zinsertrags aus Veranlagungen
in Staatsanleihen und eines niedrigeren Beitrags aus Unwinding auf EUR 1.051,3 Mio (-3,7%; EUR 1.092,2 Mio) zurück.
Der Provisionsüberschuss stieg auf EUR 457,7 Mio (+3,3%; EUR 443,1 Mio). Anstiege gab es bei den Erträgen
aus dem Wertpapiergeschäft und der Vermögensverwaltung, während sich die Erträge aus dem Kreditgeschäft
rückläufig entwickelten. Das Handelsergebnis reduzierte sich auf EUR 48,6 Mio (-5,1%; EUR 51,2 Mio).
Die Betriebserträge blieben mit EUR 1.617,5 Mio (-0,7%; EUR 1.629,3 Mio) nahezu stabil. Der Verwaltungsaufwand
stieg auf EUR 1.018,3 Mio (+0,9%; EUR 1.008,8 Mio), vor allem aufgrund höherer Personalaufwendungen von EUR
571,7 Mio (+1,1%; EUR 565,4 Mio). Bereits inkludiert ist auch die fast gänzliche Verbuchung der für 2017
erwarteten Aufwendungen für Beitragsleistungen in Einlagensicherungssysteme in Höhe von EUR 64,7 Mio
(EUR 71,7 Mio). Insgesamt resultierte daraus ein Rückgang im Betriebsergebnis auf EUR 599,2 Mio (-3,4%; EUR
620,5 Mio). Die Kosten-Ertrags-Relation belief sich auf 63,0% (61,9%).
Die Wertberichtigungen für finanzielle Vermögenswerte (netto) blieben mit EUR 65,8 Mio bzw. 19 Basispunkten
des durchschnittlichen Bruttokundenkreditbestands (EUR 56,4 Mio bzw. 17 Basispunkte) auf historisch sehr niedrigem
Niveau. Die NPL-Quote blieb unverändert bei 4,9% (4,9%). Die NPL-Deckungsquote ging etwas zurück auf
67,6% (69,1%).
Der sonstige betriebliche Erfolg belief sich auf EUR -127,1 Mio (EUR -139,5 Mio). Darin enthalten sind Aufwendungen
für jährliche Beitragszahlungen in Abwicklungsfonds in Höhe von EUR 77,5 Mio (EUR 64,7 Mio). Die
Banken- und Finanztransaktionssteuern beliefen sich auf EUR 35,8 Mio (EUR 62,8 Mio). Der Rückgang war in erster
Linie auf die – nach einer erheblichen einmaligen Sonderabgabe im vierten Quartal 2016 – deutlich niedrigere österreichische
Bankensteuer von EUR 5,6 Mio (EUR 29,5 Mio) zurückzuführen. Die ungarischen Bankenabgaben sanken auf
EUR 23,6 Mio (EUR 26,9 Mio), in der Slowakei beliefen sie sich auf EUR 6,6 Mio (EUR 6,2 Mio).
Das den Minderheiten zuzurechnende Periodenergebnis stieg infolge höherer Ergebnisbeiträge der Sparkassen
auf EUR 76,8 Mio (+60,6%; EUR 47,8 Mio). Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis
reduzierte sich auf EUR 262,2 Mio (-4,6%; EUR 274,7 Mio).
Das um AT1-Kapital bereinigte gesamte Eigenkapital stieg auf EUR 16,4 Mrd (EUR 16,1 Mrd). Nach Vornahme der in
der Eigenkapitalverordnung (CRR) festgelegten Abzugsposten und Filter reduzierte sich das Harte Kernkapital (CET
1, Basel 3 aktuell) auf EUR 13,4 Mrd (EUR 13,6 Mrd), die gesamten regulatorischen Eigenmittel (Basel 3 aktuell)
stiegen hingegen auf EUR 19,0 Mrd (EUR 18,8 Mrd). Bei dieser Berechnung wurden der Zwischengewinn nicht berücksichtigt
und die Risikokosten des ersten Quartals abgezogen. Das Gesamtrisiko, die risikogewichteten Aktiva aus Kredit-,
Markt- und operationellem Risiko (Basel 3 aktuell), stieg auf EUR 103,6 Mrd (EUR 101,8 Mrd). Die Harte Kernkapitalquote
(CET 1, Basel 3 aktuell) lag bei 13,0% (13,4%), die Eigenmittelquote (Basel 3 aktuell) bei 18,4% (18,5%).
Die Bilanzsumme stieg auf EUR 222,8 Mrd (+7,0%; EUR 208,2 Mrd). Auf der Aktivseite stiegen neben dem Kassenbestand
und den Guthaben in Höhe von EUR 24,7 Mrd (EUR 18,4 Mrd) auch die Kredite an Banken (netto) auf EUR 10,4 Mrd
(EUR 3,5 Mrd). Die Kundenkredite (netto) stiegen auf EUR 133,0 Mrd (+1,8%; EUR 130,7 Mrd). Passivseitig gab es
einen Zuwachs sowohl bei den Einlagen von Kreditinstituten auf EUR 22,9 Mrd (EUR 14,6 Mrd) als auch erneut bei
Kundeneinlagen – insbesondere in Tschechien und Österreich – auf EUR 144,7 Mrd (+4,9%; EUR 138,0 Mrd). Das
Kredit-Einlagen-Verhältnis lag bei 91,9% (94,7%).
Ausblick 2017
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen sollten Kreditwachstum unterstützen. Für die Kernmärkte der Erste
Group in CEE, inklusive Österreich, wird ein reales BIP-Wachstum von 1,5 bis 4,5% für 2017 erwartet,
in erster Linie getragen durch robuste Inlandsnachfrage. In CEE sollten Reallohnzuwächse und sinkende Arbeitslosigkeit
die Wirtschaftstätigkeit fördern. Wir gehen davon aus, dass die CEE-Staaten ihre Haushaltsdisziplin beibehalten
werden.
Geschäftsaussichten. Erste Group hat für 2017 ein ROTE-Ziel von über 10% festgesetzt (basierend
auf dem durchschnittlichen um immaterielle Vermögenswerte bereinigten Eigenkapital 2017). Folgende Annahmen
werden zugrunde gelegt: bestenfalls stabile Einnahmen (unter Zugrundelegung eines Nettokreditwachstums von über
5%), ein Kostenanstieg von 1 bis 2% im Zusammenhang mit der Umsetzung regulatorischer Vorgaben und Digitalisierung,
ein Anstieg der Risikokosten – wenn auch auf ein im langjährigen Vergleich immer noch niedriges Niveau – sowie
ein positiver Effekt auf das sonstige betriebliche Ergebnis dank niedrigerer Bankensteuer in Österreich.
Risikofaktoren für die Prognose. Risiken im Zusammenhang mit der expansiven Geldpolitik der Zentralbanken
inklusive Negativzinsen, politische Risiken (beispielsweise diverse Wahlen in den wichtigsten Volkswirtschaften
der EU), geopolitische und weltwirtschaftliche Entwicklungen oder Konsumentenschutzaktivitäten.
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