… ohne dabei das engagierte Pflegepersonal schlecht zu machen – Volksanwaltschaft zeigt Handlungsbedarf
auf – Pflegepersonal braucht Unterstützung und keine Generalverdächtigungen
Wien (pk) - "In der großen Enquete des Bundesrates zum Thema Pflege wurden bereits im April wichtige
Arbeitsfelder einer verantwortungsvollen Sozialpolitik aufgezeigt. Lassen wir den Scheinwerfer auf dem Pflegethema
und schaffen wir jetzt gemeinsam die Voraussetzungen für eine größtmögliche Betreuungsqualität",
so Sonja Ledl-Rossmann, Präsidentin des Bundesrates zur aktuellen Diskussion um den Pflege-Bericht der Volksanwaltschaft.
"Ich komme selbst aus dem Pflegebereich und weiß, wie viele Menschen engagiert und liebevoll ihren Beruf
ausüben. Sie alle haben es nicht verdient, dass ihre verantwortungsvolle Arbeit unter einem Generalverdacht
steht. Schwarze Schafe haben in der Betreuung älterer oder behinderter Menschen nichts verloren – sorgen wir
also dafür, dass Missstände schnell und zuverlässig entdeckt und konsequent aufgeräumt werden
können. Und investieren wir noch viel mehr Energie in die Weiterentwicklung der Pflegeversorgung." Schon
in den kommenden Jahren werde sich die Zahl der alten Menschen in Österreich verdoppeln. "Jedem Einzelnen
von ihnen sind wir es schuldig, ein Pflegesystem zu schaffen, das über jeden Zweifel erhaben ist und würdevolles
Leben im Alter ermöglicht."
Für Bundesratspräsidentin Ledl-Rossmann geht es dabei um medizinische, pflegerische, finanzielle, psychologische,
weltanschauliche, aber vor allem um zwischenmenschliche Aspekte: "Wir müssen sowohl betroffenen Menschen,
als auch ihren Angehörigen und in der Pflege Tätigen vermitteln, dass sie nicht allein gelassen werden.
Sie dürfen nicht am Rande der Gesellschaft stehen sondern im Zentrum, von wo aus wir sie sehen, unterstützen
und wertschätzen können."
Für Ledl-Rossmann ist der Arbeitsschwerpunkt ihrer Präsidentschaft mit Weitsicht gewählt, "weil
Pflege viel zu oft nur dann im Fokus steht, wenn Defizite aufgezeigt wurden. Eine so komplexe Herausforderung löst
man aber nicht mit anlassbezogenen Hauruck-Aktionen sondern nur im Zusammenspiel aller Player in einem kontinuierlichen
Reformprozess. Ich habe mir deshalb in den vergangenen Monaten vor Ort in den Bundesländern, in den Gemeinden
ein Bild gemacht und mit vielen gepflegten Menschen, ihren Angehörigen und Pflegekräften gesprochen."
Vieles davon sei bereits in der Pflege-Enquete des Bundesrates mit den Experten intensiv diskutiert worden, aber
jetzt brauche es konkrete Aktivitäten, die über die halbjährige Bundesratspräsidentschaft hinaus
andauern müssen. "Mein Ziel war und ist es, das Thema ins Bewusstsein aller Entscheidungsträger
und der österreichischen Bevölkerung zu holen. Ich möchte in meiner jetzigen Funktion an der Spitze
des Bundesrates, aber auch danach an dieser großen gesellschaftlichen Herausforderung arbeiten und meinen
Beitrag leisten", so Ledl-Rossmann.
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