Selbstfahrende Autos – Europas vielfältigste
 Testumgebung entsteht in der Steiermark

 

erstellt am
04. 05. 17
13:00 MEZ

ALP.Lab bietet Unternehmen Teststrecken, Tests auf Autobahnen und in Städten sowie Simulatoren - Infrastrukturministerium unterstützt mit insgesamt 5,6 Millionen Euro
Wien/Graz (bmvit) - In der Steiermark entsteht Europas vielfältigste Testumgebung für selbstfahrende Autos. Unter dem Titel „ALP.Lab“ bündeln dort Forschungseinrichtungen und Industriebetriebe aus dem steirischen Automobilcluster ihre Kompetenzen, um automatisierte Fahrsysteme im großen Stil zu entwickeln und zu testen. Einzigartig sind die vielfältigen Möglichkeiten: Neben Tests auf privaten Strecken sind auch Probefahrten auf Autobahnen und im Grazer Stadtgebiet möglich. Zusätzlich stehen moderne Simulatoren und Messstände zur Verfügung. An dem Projekt beteiligt sind AVL List, Magna Steyr, das Kompetenzzentrum VIRTUAL VEHICLE, Joanneum Research und die TU Graz. Das Infrastrukturministerium unterstützt die Testumgebung ALP.Lab und zwei Forschungsprojekte mit insgesamt 5,6 Millionen Euro.

„Vor nicht einmal einem halben Jahr hatten wir die erste Testfahrt auf einer österreichischen Straße. Jetzt schaffen wir Europas vielfältigstes Testgebiet für automatisierte Fahrzeuge. Im ALP.Lab können österreichische Automobil- und Zulieferbetriebe ihr Know-how um selbstfahrende Autos weiter ausbauen. So stärken wir den Standort und sichern Arbeitsplätze“, sagt Infrastrukturminister Jörg Leichtfried.

Horst Bischof, Vizerektor für Forschung der TU Graz: „Das Besondere an ALP.Lab ist die geballte Konzentration aller Key-Player der steirischen Automotivforschung zum Nutzen der gesamten österreichischen Automobil- und Zuliefer-Industrie. Die TU Graz wird nicht nur ihr exzellentes Know-how unter anderem im Bereich Sensorik und Computer Vision in das Innovationslabor einbringen, sondern als Koordinatorin auch physische Heimat des ALP.Lab sein.“

„AVL testet und validiert moderne Fahrerassistenzsysteme und benötigt dafür eine adäquate Testumgebung, um so Ziele wie Sicherheit, Komfort und geringer Verbrauch beim Autonomen Fahren schnell und effektiv zu erreichen. Die Förderung des ALP.Lab durch das Bundesministerium ist ein wichtiger Schritt für den Ausbau der steirischen Vorreiterrolle im Bereich ‚Automatisiertes Fahren’ und unterstützt uns in unserem Vorhaben, die Straßen durch die Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen in Zukunft deutlich sicherer zu machen“, so AVL CEO Helmut List.

„Um dem Anspruch der MAGNA Steyr als Gesamtfahrzeugentwickler gerecht zu werden, ist die Integration von hoch- und vollautomatisierten Fahrfunktionen und die gesamtheitliche Erfassung von Verkehrssituationen essentiell. Diese Kombination aus Fahrzeug- und Umgebungsdaten auf einer hochgenauen Karte bietet eine ideale Basis, um ein sicheres, zuverlässiges und komfortables automatisiertes Fahrzeug für unsere Kunden zu entwickeln“, sagt Dieter Althaus, Vice President Governmental Affairs bei Magna Europe.

ALP.Lab bündelt die gesamte Testkette an einem Ort – von den ersten Simulationen bis zu Tests auf Prüfständen und schließlich Fahrten auf privaten und öffentlichen Teststrecken. Getestet wird etwa auf der ASFINAG-Teststrecke auf der A2 zwischen Graz-West und Laßnitzhöhe und zwischen St. Michael und der Grenze zu Slowenien. Ab dem kommenden Jahr werden auch im Grazer Stadtverkehr Probefahrten stattfinden. In der Forschungseinrichtung Zentrum am Berg kann das Verhalten in einem Autobahntunnel erprobt werden. Auch der Red Bull Ring wird in den Wintermonaten für Tests zur Verfügung stehen.

Im Rahmen von ALP.Lab werden auch zwei Forschungsprojekte vom Infrastrukturministerium gefördert. . In „Dynamic Ground Truth“ entwickeln AVL List, Joanneum Research, VIRTUAL VEHICLE, die TU Graz, TTTech und Vexcel ein hochgenaues Mess- und Referenzsystem zur zuverlässigen Erkennung der Umwelt. Das Projekt erhält vom Infrastrukturministerium 1 Million Euro. Im Projekt LiDcAR arbeiten Infineon, VIRTUAL VEHICLE und die TU Wien an Sensoren zur Abstands- und Geschwindigkeitsmessung bei selbstfahrenden Autos. Das Projekt wird vom Infrastrukturministerium mit 600.000 Euro unterstützt. Weiters erhielt das Projekt auto.Bus – Seestadt 750.000 Euro Förderung für Tests von selbstfahrenden Bussen im Wiener Stadtentwicklungsgebiet Aspern, um den Anschluss an öffentliche Verkehrsmittel zu verbessern.

 

 

 

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