Österreichische Unternehmen sehen in den USA optimistisch in die Zukunft und konzentrieren
sich auf ihren Markt
Los Angeles/Wien (pwk/awo) - Die in den USA tätigen österreichischen Unternehmen sehen nach knapp
über einhundert Tagen neuer US-Administration die Lage pragmatisch und blicken optimistisch in die Zukunft.
Das ist der Tenor einer Blitzumfrage des AußenwirtschaftsCenter Los Angeles der Wirtschaftskammer Österreich
unter österreichischen Unternehmern in den USA. „Negative Auswirkungen der Wirtschaftspolitik der neuen US-Administration
auf die jeweils eigene Branche werden grundsätzlich nicht erwartet, seien aber auch noch schwer abschätzbar“,
sagt Rudolf Thaler, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Los Angeles, zum Umfrageergebnis. Die Entwicklung
der einzelnen Branchen in den USA, wie auch des eigenen Unternehmens, werden von den österreichischen Niederlassungen
positiv eingestuft. Thaler: „Die Unternehmen konzentrieren sich auf den Markt und punkten bei ihren Kunden weiter
mit Innovationen und exzellentem Service. Damit behält unser Ratschlag an Unternehmen seit Wahlkampfbeginn
seine Gültigkeit: ‚Stay cool, be focused‘ und nicht jeder Tweet wird von den österreichischen Firmen
in den USA auf die Goldwaage gelegt.“
Die USA sind Österreichs zweitwichtigste Exportdestination und der mit Abstand größte Überseemarkt.
Bei Fachmessen sind österreichische Innovationen gefragt, was die starke Rolle als Nischenplayer unterstreicht.
Unter den etwa siebenhundert US-Niederlassungen österreichischer Unternehmen sind rund zweihundert prozierende
Unternehmen und verfügen damit über eine hohe Wertschöpfung in den USA. Ankündigungen der Administration
von Präsident Donald Trump über beispielsweise Investitionen im Infrastrukturbereich, im Verteidigungs-
und Petroleumsektor bieten Chancen. „Sein Slogan ‚Make America great again‘ kann eine Industrie-Renaissance und
Modernisierung der Fertigung bedeuten, was ebenso Möglichkeiten für innovative österreichische Unternehmen
eröffnen würde“, so Thaler.
Die amerikanische Wirtschaft erzielte mit 0,7 Prozent in den ersten drei Monaten 2017 die niedrigste Wachstumsrate
seit drei Jahren. Das Beschäftigungswachstum ist aber robust. Die Arbeitslosenrate sank auf 4,5 Prozent, den
niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Im Tagesgeschäft kämpfen Unternehmen vielfach mit einem Mangel an
qualifizierten Fachkräften. Wirtschaftsforscher rechnen nach Greifen der Steuererleichterungen im nächsten
Jahr kurzfristig mit einem Hochschalten auf den Drei-Prozent-Wachstumsgang. Da die Wirtschaft nahe der Vollbeschäftigung
liegt, wird anschließend ein Einschwenken auf das Zwei-Prozent-Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre
angenommen.
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