Wiener Linien/AIT: Von der Teststrecke bis zum Linienbetrieb – Forschungsprojekt soll Effizienz
und Betriebssicherheit autonomer Fahrzeuge erhöhen
Wien (wiener linien) - Wien bekommt eine fahrerlose Autobuslinie: ein entsprechendes Forschungsprojekt wird
mit Mitteln des Verkehrsministeriums gefördert, wie am 04.05. bekannt wurde. „Autonomes Fahren ist ein Megatrend,
der das Potenzial hat Städte nachhaltig zu verändern. Als öffentlicher Verkehrsanbieter werden wir
hier vorne mit dabei sein", freut sich Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer über
die Förderzusage.
Im Projekt auto.Bus Seestadt arbeiten die Wiener Linien, das AIT Austrian Institute of Technology, das KFV (Kuratorium
für Verkehrssicherheit), der TÜV AUSTRIA sowie die SIEMENS AG Österreich und der französische
Bushersteller NAVYA gemeinsam an der technologischen und rechtlichen Weiterentwicklung von autonomen Kleinbussen.
Ziel ist die nachhaltige Erhöhung der Effizienz und der Betriebssicherheit autonomer Fahrzeuge, um letztlich
eine Buslinie in der Seestadt unter realen Bedingungen betreiben zu können – mit Haltestellen, Fahrplan und
echten Fahrgästen.
Französischer Hersteller entwickelt automatischen Bus in Wien weiter
Unterwegs sein soll auf dieser ersten vollautomatischen Buslinie der Kleinbus NAVYA ARMA. Er bietet Platz für
bis zu 11 Fahrgäste, wird von einem Elektromotor angetrieben und ist schon heute auf verschiedenen Teststrecken
unterwegs. Für den vollautomatischen Betrieb muss der kleine Bus aber noch große Schritte tun: „Noch
steckt der Bus in den Kinderschuhen, in Wien soll er erwachsen werden", fasst Steinbauer das gemeinsame Ziel
zusammen.
Das umfangreiche Projektkonsortium lässt erahnen, wie komplex dieses Unterfangen ist. Ebenso wichtig wie die
Weiterentwicklung der Sensorik, sind die Akzeptanz durch die Fahrgäste, die erforderlichen rechtlichen Rahmenbedingungen
sowie die funktionale Sicherheit und IT-Sicherheit der eingesetzten Systeme. Diese Aspekte sollen im Projekt untersucht
werden, um letztlich die effiziente Einbindung fahrerloser Fahrzeuge in das multi-modale Verkehrssystem und das
Betriebsmanagement eines Verkehrsunternehmens zu ermöglichen.
Lernfähig und kommunikativ
Mit österreichischem Know-How soll der Bus „lernfähig" und „kommunikativ" werden: „Wir entwickeln
Lösungen wie VerkehrsteilnehmerInnen und der Bus sicher miteinander interagieren. Dazu wollen wir dem Bus
durch Machine Learning beibringen, wie er Personen und Objekte zuverlässig erkennen kann", erklärt
Wolfgang Ponweiser vom AIT. Außerdem soll sowohl für die Fahrgäste im Bus, als auch für andere
VerkehrsteilnehmerInnen nachvollziehbar werden, was der Bus wahrnimmt und welches Fahrmanöver deshalb zu erwarten
ist.
Das Projekt startet im Sommer 2017. Bevor der Bus Anfang 2018 nach Wien kommt, müssen allerdings noch zahlreiche
rechtliche und regulatorische Fragen geklärt werden. Nach rund einem Jahr Entwicklungszeit soll der Bus dann
2019 den Linienbetrieb in der Seestadt aufnehmen.
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