Bis zu 84,3% der deutschen Absolventinnen und Absolventen eines Humanmedizinstudiums verlassen
Österreich innerhalb von drei Jahren nach Abschluss
Wien (statistik austria) - Der Großteil deutscher Studierender des Diplomstudiums Humanmedizin zieht
nach dem Abschluss aus Österreich weg. Von insgesamt 178 deutschen Absolventinnen und Absolventen des Humanmedizinstudiums
wanderten im ersten Jahr nach dem Abschluss im Studienjahr 2010/11 80,3% aus Österreich ab; innerhalb von
drei Jahren hatten laut Berechnungen von Statistik Austria 84,3% das Land verlassen.
68,6% der Absolventinnen und Absolventen aus anderen EU-Ländern und 59,6% aus Nicht-EU-Staaten haben ebenfalls
innerhalb der ersten drei Jahre nach Abschluss des Humanmedizinstudiums Österreich verlassen. Von den 1.099
österreichischen Absolventinnen und Absolventen 2010/11 gingen innerhalb von drei Jahren nach Abschluss 8,4%
aus Österreich weg.
Innerhalb der ersten drei Jahre nach einem Abschluss des Humanmedizinstudiums im Studienjahr 2010/11 zogen 22,9%
aller Absolventinnen und Absolventen aus Österreich weg.
Hohe Wegzugsraten auch nach anderen Studienabschlüssen
Dass viele nicht-österreichische Staatsangehörige Österreich nach ihrem Studienabschluss wieder
verlassen, ist keine Besonderheit des Medizinstudiums, sondern lässt sich generell beobachten (Tabelle 2).
Von den insgesamt 8.168 Personen, die im Studienjahr 2010/11 ein Bachelorstudium als höchste Ausbildung abgeschlossen
haben, zogen innerhalb von drei Jahren 13,9% aus Österreich weg. Während der Anteil bei den österreichischen
Staatsangehörigen 2,8% beträgt, liegt er bei den Deutschen bei 67,6%, bei den restlichen EU-Bürgerinnen
und -Bürgern bei 53,5% und bei den Drittstaatsangehörigen bei 30,7%. Für Personen, die im Studienjahr
2010/11 ein Masterstudium abgeschlossen haben, liegen die Anteile auf einem ähnlichen Niveau. Nach Diplomstudien
ist die Wegzugsquote (aufgrund des geringeren Anteils ausländischer Studierender) mit 11,8% etwas niedriger.
Höchste Abwanderungsanteile nach einem Doktorat
Nach dem höchstmöglichen Bildungsabschluss, dem Doktorat, ist der Anteil derer, die wegziehen, am höchsten.
Nach einem Doktoratsabschluss im Studienjahr 2010/11 zog es insgesamt 21,4% ins Ausland, unter den Personen aus
Nicht-EU-Ländern waren es sogar 71,8%. Von den österreichischen Absolventinnen und Absolventen eines
Doktorats zogen innerhalb von drei Jahren nach dem Abschlussjahr 2010/11 7,9% ins Ausland.
Detaillierte Ergebnisse finden Sie im Projektbericht "Auswertung der Wegzüge von Personen mit Abschluss eines Studiums an einer öffentlichen
Universität" sowie in der Publikation "Bildung in Zahlen 2015/16" und hier >
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