Land Tirol erwartet weitere Entlastung der Luftsituation
Innsbruck (lk) - Trotz steigender LKW-Zahlen am Brenner in der Bilanz des Jahres 2016, tragen die Bemühungen
um bessere Luft seitens des Landes Tirol Früchte. An allen vier autobahnnahen Messstellen in Kundl, Vomp,
Mutters/Gärberbach und Imst ist ein kontinuierlicher und teils deutlicher Abwärtstrend bei der Jahresbelastung
mit Stickstoffdioxid zu verzeichnen. Der letzte Jahreswert liegt in Vomp 33 Prozent unter dem negativen Rekordwert
aus dem Jahr 2010, in Kundl 25 Prozent darunter. Nachdem am 1. November 2016 der Transport bestimmter unverderblicher
Güter mit LKW der Euro-Klasse 4 zwischen Langkampfen und Ampass untersagt wurde, sind jetzt die LKW der Euro-Klasse
5&EEV an der Reihe. Sie dürfen seit 1. Mai 2017 nicht mehr mit unverderblichen Gütern beladen auf
der Straße durch Tirol fahren, sondern müssen auf die Schiene. Die Rollende Landstraße hat bei
Gütern des Sektoralen Fahrverbots im ersten Quartal 2017 deutliche Zuwächse von ca. 40 Prozent mehr Schienentransporten
– die allgemein steigenden LKW-Zahlen konnte dieser erste Verlagerungsschritt allerdings nicht abfangen.
Wenn Maßnahmen reichen, soll Vertragsverletzungsverfahren enden
Das könne sich aber, sagt Mobilitätslandesrätin Ingrid Felipe, mit dem seit dieser Woche gültigen
Verbot der Euro-Klasse 5&EEV ändern: Zum Zeitpunkt der Verordnung letzten Herbst waren 40.000 LKW im Jahr
mit unverderblichen Gütern und Euro-Klasse 5&EEV und niedriger auf der Inntalautobahn unterwegs. Diese
etwa 40.000 Transporte werden jetzt jedenfalls nicht mehr mit diesen älteren und schadstoffreicheren LKW durch
Tirol fahren. Ob und wie sich diese Fahrten verlagern und ein wie großer Anteil davon auf die Schiene wechselt,
wird erste Ende des ersten Jahres mit sektoralem Fahrverbot im Herbst klar sein. Schon jetzt klar ist dagegen,
dass es 2018 zu einer Evaluierung der Maßnahmen gemeinsam mit der EU-Kommission kommt. „Wenn wir bei dieser
Evaluierung herausfinden, dass wir mit unseren Luftgütemaßnahmen von preiswerteren Öffis über
den Luft-100er bis zum sektoralen LKW-Fahrverbot auf Kurs sind, bis 2020 die europaweit vereinbarten Luftwerte
einzuhalten, dann gehe ich davon aus, dass das Vertragsverletzungsverfahren wegen mangelnder Luftgüte eingestellt
wird. Wenn die Maßnahmen dafür nicht ausreichen, dann werden wir gemeinsam mit der EU-Kommission weitere
Einschränkungen des Transitverkehrs angehen müssen“, sagt LHStvin Ingrid Felipe.
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