Wien (bmask) - Der Monat April hat die Anzeichen einer Trendwende am österreichischen Arbeitsmarkt verstärkt.
Die aktuellen Daten zum Tag der Arbeit am 1. Mai zeigen eine weiterhin rückläufige Arbeitslosigkeit,
steigende Beschäftigungszahlen und ein wachsendes Stellenangebot. Für Sozialminister Alois Stöger
ein Beleg dafür, dass die Maßnahmen der Bundesregierung zur Belebung der Konjunktur und zur Stabilisierung
des Arbeitsmarkts zunehmend wirksam werden. Gleichzeitig verweist er auf die noch nicht umgesetzten Projekte des
überarbeiteten Regierungsprogramms und drängt auf deren rasche Umsetzung: "So sehr wir uns am Tag
der Arbeit über die weitere positive Entwicklung freuen, so dürfen wir nicht die vielen Menschen, die
noch immer keine Arbeit gefunden haben, vergessen. Aus diesem Grund muss die Bundesregierung alle Anstrengungen
unternehmen, um die notwendigen politischen Beschlüsse auf den Boden zu bringen." Stöger mahnt zur
richtigen Prioritätensetzung: "Menschen ernst nehmen, heißt ihre Probleme zu lösen. Ich will
die Arbeitslosigkeit bekämpfen und nicht Arbeitslose bestrafen. Besonders ältere Arbeitssuchende der
Generation 50+ haben es am Arbeitsmarkt schwer und sind oftmals von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. Diesen
öffentlich und pauschal zu unterstellen, sie seien faul und sollten Mindestsicherung beziehen ist eine Überheblichkeit,
die der Politik nicht zusteht. Hier mahne ich mehr Respekt vor jenen Menschen ein, die ihr ganzes Leben hart gearbeitet
haben", so der Sozialminister am 01.05.
Arbeitsmarkt im April: Mehr Beschäftigte, mehr Stellenangebote, weniger Arbeitssuchende
Ende April hatten in Österreich 3.607.000 Menschen ein unselbständiges Beschäftigungsverhältnis.
Das entspricht einer Zunahme von 64.000 Arbeitsplätzen in den letzten 12 Monaten. Insbesondere in den konjunktursensiblen
Branchen, wie der Warenproduktion, der Arbeitskräfteüberlassung und im Bau sowie im Bereich des Gesundheits-
und Sozialwesens wächst die Zahl der Arbeitskräfte überproportional. Die Belebung der Wirtschaft
zeigt sich auch an der Entwicklung der offenen Stellen, diese nahm um 41,1 Prozent auf 55.530 zu.
Gleichzeitig setzt sich der Rückgang der Arbeitslosigkeit verstärkt fort. Ende April sind mit 337.923
Personen um 15.951 bzw. 4,5 Prozent weniger arbeitslos als im Vergleichszeitraum des letzten Jahres. Unter Einrechnung
der SchulungsteilnehmerInnen sind derzeit insgesamt 413.683 Personen arbeitssuchend. Das sind um 11.014 Personen
weniger als im Vorjahr (-2,6%). Die Arbeitslosenquote beträgt nach nationaler Definition 8,6 Prozent (-0,5%).
Gemäß der internationalen Definition von EUROSTAT beträgt die Quote für den aktuellsten Wert
von März 5,9 Prozent.
Die Arbeitslosigkeit ist Ende April in allen Bundesländern rückläufig. Überdurchschnittlich
stark ist dies in den westlichen Bundesländern, in Tirol (-10.1%) und Salzburg (-6,8%) der Fall. In der Steiermark
beträgt der Rückgang 9,4 Prozent, im Burgenland 8,5 Prozent und in Wien 2,5 Prozent. Unter Einbeziehung
aller SchulungsteilnehmerInnen verzeichnet lediglich Wien und Niederösterreich noch ein leichtes Plus.
Die Arbeitslosigkeit zeigt sich sowohl bei Frauen (-3,1%) als auch bei Männern (-5,7%) abnehmend. Erstmals
rückläufig ist sie nunmehr auch für Personen mit nichtösterreichischer Staatsbürgerschaft.
Mit 99.626 liegt die Zahl der Arbeitssuchenden um 2.009 bzw. 2,0 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Bei InländerInnen
fällt der Rückgang mit 5,5 Prozent bzw. 13.942 Personen noch deutlicher aus. Erfreulich zeigt sich weiterhin
die Situation bei den Jugendlichen. In dieser Altersgruppe ist die Arbeitslosigkeit schon seit längerer Zeit
stark rückläufig, im April mit -16,1 Prozent. Die Zahl der Lehrstellensuchenden liegt um -4,7 Prozent
unter dem Vorjahreswert während der Bestand an gemeldeten offenen Lehrstellen um 28,5% zunimmt. Aktuell stehen
damit 4.996 Suchende 4.274 betriebliche Lehrstellen zur Verfügung. Ein Überhang an freien Lehrplätzen
besteht in Tirol, Salzburg und Oberösterreich.
Anhaltend schwierige Situation für ältere Arbeitssuchende
Weiterhin ungleich verteilt sind hingegen die Arbeitsmarktchancen nach Personengruppen. Während ein Großteil
der Arbeitssuchenden bereits nach wenigen Monaten wieder einen Arbeitsplatz findet, sind 59.250 Personen bereits
länger als 12 Monate vorgemerkt. Hier zeigt sich, dass vor allem die Generation 50+ nach einem Verlust des
Arbeitsplatzes nur sehr geringe Chancen hat wieder eingestellt zu werden. Nicht zuletzt aus diesem Grund steigt
die Arbeitslosigkeit in dieser Altersgruppe entgegen dem Gesamttrend weiterhin um 4.761 bzw. 4,9 Prozent an. Umso
dringender ist für Sozialminister Alois Stöger die Umsetzung der Aktion 20.000: "Was wir bei den
Jugendlichen geschafft haben, können wir auch bei den älteren Arbeitssuchenden schaffen. Die Vorbereitungen
der Pilotregionen in den Bundesländern laufen sehr gut, ich bin überzeugt, dass mit etwas gutem Willen
auch die Bundespolitik Arbeitsplätze für Menschen über 50 Jahre in ganz Österreich als Priorität
erkennt", so der Sozialminister abschließend.
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