St. Pölten (nöwpd) - Das Land Niederösterreich, die NÖ Wirtschaftskammer (WKNÖ) und
das Arbeitsmarktservice (AMS) Niederösterreich haben sich zusammengetan, um gemeinsam gegen die Langzeitarbeitslosigkeit
vorzugehen. Unter dem Titel „Jobchance 2017“ sollen heuer 300 Langzeitarbeitslose zumindest vorübergehend
einen Job finden. In einer Pressekonferenz betonte WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl, dass es wichtig sei,
hier Taten zu setzen und die Betriebe zu motivieren, auch Menschen einzustellen, die schon länger arbeitslos
sind. Sie gibt sich zuversichtlich, dass dieses Projekt auch in anderen Bundesländern Schule machen wird.
„Besonders motivierend für unsere Betriebe ist, dass sie mit der Jobchance 2017 kein Risiko eingehen. Denn
sie können die neuen Mitarbeiter mit nur 40 Prozent der Lohn- und Lohnnebenkosten unbürokratisch testen“,
sagte Zwazl. Für 40 Prozent kommt das AMS und für 20 Prozent das Land Niederösterreich auf. Insgesamt
steht für dieses Projekt ein Budget von 3,25 Millionen Euro zur Verfügung. Die Probezeit ist mit vier
Monaten für Männer und mit sechs Monaten für Frauen bemessen. In diesem Zeitraum sind sie beim Verein
„Jugend und Arbeit“ angestellt.
Als Vertreter des Landes äußerte sich Landesrat Karl Wilfing zuversichtlich, „dass zumindest die Hälfte
der teilnehmenden Personen in ein reguläres Arbeitsverhältnis überführt werden kann“. Die Bilanz
spreche für sich. Bereits sechs Wochen nach Start sind 140 offene Stellen gemeldet und 222 Personen vom AMS
vorgeschlagen worden. Besonders erfreulich sei, so Wilfing, dass bereits 29 Personen unter Vertrag genommen sind.
AMS NÖ Geschäftsführer Karl Fakler versicherte, dass die Betriebe die Personen mit jenen Qualifikationen
bekommen, die sie benötigen. „Wenn ein Maler gebraucht wird, dann schicken wir sicher keinen Schlosser. Hier
können die Betriebe uns vertrauen, dass wir die Vorauswahl gewissenhaft treffen“. Weiters rechnet Fakler vor,
dass jeder Langzeitarbeitslose das AMS pro Jahr 18.000 Euro koste und er für die Wirtschaft als Konsument
ausfalle, „da man mit der Unterstützung des AMS keine großen Sprünge machen kann“.
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