Tourismusbericht Reinhold Mitterlehners zieht erfolgreiche Bilanz
Wien (pk) - "Der österreichische Tourismus hat seine Rolle als Konjunkturstütze und Beschäftigungsmotor
auch im Jahr 2016 mit Bravour erfüllt". Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner blickt im Vorwort des
aktuellen Berichts über die Lage der Tourismus- und Freizeitwirtschaft (III-390 d.B.) auf eine überaus
erfolgreiche Saison für die Branche zurück, die auch durch einen neuerlichen Rekordwert bei Gästen
und Nächtigungen belegt wird. So haben sich im Vorjahr 41,5 Millionen Personen für einen Urlaub in Österreich
entschieden und damit knapp 141 Millionen Nächtigungen generiert, was einem Plus von 4,2% entspricht. Auch
die Umsätze im Tourismus sind nominell um 4% und real um 1,7% gestiegen. Eine positive Entwicklung verzeichnete
auch die Beschäftigung. Allein in der Beherbergung und in der Gastronomie waren im Jahresdurchschnitt 208.144
unselbständig Beschäftigte tätig, dies war um 2,6% mehr als 2015.
Renaissance der Nahmärkte
Der Bericht begründet den Erfolg vor allem auch mit der geopolitischen Lage, die dazu geführt habe,
dass 2016 ein Ausnahmejahr mit einem überaus starken Gästeboom aus traditionellen Herkunftsmärkten
war. Gerade in der aktuellen Krisenzeit profitierte Österreich in besonderem Ausmaß von seinem Ruf als
sichere Reisedestination. Neben dem guten Abschneiden bei Gästen aus Deutschland, Österreich und den
Niederlanden konnten aber auch deutliche Zuwächse aus Tschechien und Ungarn sowie aus Fernmärkten wie
China verzeichnet werden. Diese Renaissance der Nahmärkte dürfe allerdings nicht zu einem kurzfristigen
Strategiewechsel verleiten, gibt der Bericht zu bedenken und unterstreicht die nach wie vor aktuelle Zielsetzung
einer weiteren Internationalisierung. Weltweit wachse der Tourismus stärker als die Gesamtwirtschaft, sodass
ein Tourismusland wie Österreich von diesem globalen Trend nur profitieren könne.
2017 als Tourismusjahr Österreich-Russland
Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Entwicklung des russischen Markts. Nachdem es seit 2014 deutliche Rückgänge
bei den Übernachtungszahlen gab, zeichnet sich nun ab Oktober 2016 wieder eine leichte Trendwende ab. Große
Erwartungen verbindet der Bericht in diesem Zusammenhang mit dem Tourismusjahr Österreich-Russland 2017, das
nun einen Rahmen bieten soll, um Destinationen, Unternehmen und ExpertInnen unter positiven Vorzeichen zusammenzubringen
und neue Impulse zu setzen.
Anstieg der Investitionen in der Tourismusbranche
Positiv hat sich 2016 auch die Investitionsbereitschaft im Tourismus entwickelt. So hat das bewilligte Kreditvolumen
von 143 Mio. € auf 221 Mio. € zugenommen, was einem Plus von 54% entspricht. Mitfinanziert wurden zudem Investitionen
in einer Höhe von über 660 Mio. €, dies ist ein Anstieg von rund 63%. Mit zusätzlichen Impulsen
rechnet der Bericht auch als Folge der KMU-Investitionszuwachsprämie, von deren Gesamtförderungsvolumen
von 175 Mio. € rund 40 Mio. € auf die Tourismus- und Freizeitwirtschaft entfallen. Von der Investitionszuwachsprämie
für große Unternehmen wiederum werden Tourismusunternehmen nach den Schätzungen des Berichts mit
rund 10 Mio. € profitieren. Erleichterung bei der Kapitalbeschaffung für neue und innovative Unternehmen bietet
darüber hinaus auch die Crowdfunding-Plattform www.we4tourism.at, die auch eine Verknüpfung mit konventionellen
Finanzierungen und Förderungen ermöglicht. Schließlich hebt der Bericht die anvisierte Verdoppelung
des ÖHT-Haftungsrahmens für einzelbetriebliche Haftungen auf 500 Mio. € hervor.
Tourismus braucht geeignete Rahmenbedingungen
Die Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Tourismus bleibt weiterhin vorrangiges Anliegen. Der Bericht
erinnert an die Erleichterungen für die Mitarbeit im Familienbereich, die es nunmehr Eltern, Großeltern
und Geschwistern ermöglichen, in Spitzenzeiten den Familienbetrieb zu unterstützen. Die Novelle zum Gesetz
gegen den unlauteren Wettbewerb und zum Preisauszeichnungsgesetz wiederum habe den Hoteliers insofern mehr unternehmerische
Freiheit gebracht, da sie nun Preise und Konditionen auf der eigenen Homepage wieder selbst bestimmen können.
Dadurch sei der Marktmacht der Buchungsplattformen Einhalt geboten und der faire Wettbewerb gestärkt worden,
heißt es.
Mitterlehner: Gästerekorde sind nicht selbstverständlich
Mit mahnenden Worten rundet Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner im Bericht sein Resümee ab. "Auch
wenn wir uns in den vergangenen Jahren an Gästerekorde gewöhnt haben, selbstverständlich ist diese
Erfolgsgeschichte nicht". Österreich schaffe es aber, seine Naturlandschaften und sein kulturelles Erbe
perfekt in Szene zu setzen und selbst in herausfordernden Zeiten seine Beliebtheit als Urlaubsdestination noch
auszubauen. Wenn alle gemeinsam am Ausbau des Angebots und der Wettbewerbsfähigkeit der Tourismusbranche arbeiten,
werde es gelingen, auch die kommenden Jahre erfolgreich zu gestalten.
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