ÖVP Frauen empfingen Delegation der CVP Frauen – im Mittelpunkt standen die Themen Pensionssplitting
und Gendermedizin
Wien (övp-pd) - Unter dem Motto "Vorbild Schweiz! Was wir von unseren Nachbarinnen lernen können"
trafen sich Vertreterinnen der CVP Frauen Schweiz unter der Leitung von Präsidentin Babette Sigg Frank und
Vertreterinnen der ÖVP Frauen unter der Leitung von Bundeleiterin Dorothea Schittenhelm am 11.05. in Wien.
"Wir freuen uns sehr, unsere Schweizer Kolleginnen heute in Wien begrüßen zu dürfen. Seit
vielen Jahren pflegen wir enge politische Verbindungen und einen regen Austausch zu frauenpolitischen Themen",
so Schittenhelm, die betont, dass die Schweiz unter anderem beim Thema Pensionssplitting Österreich weit voraus
ist.
Im Jahr 2005 wurde in Österreich das freiwillige Pensionssplitting eingeführt. Das Ziel war und ist,
die niedrigeren Pensionsansprüche von Frauen, die beispielsweise dadurch entstehen, dass sich Frauen nach
wie vor mehr der Kinderbetreuung widmen und dadurch Einbußen beim Einkommen und schließlich auch in
der Pension haben, auszugleichen. "Leider wurde das freiwillige Pensionssplitting in den mehr als zehn Jahr
seit seiner Einführung nur selten beantragt. Daher fordern wir als ÖVP Frauen eine automatische Aufteilung
der Pensionsversicherungsbeiträge auf beide Elternteile", so die ÖVP Frauen-Chefin weiter. In der
Schweiz wurde das automatische Pensionssplitting bereits 1998 eingeführt. Dazu CVP Frauen-Präsidentin
Sigg Frank: "Bei uns in der Schweiz funktioniert das Pensionssplitting seit fast 20 Jahren hervorragend. Das
Altersarmutsrisiko von Frauen konnte maßgeblich gesenkt und die Pensionslücke zwischen Frauen und Männern
entscheidend verringert werden."
Aufholbedarf sowohl in der Schweiz als auch in Österreich sehen die Vertreterinnen beider Organisationen beim
Thema Gendermedizin. Frauen und Männer sind anders krank. Dennoch ist in der Medizin der Prototyp Patient
nach wie vor männlich. Daher setzen sich sowohl die CVP Frauen als auch die ÖVP Frauen seit vielen Jahren
für eine geschlechterspezifische Diagnose und Behandlung von Frauen und Männern ein. "Frauen haben
Anspruch auf eine geschlechtergerechte Sichtweise bei Therapie und Diagnostik in der medizinischen Behandlung",
ist Schittenhelm überzeugt. "Viele Erkrankungen wie beispielsweise Herzinfarkte werden bei Frauen nicht
rechtzeitig erkannt, weil die Symptome andere sind als bei Männern", pflichtet die CVP Frauen-Chefin
bei. Beide sind sich einig, dass Gendermedizin stärker in den Mittelpunkt gerückt werden müsse.
"Unser Ziel ist eine flächendeckende gendergerechte medizinische Vorsorge und Versorgung. Daher muss
die Gendermedizin weit mehr als bisher Eingang in die Aus-und Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten
finden. Und wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass alle medizinischen Maßnahmen hinsichtlich ihrer
unterschiedlichen Auswirkungen auf Frauen und Männer untersucht und berücksichtigt werden. Insbesondere
bei der Entwicklung von Medikamenten, denn auch hier brauchen wir eine gendergerechte Definition", so Schittenhelm
und Sigg Frank abschließend.
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