Der beliebte Liedermacher und Musiker Horst Chmela übernahm die Baumpatenschaft für
eine Platane im Karl-Seitz-Hof in der Voltagasse 28 – 38
Wien (rk) - Horst Chmela hat Klassiker wie „Ana hat imma des Bummerl“ geschrieben und die „Hennen“ besungen.
Nun trägt ein neuer Baum im traditionsreichen Karl-Seitz-Hof seinen Namen. Am 10.05. wurde der Baum gemeinsam
mit dem Wiener Künstler, Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, Bezirksvorsteher Georg Papai und Wiener Wohnen-Direktor
Josef Neumayer gesetzt. Prominente Baumpatenschaften werden seit 2015 vergeben, um auf den hohen Stellenwert von
Bäumen in den Städtischen Wohnhausanlagen hinzuweisen.
„Ich habe mich natürlich über die Patenschaft gefreut. Meine Frau und ich leben in der Großfeldsiedlung
und sind hier sehr zufrieden. Ich gehe quer durch einen Park ins Einkaufszentrum – wo hat man das schon?“, sagte
Publikumsliebling Horst Chmela, stolzer Pate seines gerade gesetzten Baums.
„Mit seiner Musik hat Horst Chmela Wienerlied-Geschichte geschrieben. Er ist aus unserer Stadt ebenso wie die Gemeindebauten
nicht mehr wegzudenken. Mit dem Baum ehren wir nicht nur einen der beliebtesten Wienerliedsänger, sondern
auch ein Wiener und Floridsdorfer Original“, betonte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig.
„Es freut mich ganz besonders, dass wir im Bezirk nun auch einen Baum haben, der Horst Chmela gewidmet ist. Denn
er ist mit Leib und Seele Floridsdorfer und ein Ausnahmemusiker, der sich in die Herzen unzähliger Menschen
gesungen hat“, hielt Bezirksvorsteher Georg Papai fest.
„In den Gemeindebauten sorgen tausende Bäume für Erholung. Sie sind Wiener Wohnen sehr wichtig, deshalb
pflegen und erhalten wir sie sorgsam. Mit prominenten Baumpaten unterstreichen wir den hohen Stellenwert der Schattenspender
in den Städtischen Wohnhausanlagen“, so Josef Neumayer, Direktor von Wiener Wohnen.
Die erste Baumpatenschaft im Gemeindebau wurde 2015 vergeben. Damals spendete Harald Krassnitzer den Bewohnerinnen
und Bewohnern der Waldvogelstraße 18-24 im 13. Bezirk einen Bio-Glockenapfelbaum. Als sichtbares Zeichen
der Patenschaft wird an den Bäumen eine Namens-Tafel angebracht.
„Vom Gassenbuam zur Kultfigur“: Horst Chmela
Horst Chmela wurde am 29. Oktober 1939 geboren. Schon als Kind entdeckte er seine musikalische Ader und sang
im Schulchor. Seine Lehr- und Gesellenjahren im Schuhmacherhandwerk schloss er mit dem Meistertitel ab.
Nach Gründung seiner Band („The Sunset Four“) und auf Grund der Qualität ihrer Musik wurde er Musikprofi
und war bald ein Insiderbegriff in der Musikszene in Österreich, der Schweiz und Deutschland.
Er schrieb seine ersten eigenen Songs. Als er die Band 1969 auflöste, schrieb er den Titel: „Ana hat immer
das Bummerl“. Seit damals ist sein Name nicht nur Brancheninsidern sondern auch vielen Fans und LiebhaberInnen
seiner Musik ein Begriff. „Ana hat immer das Bummerl“, „Der Gockala is da“ oder „Der Depperte Bua“ werden heute
von tausenden MusikerInnen im In- und Ausland gespielt. Über 570 Titel wurden von ihm (Text, Musik und Interpretation)
auf Schallträgern veröffentlicht – er wurde dafür 3-mal mit der Platin-Schallplatte und 4-mal mit
der Gold-Schallplatte ausgezeichnet. Mit den Coverversionen und Samplern gingen Millionen seiner Schallträger
über den Ladentisch.
Horst Chmela: „Ich hoffe dass der Herrgott mir noch einige Jahre gibt, um den Menschen mit meiner Musik Freude
zu machen.“
Baumpflege im Gemeindebau
Im Wiener Gemeindebau stehen rund 70.000 Bäume, die richtige Pflege ist daher sehr wichtig. Herzstück
ist der Baumkataster, in dem jeder Baum mit eigenem Chip erfasst ist. Potentielle Gefahren, etwa durch herabfallende
Äste, werden somit auf ein Mindestmaß reduziert. Diese Lösung wurde bereits 2014 beim IT-Wirtschaftspreis
eAward ausgezeichnet.
Die Baumpflege gliedert sich in zwei Stufen: GärtnerInnen kümmern sich um einfache Arbeiten an den
Bäumen. Eigens ausgebildete BaumsaniererInnen widmen sich den besonderen Exemplaren: etwa wertvollen Bäumen
oder auch Naturdenkmälern. Auch davon gibt es im Wiener Gemeindebau einige – und mit Horst Chmelas Platane
kommt vielleicht eines dazu.
Robuster Schattenspender im Gemeindebau
Den Bäumen in den Städtischen Wohnhausanlagen kommen mehrere Funktionen zu. So sind sie Schattenspender
für die BewohnerInnen und verbessern außerdem durch die abgegebene Feuchtigkeit das Kleinstklima an
heißen Tagen. Platanen sind mit ihrer Robustheit bestens dazu geeignet. Die Unempfindlichkeit gegenüber
Luftverschmutzung und dem oft warmen Stadtklima macht sie zum idealen Baum für dicht besiedeltes Gebiet. Platanen
können zwischen eine Gesamthöhe zwischen zwanzig und vierzig Meter erreichen, selten auch darüber.
Sie besitzen eine Langlebigkeit von mehr als 100 Jahren und passen damit ideal zum Erfolgsmodell des Wiener Gemeindebaus.
Der Karl-Seitz-Hof
Der Karl-Seitz-Hof wurde von 1926 bis 1931 errichtet. Sein ursprünglicher Name war „Gartenstadt Jedlesee“.
Auf einer Gesamtfläche von 25.320 m² entstanden 1.173 Wohnungen sowie weitläufige Grünflächen.
1998 wurde die Sanierung der Wohnhausanlage fertiggestellt. Dabei wurden kleine Wohnungen zusammengelegt und mit
neuen sanitären Einrichtungen ausgestattet. In enger Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt wurden ursprüngliche
Details wie die Beleuchtungskörper sowie die Verkleidungen an Säulen und Portalen originalgetreu rekonstruiert.
Weiters umfassten die Arbeiten den Einbau von 32 neuen Aufzügen. Durch die Erneuerung der Fenster und Türen
konnten die Heizkosten für die MieterInnen, aber auch die Kohlendioxid-Belastung für die Umwelt gesenkt
werden; außerdem wurde die Anlage an die Fernwärme angeschlossen.
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