Leichtfried fordert europaweit Mindestlöhne
 und EU-Konjunkturpaket

 

erstellt am
09. 05. 17
13:00 MEZ

Zwei Prozent der EU-Wirtschaftsleistung für Investitionen in Infrastruktur
Wien (bmvit) - Mindestlöhne in ganz Europa, ein EU-Konjunkturpaket im Gegenwert von zwei Prozent der Wirtschaftsleistung der Union und eine Harmonisierung von Unternehmenssteuern fordert Infrastrukturminister Jörg Leichtfried. "Der Binnenmarkt hatte bisher eine ungesunde Monopolstellung auf der europäischen Prioritätenliste. Es wird Zeit, dass wir die soziale Säule ergänzen", so Leichtfried anlässlich des Europatages am 09.05. Arbeit, von der man auch gut leben könne, sieht der Minister als grundlegende Voraussetzung für eine glaubwürdige Europäische Union. Daher brauche es europaweit Mindestlöhne, die sich an der Wirtschaftskraft und den Lebenskosten des jeweiligen Mitgliedstaates orientieren.

Um den Wirtschaftsstandort zu stärken und für Beschäftigung zu sorgen, fordert Leichtfried ein Konjunkturpaket der EU. "Zwei Prozent der Wirtschaftsleistung der Union jedes Jahr müssen für Infrastrukturprojekte wie den Breitbandausbau zur Verfügung gestellt werden", so der Minister. Geht man vom Niveau des Jahres 2016 aus, stünden so jährlich etwa 300 Milliarden Euro für das Konjunkturpaket zur Verfügung. Leichtfried weiter: "Die weltbeste Infrastruktur ist ein entscheidender Standortvorteil Europas gegenüber der Konkurrenz aus China oder Russland. Das müssen wir stärken."

Schließlich müsse auch dem Steuerwettbewerb nach unten ein Riegel vorgeschoben werden. "Um Steuersümpfe trockenzulegen, führt an einer Harmonisierung bei der Besteuerung von Unternehmensgewinnen kein Weg vorbei", so der Minister. Oft gelänge es Großkonzernen, einzelne Mitgliedsstaaten gegeneinander auszuspielen. Eine einheitliche Besteuerung könne diesen Bemühungen "das Wasser abgraben", ist Leichtfried überzeugt. Jährlich gehen der Europäischen Union 1.000 Milliarden Euro durch legale Steuervermeidung und illegale Steuerhinterziehung verloren.

 

 

 

 

 

 

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