LH Kaiser und LHStv.in Schaunig bei Schlüsselübergabe durch Eigentümer Arbeiterkammer
und ÖGB – Digitalisierung als prägendes Gesprächsthema
Klagenfurt (lpd) - Der Bahnhofplatz 1 ist die neue Adresse des Klagenfurter Bildungszentrums des Kärntner
Berufsförderungsinstituts (bfi). Seit Jahresbeginn wird hier bereits fundierte Weiterbildung geboten, die
offizielle Eröffnung fand am 08.05. statt. Seitens der Landesregierung kamen Bildungsreferent Landeshauptmann
Peter Kaiser und LHStv.in Gaby Schaunig als für die Arbeitnehmerförderung zuständige Referentin.
Die Herausforderungen und Chancen durch die Digitalisierung waren das prägende Thema der Eröffnungsreden
und anschließenden Gesprächsrunde. Die symbolische Schlüsselübergabe an bfi-Geschäftsführer
Kurt Lasnig erfolgte durch Winfried Haider von der Kärntner Arbeiterkammer und Landesvorsitzenden Hermann
Lipitsch vom Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB). Die Kärntner Berufsförderungsinstitut
GmbH ist nämlich ein Unternehmen von ÖGB und Arbeiterkammer.
Kaiser dankte dem bfi, das seit 55 Jahren im Dienste der Menschen stehe und als Bildungseinrichtung nicht mehr
wegzudenken sei. Bildung sei besonders in unserer immer kompetitiver werdenden Welt eine Grundvoraussetzung: „Um
unsere Zukunft zu gestalten, brauchen wir die geistige, manuelle, soziale und kreative Intelligenz“, betonte der
Landeshauptmann. Für das Team des bfi hatte er Brot und Salz mitgebracht, Geschäftsführer Lasnig
gratulierte er gleichzeitig zum 60. Geburtstag. Lasnig dankte allen Partnern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
des bfi. Den symbolischen Schlüssel gab er an die Bildungszentrumsleiterin Claudia Winkler weiter.
In der folgenden Gesprächsrunde ging es um Bildungsanforderungen im 21. Jahrhundert. Bildungsreferent Kaiser
verwies dabei vor allem auf die Bedeutung der Elementarpädagogik. Als zweiten Punkt nannte er die eingangs
erwähnten vier Intelligenzen plus Lesen, Schreiben, Rechnen und digitale Grundkompetenzen. Der dritte Punkt
sei die lebensbegleitende Auseinandersetzung mit Neuem. Der Landeshauptmann appellierte zudem für eine größere
gesellschaftliche Anerkennung von Bildung. Auf den Brain drain – also die Abwanderung junger, gut ausgebildeter
Menschen – angesprochen, verwies Kaiser auf die allgemeine Bevölkerungszunahme in Kärnten sowie die positiven
Migrationszahlen bei den 15- bis 19- und 19- bis 25-Jährigen. Es gelte, die Menschen in einem gemeinschaftlichen
Prozess im Bildungsbereich voranzubringen.
„Wir wollen nicht Mittelmaß sein, sondern ganz oben mitspielen“, gab Technologiereferentin Schaunig vor.
Alle Bildungseinrichtungen würden hier mitmachen. Wichtige Partner seien Wirtschaft und Industrie: „Sie sind
am Puls der Zeit und geben mit vor, wohin Ausbildung gehen soll.“ Es gelte, Kärnten als Wirtschaftsstandort
attraktiv zu halten, dafür würden Wirtschaft, Bildungseinrichtungen und Land kooperieren. Schaunig verwies
zudem auf die Breitbandinitiative sowie die gemeinsamen Arbeitsmarktmaßnahmen mit den Sozialpartnern und
dem Arbeitsmarktservice. Spezielle Konzepte gebe es für die Altersgruppe 50+ und, um Jungen gute Einstiegsmöglichkeiten
zu schaffen.
Sabine Herlitschka von Infineon Technologies Austria meinte wie auch der Landeshauptmann, dass es einen anderen
gesellschaftlichen Zugang zum Lernen brauche. „Lernen funktioniert am besten mit Freude“, betonte sie. In Bezug
auf Aus- und Weiterbildung sind für Herlitschka auch der Umgang mit Komplexitäten, der Faktor Zeit und
Interkulturalität wichtig. Ähnlich formulierte es Alexander Bouvier von der Treibacher Industrie AG:
„Die Leute müssen in der Lage sein, Prozesse zu verstehen und komplexe Maschinen zu bedienen.“
AMS Kärnten-Geschäftsführer Franz Zewell dankte dem bfi, das sich durch Flexibilität und Zusammenarbeit
auszeichne. Winfried Haider gab bekannt, dass in das neue Bildungszentrum vier Millionen Euro investiert wurden.
bfi-Geschäftsführer Lasnig meinte noch, dass die „veränderte Welt“ da sei, wer nicht mitgehe, könne
nicht vorne dabei sein. „Wir müssen die Menschen mitnehmen, ihnen die Angst vor Entwicklungen nehmen“, betonte
er.
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