Regionsmanagerinnen und –manager vorgestellt
Lauterach/Bregenz (vlk) - Die 39 Vorarlberger Europaschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von über
24.000 Hektar wurden je einer der fünf neu gebildeten Natura-2000 Managementregionen zugewiesen. „Das gewährleistet
stärkere Vernetzung, verbesserte, aufeinander abgestimme Entscheidungsfindung und optimierte Qualitätskontrolle“,
sagte Umweltlandesrat Johannes Rauch am 08.05. bei der Vorstellung der fünf Regionsmanagerinnen und –manager
im Lauteracher Ried.
Hintergrund der Ausweisung neuer Europaschutzgebiete ist ein von der EU-Kommission eingeleitetes Vertragsverletzungsverfahren
gegen die Republik Österreich.
Fünf Regionsmanagerinnen und -manager, davon drei neue, sind jetzt für die insgesamt 39 Vorarlberger
Europaschutzgebiete zuständig. Die Regionsmanager der Regionen Bodensee-Leiblachtal und Montafon-Klostertal
bleiben Angestellte der Naturschutzvereine Rheindelta und Verwall-Klostertaler Bergwälder. Für die drei
anderen Regionen wurden aus den über 80 Bewerbungen in einem umfassenden Auswahlverfahren die Regionsmanagerinnen
Petra Häfele und Romana Steinparzer sowie der Regionsmanager Martin Bösch bestellt. Sie sind seit 1.
Mai 2017 bei der inatura Erlebnis Naturschau GmbH angestellt. „Wir wollen die Natura-2000 Gebiete nicht unter eine
Käseglocke stellen“; betonte Landesrat Rauch: „Selbstverständlich sollen sich Menschen in diesen sensiblen
Regionen aufhalten können, aber nach bestimmten Regeln. Es ist die Aufgabe der Regionsmanagerinnen und Regionsmanager
das Miteinander unter den verschiedenen Akteurinnen und Akteure und deren unterschiedlichen Interessen zu stärken
und zu fördern.“
Die fünf Regionen im Detail
Die Region Walgau – Großes Walsertal – Arlberg umfasst 13 Europaschutzgebiete, für die Romana Steinparzer
seit Anfang Mai zuständig ist. Auch vier neue Natura 2000 Gebiete, ausgewiesen für einzigartige Steinkrebs-
und Sumpfgladiolenvorkommen, wird die neue Regionsmanagerin künftig betreuen. Neben der guten Betreuung der
Gebiete liegt der Fokus der Regionsmanagerin vor allem auf einer guten Zusammenarbeit mit GrundeigentümerInnen,
BewirtschafterInnen und weiteren NutzerInnen und die Verankerung der wertvollen Europaschutzgebiete in den Gemeinden.
Die neun Schutzgebiete in der Region Bregenzerwald-Kleinwalsertal, vier Gebiete davon wurden neu ausgewiesen, beherbergen
reichhaltige Naturschätze Vorarlbergs. Martin Bösch wird sich als neuer Regionsmanager vom Rohrach bis
zum Ifen für den Erhalt seltener Ahornwälder, Moore, prachtvoller Bergmäder, geschützter Vögel
bis hin zu Fischen in der Bregenzerachschlucht einsetzen.
Die Natura 2000 Gebiete der Region Montafon und Klostertal werden seit 2013 vom Naturschutzverein Verwall – Klostertaler
Bergwälder betreut. Der Verein mit Sitz in Schruns sieht sich als Schnittstelle der unterschiedlichen Interessensgruppen
im Gebiet und hat es sich zum Ziel gesetzt, das Informations- und Bildungsangebot bezüglich der Europaschutzgebiete
in der Region weiter auszubauen. Mit Beginn des Jahres 2016 hat Christian Kuehs die Geschäftsführung
des Vereins übernommen und ist nunmehr auch für fünf neue Europaschutzgebiete im Montafon zuständig.
Mit einer Fläche von 12.000 Hektar ist das Europaschutzgebiet „Verwall“ das größte Schutzgebiet
in Vorarlberg.
In unmittelbarer Nähe zum dicht besiedelten Siedlungs- und Wirtschaftsraum gibt es in der Region Rheintal
fünf Schutzgebiete von europaweiter Bedeutung. Vier Gebiete umfassen weitläufige Riedlandschaften zwischen
Lauterach und Feldkirch und eines findet sich in der wild-romantischen Üble Schlucht in Laterns. Seit Mai
dieses Jahres ist Regionsmanagerin Petra Häfele in der Gebietsbetreuung vor Ort sowie bei der Planung und
Umsetzung von Entwicklungs- und Pflegemaßnahmen von einem Kreis aus engagierten und motivierten Naturschützern,
Landwirten und Jägern unterstützt.
Die Region Bodensee besteht zwar nur aus drei Europaschutzgebieten, dafür umfasst sie alle wichtigen Zuflüsse
zu See und einen großen Teil des Vorarlberger Bodenseeufers. Es sind dies das Rheindelta, die Bregenzerachmündung
und Mehrerauer Seeufer sowie das Gebiet Leiblach - Schmelzwiesen. Walter Niederer als Regionsmanager ist schon
seit Jahren im regionalen Naturschutz am See engagiert. Die größte Herausforderung ist sicher, dass
das Bodenseeufer und die Zuflüsse ein sehr attraktives Naherholungsgebiet ist und die Bedürfnisse der
Natur mit den Bedürfnissen der Menschen in Einklang gebracht werden kann.
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