Seoul/Wien (ait) - Das AIT Austrian Institute of Technology leitet organisatorisch ab Juni das Netzwerk der
Internationalen Energie Agentur (IEA) zur internationalen Förderung und Entwicklung des Einsatzes von Smart
Grids. „Damit setzen wir einen wichtigen Schritt für die Sichtbarkeit Österreichs als Frontrunner in
diesem Technologiefeld. Gleichzeitig stärken wir das weltweite Netzwerk mit Österreichischem Top Know-How.“,
so ISGAN Vice-Chair Michael Hübner vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie.
Intelligente Stromnetze, so genannte Smart Grids, werden in Zukunft unabdingbar sein um die Herausforderungen der
steigenden Anzahl erneuerbarer Energiequellen wie Photovoltaik und Windenergie sowie wachsender Elektromobilität
meistern zu können. Das International Smart Grid Action Network (ISGAN) ist eine strategische Plattform mit
dem Ziel, die Entwicklung und Verbreitung dieser Technologien weltweit voranzutreiben. Zu den 25 Mitgliedern dieses
hochkarätigen Netzwerks im Rahmen der Internationalen Energieagentur IEA zählen mit China, den USA, Russland,
Indien und Japan die Staaten mit dem höchsten Stromverbrauch weltweit. Das AIT wurde nun von allen Mitgliedern
einstimmig zum "ISGAN Operating Agent" gewählt und fungiert damit ab Juni als zentrale Schnitt-
und Schaltstelle für eines der größten Technology Collaboration Programme (TCP) der IEA.
Strategisches Management
Das AIT hat sich in den vergangenen Jahren bereits aktiv und äußerst erfolgreich in dieses Netzwerk
eingebracht. "Dieser Input auf inhaltlicher Ebene hat uns die Tür für die neue Funktion als Operating
Agent geöffnet", ist Matthias Stifter überzeugt, der am AIT für die damit verbundenen Aufgabe
verantwortlich ist. Neben dem administrativen Support für das Präsidium und das Executive Committee von
ISGAN stehen vor allem das inhaltliche und strategische Management sowie die Kooperation und die Kommunikation
nach außen im Vordergrund. "Dabei geht es unter anderem um die Koordinierung und strategische Weiterentwicklung
der sieben Arbeitsprogramme", so Stifter. "Diese Projekte beschäftigen sich mit den zentralen Herausforderungen,
mit denen unsere Energiesysteme weltweit konfrontiert sind." Das Spektrum reicht von der Sammlung von Best
Practice Beispielen in den einzelnen Ländern über stark technische Fragestellungen zum Systembetrieb
von Übertragungs- und Verteilnetzen bis hin zur gemeinsamen Weiterentwicklung der F&E-Infrastruktur für
Smart Grids. Hier spielt das AIT mit seinem SmartEST-Labor eine wichtige Rolle. Und schließlich werden auch
sozialwissenschaftliche und Governance-Aspekte des Übergangs zu intelligenten Stromnetzen unter Führung
des AIT näher betrachtet.
Know-how-Transfer und internationale Positionierung
Neben der Zusammenführung der Einzelaktivitäten und der gezielten Weiterentwicklung des Programms
fällt auch die Stärkung der Außensichtbarkeit in den Aufgabenbereich des AIT. Der Wissensaustausch
erfolgt unter anderem durch Workshops, Strategiepapiere und Policy-Empfehlungen, die sich bereits bei der Photovoltaik-Integration
in Südafrika oder beim Smart-Meter-Rollout in Mexiko als sehr hilfreich erwiesen haben. Über die Verbindung
mit dem Clean Energy Ministerial werden auch die Energieminister wichtiger Industriestaaten und Schwellenländer
bei ihren jährlichen Treffen über die neuesten Ergebnisse informiert.
|